
Bedingt durch ungewohnt häufige Regenfälle in den letzten Wochen sind die Wälder in Dortmund und Umgebung jetzt mit besonders vielen Pilzen besiedelt. Allerdings ist Vorsicht geboten: Je mehr Pilze es gibt, desto größer ist auch die Gefahr von Pilzvergiftungen. Laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn steigen diese Fälle besonders in milden und feuchten Sommer- sowie frühen Herbstmonaten. „Auch in Dortmund gibt es jetzt sehr viele giftige Pilze, die den essbaren Exemplaren ähneln. Die Unterscheidung ist für unerfahrene Pilzsuchende nicht immer einfach und endet manchmal mit einer schweren Pilzvergiftung“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Von mehreren tausend Pilzarten in Deutschland sind rund 200 giftig
Von den tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen die meisten auf den Knollenblätterpilz zurück. Dieser wird von unerfahrenen Sammlern nicht selten mit dem Champignon verwechselt und verursacht potenziell lebensgefährliche Pilzvergiftungen. Innerhalb von 24 Stunden kommt es häufig zu heftigem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Durchfall. Ein Kind kann schon nach dem Verzehr von nur einem Knollenblätterpilz sterben.

Insgesamt gibt es in Deutschland mehrere tausend Pilzarten, von denen rund 200 giftig sind. Die AOK NordWest warnt deshalb dringend davor, ohne Fachkenntnisse Pilze zu sammeln und zu verzehren.
Ein gutes Bestimmungsbuch und die Anleitung durch Pilzsachverständige oder sehr erfahrene Sammler sind gute Wissensquellen und unbedingte Voraussetzung für sicheres Pilzesammeln. Gute Informationen bietet dabei die Deutsche Gesellschaft für Mykologie in ihrer Internetpräsenz.
Bei Verdacht auf Vergiftung: Pilz Reste zur Identifikation aufbewahren
„Wer nach dem Essen eines Pilzgerichts Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder Missempfindungen verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen oder gleich direkt in ein Krankenhaus gebracht werden“, so Kock. Den Pilz oder Reste davon unbedingt mitnehmen, um den Übeltäter schnell identifizieren zu können.

Rund um die Uhr sind die Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn unter der kostenfreien Rufnummer 0228-19240 für weitere Beratung zur medizinischen Behandlung zu erreichen. Im Durchschnitt entfallen dort ein Prozent aller Anrufe auf die Einnahme von Pilzen.
Der Giftnotruf Bonn vermittelt auf Anfragen auch den Kontakt zu Pilzsachverständigen, die durch noch vorhandene Pilze, aus Putzresten, Erbrochenem und Informationen zum Aussehen und Standort, den verzehrten Pilz bestimmen. Außerdem geben sie Empfehlungen für weiterbehandelnde Ärzte zur spezifischen Therapie.
Es gibt im wesentlichen 18 unterschiedliche Vergiftungssyndrome, welche, abhängig von den spezifischen Pilzgiften, ganz unterschiedliche gesundheitliche Auswirkungen haben und somit anders behandelt werden müssen.
Mehr Informationen:
- Die kostenlose Nummer des Giftnotrufes Bonn: 0228-19240
- Mehr über die Giftzentrale Bonn gibt es hier: www.gizbonn.de
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Die Pilzsaison geht wieder los: Achtung vor Pilzvergiftungen in Dortmund (PM)
Wenn es draußen feuchter und regnerischer wird, jubeln die Pilze-Sammler. Denn genau jetzt sind die Wälder in Dortmund und Umgebung ein besonderes Paradies für die essbaren Waldschätze. Allerdings ist Vorsicht geboten. Denn je mehr Pilze es gibt, desto größer ist auch die Gefahr von Vergiftungen. Nach Aussagen der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn (UKB) steigt die Zahl der Pilzvergiftungen insbesondere in den feuchten Sommer- und frühen Herbstmonaten, die mit milden Temperaturen hergehen, spürbar an. „Bereits jetzt gibt es sehr viele giftige Pilze, die den essbaren Exemplaren ähneln. Die Unterscheidung ist für unerfahrene Pilzsuchende nicht immer einfach und endet manchmal mit einer schweren Pilzvergiftung“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
Eine Pilzvergiftung, auch Myzetismus genannt, ist eine Vergiftung, die durch den Verzehr von Pilzen verursacht wird, die giftige Substanzen enthalten. Es gibt sowohl ‚echte‘ Pilzvergiftungen, die durch den Verzehr von Giftpilzen verursacht werden, als auch ‚unechte‘, die durch verdorbene oder falsch zubereitete Speisepilze entstehen können. Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung ist schnelles Handeln entscheidend. Von den tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen in Mitteleuropa gehen die meisten auf den Knollenblätterpilz zurück. Dieser wird von unerfahrenen Sammlern nicht selten mit dem Champignon verwechselt und verursacht potenziell lebensgefährliche Pilzvergiftungen. Innerhalb von 24 Stunden kommt es häufig zu heftigem Erbrechen, starken Bauchschmerzen und Durchfall. Ein Kind kann schon nach dem Verzehr von nur einem Knollenblätterpilz sterben. Insgesamt gibt es in Deutschland mehrere tausend Pilzarten, von denen rund 200 giftig sind. Die AOK NordWest warnt deshalb dringend davor, Pilze ohne Fachkenntnisse zu sammeln und zu verzehren.
Ein gutes Bestimmungsbuch und die Anleitung durch Pilzsachverständige oder sehr erfahrene Sammler sind gute Wissensquellen und unbedingte Voraussetzung für ein sicheres Pilzesammeln. Gute Informationen bietet dabei die Deutsche Gesellschaft für Mykologie in ihrer Internetpräsenz. „Wer nach dem Essen eines Pilzgerichts Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder Missempfindungen verspürt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen oder gleich direkt in ein Krankenhaus gebracht werden“, so Kock. Den Pilz oder Reste davon unbedingt mitnehmen, um den „Übeltäter“ schnell identifizieren zu können. Was in der Eile nicht vergessen werden darf: alle Personen, die von der Pilzmahlzeit gegessen haben, sollten sofort über die akute Situation informiert werden und sich zur Sicherheit ebenfalls zur Untersuchung begeben.
Sollte ein Pilz als giftig eingeschätzt werden, erfolgt rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0228-19240 die weitere Beratung zur medizinischen Behandlung durch die Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn. Im Durchschnitt entfallen dort ein Prozent aller Anrufe auf die Einnahme von Pilzen. Markus Litt-Lampe, Arzt in der Informationszentrale gegen Vergiftungen am UKB sagt: „Wir vermitteln bei Anfragen auch sofort Kontakt zu Pilzsachverständigen, die dann helfen, durch noch vorhandene Pilze, aus den Putzresten, aus Erbrochenem und aus Informationen zu Aussehen und Standort den verzehrten Pilz zu bestimmen. Wir geben auch Empfehlungen für weiterbehandelnde Ärzte zur spezifischen Therapie, denn es gibt im Wesentlichen 18 unterschiedliche Vergiftungssyndrome, welche, abhängig von den spezifischen Pilzgiften, ganz unterschiedliche gesundheitliche Auswirkungen haben und dementsprechend spezifisch behandelt werden müssen.“ Weitere Informationen dazu unter http://www.gizbonn.de.