Am Samstag wird weltweit der Opfer von Transfeindlichkeit gedacht

„TransAction Dortmund“ organisiert Mahnwache und startet ein Schreibprojekt zur lokalen Szene

49 Tote und 53 Verletzte gab es bei einem Terroranschlag auf queeren Nachtclub in den USA.
Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

Anlässlich des „Trans Day of Remembrance“ (Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit) findet am 20. November um 14 Uhr eine Mahnwache von „TransAction Dortmund“ auf dem Platz der alten Synagoge statt. Die Gruppe sammelt außerdem unter dem Titel „Wofür wir kämpf(t)en.“ Berichte aus der queeren Community.

„Trans Murder Monitoring“: mindestens 375 Opfer allein im letzten Jahr

Der „Trans Day of Remembrance“ entstand 1998 als Reaktion auf den Mord der trans Frau Rita Hester. Er soll auf Gewalt an trans Personen aufmerksam machen und an verstorbene trans Personen erinnern.

Foto: Web-Screenshot

In Dortmund ruft die Gruppe „TransAction Dortmund“ zu einer Gedenkkundgebung an die Opfer auf. Teilnehmende sind dazu eingeladen, Symbole der Trauer, wie Kerzen oder Steine mitzubringen.

Allein im letzten Jahr wurden „Trans Murder Monitoring“ zufolge mindesten 375 trans oder nicht-geschlechterrollenkonforme Personen ermordet. Die Dunkelziffer dürfte allerdings um ein Vielfaches höher sein, da Gewalt an LGBTQ-Personen in den meisten Ländern, wie auch in Deutschland, nicht separat erfasst wird.

Zudem wird indirekte, zum Beispiel verbale oder systemische Gewalt, in der Regel nicht mit eingerechnet. Trotzdem kann diese schwerwiegende Folgen, wie unter anderem Suizid nach sich ziehen.

„Wofür wir kämpf(t)en.“ Schreibprojekt zur Geschichte der lokalen Community

„TransAction Dortmund“ startet ein Schreibprojekt zur Geschichte der lokalen Community. Archivfoto: Alix von Schirp für Nordstadtblogger.de

„Queere Menschen sind übermäßig von Gewalt betroffen. Besonders trifft es aber trans feminine Personen, Migrant:innen und Sexarbeiter:innen“, erklärt Skye, Sprecherin von „TransAction Dortmund“. Es müsse mehr gegen Queerfeindlichkeit getan werden, zum Beispiel durch Aufklärung über queere Identitäten. Dabei dürften trans Menschen nicht außen vor gelassen werden, so die Gruppe.

„Am Trans Day of Remembrance erinnern wir an die Verstorbenen. Wichtig ist es aber auch, die Arbeit der Generationen vor uns zu würdigen. Ohne deren Einsatz hätten wir nicht die Möglichkeiten die wir jetzt haben“. Aus diesem Anlass startet am Samstag ein Schreibprojekt unter dem Motto „Wofür wir kämpf(t)en.“

Queere Menschen sind dazu aufgerufen, die Geschichte ihrer Community zu verschriftlichen und bis Ende Februar an „TransAction Dortmund“ zu senden. Diese sollen unter anderem auf der Website der Gruppe veröffentlicht werden.

Texte bitte per Mail an „TransAction Dortmund“ senden

„TransAction Dortmund“ möchte festhalten, was die Ziele der Community waren, ob und wie sie erreicht wurden und was an queerer Kultur über die Jahre entstanden ist. Es geht darum, lokale queere Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Der Aufruf richte sich ausdrücklich auch an ältere queere Menschen und queere Menschen mit Migrationshintergrund. Eingereicht werden können die Texte per Mail an transactiondortmund@riseup.net oder auf den Instagram- und Twitter-Kanälen der Gruppe.

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