Ein über einen Einsatz verärgerter Mann spielt der Polizei einen üblen „Streich“ und wird erneut festgenommen

Polizeieinsatz in der Nordstadt. An der Andreaswache

Ein klassischer Fall von „dumm gelaufen“ in der Nordstadt: Ein über einen Polizeieinsatz verärgerter Mann wollte sich mit einem üblen Telefonstreich an der Polizei rächen. Allerdings ging der Schuss nach hinten los – der Mann wurde erneut festgenommen.

Telefon-„Streich“ gaukelte eine verschleppte Frau in höchster Not vor

Was ist passiert? Am Mittwochnachmittag ging ein Notruf bei der Leitstelle der Dortmunder Polizei ein. Sinngemäß formulierte der Anrufer, dass eine Frau von mehreren Männern gegen ihren Willen in ein Café gezogen worden sein soll und dabei laut um Hilfe schrie.

Zivile und uniformierte Polizeikräfte machten sich umgehend auf den Weg zum Einsatzort, die Straße Oestermärsch in Dortmund-Mitte. Dort angekommen stellten die zivilen Polizeibeamten einen Mann an der Telefonzelle fest, der immer wieder zu telefonieren schien.

Zeitgleich signalisierte die Leitstelle den Einsatzkräften, dass der unbekannte Mann mittlerweile zum fünften Mal angerufen und immer wieder die gleiche Notsituation geschildert habe.

Als die uniformierten Polizisten eintrafen, legte der Mann den Hörer des öffentlichen Telefons weg und versuchte, sich in nördliche Richtung zu entfernen. Doch die Polizei stoppte und kontrollierte ihn.

Polizist erkannte den Anrufer wieder – er fiel bereits am Morgen unangenehm auf

Noch während er belehrt und zu den Anrufen befragt werden konnte, erkannte ihn einer der eingesetzten Ordnungshüter. Bei dem Anrufer handelte es sich um einen 33-jährigen Dortmunder, der bei einem anderen Polizeieinsatz am heutigen Tag bereits unangenehm aufgefallen war.

In dem vorangegangenen Einsatz hatte sich der Dortmunder äußerst aggressiv verhalten und war deswegen schon einmal kurzfristig in Gewahrsam genommen worden. Bei seiner Durchsuchung hatten die Polizeibeamten zudem ein zur Fahndung ausgeschriebenes Mobiltelefon aufgefunden und sichergestellt.

Im Folgenden verhielt sich der 33-Jährige erneut unkooperativ und verweigerte es, sich auszuweisen. Kurzerhand folgten seine Durchsuchung und die erneute vorläufige Festnahme.

Späte Einsicht im Streifenwagen – Trotzdem drohen nun Konsequenzen

Doch im Streifenwagen schien er „geläutert“: unvermittelt räumte der Mann plötzlich die Anrufe ein und gab an, den Sachverhalt erfunden zu haben. Mit den Anrufen wollte er sich lediglich bei der Polizei rächen, da er sehr verärgert über die zuvor getroffenen polizeilichen Maßnahmen gewesen war.

Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen, intensiver Belehrung zum §145 (Missbrauch von Notrufen) und der Androhung weiterer Konsequenzen wurde der Dortmunder von der Polizeiwache erneut entlassen.

Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende: Den verhinderten „Rächer“ erwarten nun Ermittlungen wegen des Missbrauchs von Notrufen. Damit verbunden ist möglicherweise eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe in unbekannter Höhe.

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