Konstant hohe Nachfrage auch im Juli – 300.000-Marke im Blick

240.000 verkaufte 9-Euro-Tickets in Dortmund

DSW21 - Stadtnahnlinie U 47 nach Aplerbeck - oberirdisch neben der Bundesstraße 1
DSW21 ist mit dem 9-Euro-Ticket sehr zufrieden und würde gerne den deutlich teureren 69-Euro-Nachfolgevorschlag als Konkurrenz des ÖPNV zum Autoverkehr für Berufspendler:innen einführen wollen. Nordstadtblogger-Redaktion | Nordstadtblogger

DSW21 hat in Dortmund in den vergangen beiden Monaten 240.000 9-Euro-Tickets verkauft. Mit rund 103.000 verkauften Exemplaren knüpfte das Verkaufsergebnis des Julis somit nahtlos an das hohe Niveau des Vormonats (106.000 Exemplare im Juni) an. Rund 31.000 Fahrgäste haben sich bereits ein Ticket für den August besorgt.

Viele Kund:innen sind dem Ticket auch im Juli treu geblieben

DSW21-Betriebsleiter Dr. Heinz Pohlmann.
DSW21-Betriebsleiter Dr. Heinz Pohlmann. Archivfoto: DSW21

„Anders als der Vormonat lag der Juli komplett in den Sommerferien. Trotzdem ist das Interesse nahezu gleichgeblieben. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass die meisten Fahrgäste das 9-Euro-Ticket vor allem für Fahrten im Freizeitbereich nutzen“, sagt Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Leiter Betrieb und Marketing bei DSW21.

„Viele Fahrgäste haben offenkundig im Juni positive Erfahrungen mit dem neuen Angebot gemacht und sind dann dabeigeblieben. Wir sind zuversichtlich, dass sich dieser Trend auch im August weiter fortsetzt und wir am Ende die 300.000-Schallmauer durchbrechen werden“, so Pohlmann.

Er  verweist dabei auch nochmal auf die zusätzlich rund 80.000 Stamm-Kund:innen von DSW21, die in den Monaten Juni, Juli und August ebenfalls von der Rabatt-Aktion direkt profitieren. Sie zahlen währenddessen automatisch nur neun Euro monatlich für ihr bestehendes Abonnement.

DSW21 begrüßt den Vorschlag zur Einführung eines 69-Euro-Tickets

Zumindest noch im August 2022 gibt es hier das 9-Euro-Ticket zu kaufen. Eine Nachfolge-Lösung gibt es noch nicht.
Zumindest noch im August 2022 gibt es hier das 9-Euro-Ticket zu kaufen. Eine Nachfolge-Lösung gibt es noch nicht. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Das 69-Euro-Ticket, das der VDV als Branchenverband der Verkehrsunternehmen als Nachfolgelösung des Ende August auslaufenden 9-Euro-Tickets vorgeschlagen hat, verfolge nun einen etwas anderen Ansatz.

Es richtet sich – und zwar auf Basis der Ergebnisse einer flankierenden Marktforschung zum 9-Euro-Ticket – vor allem an umstiegs- und zahlungswillige Autofahrer:innen.Ein solches „Klimaticket“ könne einen signifikanten Beitrag zur Mobilitätswende und zur Minderung des CO₂-Ausstoßes leisten, so der VDV.

Diesen Ansatz begrüßt DSW21 ebenso wie den Vorschlag des VDV an die Politik, nach einer zeitnahen Entscheidung auf Bundesebene zur Einführung des 69-Euro-Klimatickets auch über eine Variante dieses Tickets für Menschen mit geringem Einkommen zu sprechen, so Pohlmann.

Alle Informationen zum bisherigen 9-Euro-Ticket gibt es auf der Website bus-und-bahn.de/9euroticket zum Nachlesen.

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Reaktionen

  1. 9-Euro-Ticket: Regierungsauftrag erfüllen und Fortführung planen (PM)

    In rund drei Wochen läuft das 9-Euro-Ticket als Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung aus. Wie es danach weitergeht, ist noch immer ungeklärt. Die Zeit drängt und Nachfolgelösungen müssen her. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, fordert Bund und Länder auf ihrem Regierungsauftrag nachzukommen und eine dauerhafte Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket zu vereinbaren.

    Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE Auto Club Europa, kommentiert die aktuelle Debatte um das 9-Euro-Ticket: „Leider diskutieren eine Reihe politischer Akteure noch immer öffentlich über die Zuständigkeiten von Bund und Ländern. Die Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen aber dringend eine Entscheidung über eine dauerhafte Nachfolgeregelung. Einfach deutschlandweit ÖPNV fahren, muss das Ziel sein. Es ist an der Zeit für ein unkompliziertes, einheitliches und sozialverträgliches Ticket. Die Finanzierung ist nur mit Unterstützung des Bundes zu stemmen. Nur so wird der ÖPNV seinen Beitrag zur Verkehrswende leisten können. Die Bundes- und Landesregierungen müssen ihren Regierungsauftrag erfüllen, anstatt in Interviews über eine Gratismentalität und Zuständigkeiten zu fabulieren.“

    Weiterführende Informationen: Politische Positionen des ACE: https://presse.ace.de/verkehrspolitik/position/

  2. ingo st,

    Leider schreibt niemand über die Vergleichsgröße z.B. Mai 2022 (besser Juni 2019) verkaufte Abos, verkaufte Monatstickets und verkaufte Einzeltickets im Tagesdurchschnitt bzw Tagestickets.
    Jeder der mindestens zwei Fahrten pro Monat mit dem ÖPNV macht kaufte doch das 9 Euro Ticket. Die Abos im VRR gelten ab 19.00 und am Wochenende im gesamten Verbund bis zur holländische Grenze.
    Ab 31.08.2022 endet der Pendlerrabatt fürs Tanken bzw als Kompensation der ÖPNV-Pendlerrabatt und danach kann man angesichts sich leerender Kassen über ein Nachfolgeticket in den zuständigen Gremien unterhalten. Ein NRW-Ticket gibt es bereits. Man kann auch Ländertickets kombinieren. Aber alles für mehr als 50 Euro pro Tag für Familien.

  3. 9-Euro-Ticket: Folgeregelung beschließen und bezahlbare Mobilität sichern (PM ACE)

    Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Bundesländer treffen heute zu einer eilig einberufenen Verkehrsministerkonferenz zusammen. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, fordert Bundesverkehrsminister Wissing und die Verkehrsminister der Länder auf, endlich eine dauerhafte Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket zu beschließen und einen Plan vorzulegen, der gerade angesichts der Energiekrise bezahlbare Mobilität langfristig sicherstellt.

    Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE Auto Club Europa, macht deutlich: „Noch immer diskutieren eine Reihe politischer Akteure über die Zuständigkeiten und schieben die Verantwortungen hin und her. Regieren heißt entscheiden! Es muss endlich eine Entscheidung über eine dauerhafte Nachfolgeregelung des 9-Euro-Tickets her. Zudem muss angesichts der Energiekrise ein durchdachter Plan her, wie Mobilität dauerhaft bezahlbar bleibt. Ein unkompliziertes, einheitliches und sozialverträgliches deutschlandweites Ticket ist ein gutes Beispiel. Das entlastet auch die Menschen. Mobilität bedeutet Teilhabe und hat rein gar nichts mit einer Gratismentalität zu tun. Die Finanzierung der Maßnahmen müssen Bund und Länder gemeinsam stemmen, denn sie haben gemeinsam den Regierungsauftrag und sind in der Pflicht, Mobilität in Deutschland bezahlbar, sicher und komfortabel zu gestalten. Dazu muss das Angebot ausgeweitet werden.“

    Weiterführende Informationen: https://presse.ace.de/verkehrspolitik/position/

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