Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche: Kitas in Dortmund bleiben weiterhin geschlossen

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche. Eintrag in die Streiklisten
Der Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche. Eintrag in die Streiklisten.

Voll ist es an diesem Montag vormittag in der großen „Warmhalle“ der EDG am Sunderweg in der Nordstadt. Allerorten wird in Workshops an kreativen Protestformen gearbeitet. Unter der Überschrift Ideensammlung steht auf einem Flip-Chart, Song oder Gedicht, Theaterstück oder Rollenspiel und Sprühkreide für Schablonen für die Straße.

Kommunale Kindertagesstätten und viele weitere Einrichtungen sind seit eine Woche geschlossen

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche. Michael Bürger, ver.di
Michael Bürger, ver.di.

Man merkt: Hier sind Erzieherinnen und Erzieher im Streik. Kreativität ist gefragt, wie auch im Umgang mit den Jüngsten unsere Gesellschaft. Den möchten sie sich angemessen honorieren lassen.

“Wir haben in der letzten Woche neben einer Demo und Info-Ständen auch Lieder und Sketche organisiert“, beschreibt eine Erzieherin aus Lünen. „Das ist gut in der Bevölkerung angekommen.“

Die Halle ist eines von vier Streiklokalen, die in der letzten Woche von der Gewerkschaft ver.di in vier Städten des Bezirks Dortmund eingerichtet worden sind.

Neben Dortmund sind das die Städte Castrop-Rauxel, Lünen und Schwerte. Der Arbeitskampf im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche.

Die kommunalen Kindertagesstätten in Dortmund sind seit Montag (11. Mai) zu; ebenso die Einrichtungen der Jugend- und Familienhilfe, offene Ganztagsschulen, Behinderteneinrichtungen und Sozialdienste.

Eine Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst soll erstritten werden

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche. Martin Steinmetz, ver.di
Martin Steinmetz, ver.di.

Gut 1200 Mitglieder habe man in den Streik bekommen“, erklärt Michael Bürger. Der Geschäftsführer des ver.di Bezirks Dortmund sieht eine steigende Entschlossenheit der Streikenden in der zweiten Woche der Auseinandersetzung mit den kommunalen Arbeitgebern „Die haben bislang kein Angebot vorgelegt.“

Dass es in diesem Arbeitskampf nicht nur um Geld geht, beschreibt Martin Steinmetz von der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. „Es geht auch um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der neue Vertrag hat eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung und trägt in die nächsten Jahrzehnte“, blickt er in die Zukunft.

Eine Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst soll erstritten werden. In der letzten Woche wurden, entsprechend den Wünschen von Oberbürgermeister Ullrich Sierau, sechs Notkindertagesstätten eingerichtet. „An keinem Tag der Woche waren alle Plätze besetzt“, hat Steinmetz gezählt.

Die Wärmehalle der EDG am Sunderweg ist Ort des kreativen Protests

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche
Kreativer Protest der ErzieherInnen

Der Oberbürgermeister kommt auf einer Grafik an der Wand der Wärmehalle nicht so gut weg.

Im Vorfeld des Streiks ist es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Gewerkschaft und Stadtspitze gekommen.

Unter einem Portraits des Oberbürgermeisters, das mit einer Bildbearbeitungssoftware modifiziert worden ist, steht der Satz: „Lieber Ulli, sei nicht so dickköpfig und schau uns die Augen“.

Daneben ein unvorteilhaftes Portrait der Kanzlerin. „Über eine Äußerung der Ministerpräsidenten zum Streik würde man sich freuen“, so Steinmetz.

 

Viele weitere Aktionen sind geplant – Landesweite Demonstration der Berufe im Sozialdienst in Wuppertal

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche
Eine Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst soll erstritten werden

Für den heutigen Dienstag, 19. Mai 2015, ruft ver.di zu einer NRW-weiten Streikkundgebung in Wuppertal auf.

Zur Teilnahme aufgerufen sind alle SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen in der kommunalen Jugendhilfe, den sozialpsychatrischen Diensten und der Jugendförderung, die Beschäftigten der offenen Ganztagsschule und Schulsozialarbeit sowie die MitarbeiterInnen der Kommunen und des Landschaftsverbandes in stationären Einrichtungen und Heimen sowie den Werkstätten für Behinderte.

Die Busse für die Streikenden aus Dortmund, Lünen und Schwerte fahren am 19.05. um 9 Uhr vom Streiklokal Dortmund am Sunderweg 98 ab.

Die ErzieherInnen treffen sich am Dienstag um 9 Uhr an der Katharinentreppe gegenüber dem Hauptbahnhof zu einer Demonstration.

Am Mittwoch gibt es eine Sternfahrt mit Fahrrädern und Inlinern aus den Dortmunder Vororten zur Reinoldikirche. Weitere Aktionen werden folgen.

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Reaktionen

  1. ver.di DO

    ver.di wendet sich erneut an Dortmunder Elternschaft

    Die unbefristeten Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst sind am vergangenen Montag in die zweite Woche gegangen.“ Die Arbeitgeber wollen die Streiks offenbar aussitzen. Bis heute gibt es leider kein verhandlungsfähiges Angebot. Es liegen lediglich drei Wochen alte, unverbindliche Vorschläge vor, die mehr als Zweidrittel der Beschäftigten Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und Kinderpflegerinnen überhaupt nicht erfassen, da kann man von Aufwertung nicht reden“, erklärte der Dortmunder Fachbereichssekretär, Martin Steinmetz.

    Um die Situation gesamtdeutsch zu bewerten und um zu entscheiden, wie es dann in der kommenden Woche weitergeht, versammeln sich Delegierte in einer bundesweit stattfindenden Streikversammlung am Mittwoch, den 20.05.2015.

    Darüber, wie auch über die weiteren möglichen Aktivitäten in Dortmund möchte die ver.di die Dortmunder Elternschaft unmittelbar und zeitnah informieren.

    Deswegen laden wir die Dortmunder Eltern zu einer zweiten Elternversammlung am Mittwoch, den 20. Mai um 18.30 Uhr im Gartensaal des Fritz-Henßler- Hauses in Dortmund, Geschwister-Scholl-Str. 33-37 statt.

  2. Nordstadtblogger-Redaktion

    Streik: Stadt Dortmund und ver.di verlängern die Notdienstvereinbarung für Kindertageseinrichtungen

    Die Notdienstvereinbarung konnte um eine weitere Woche verlängert werden. Es bleibt bei 140 Betreuungsplätzen in 6 Einrichtungen. Die Regelung gilt zunächst bis zum 29.05.15.

    Die Platzvergabe erfolgt für die gesamte Woche, wobei bei entsprechendem Bedarf auch einzelne Tage belegt werden können. Die Eltern sind aufgefordert nur ihren absolut notwendigen Bedarf über die bekannten Rufnummern anzumelden, damit so möglichst viele Eltern berücksichtigt werden können.
    Außerdem werden die Eltern dringend gebeten sich zurückzumelden, sobald sie feststellen, dass sie ihre Reservierungen nicht mehr benötigen. Dafür wird den Eltern eine weitere neue Rufnummer, nur für die Absage, mitgeteilt. Wird ein Platz darüber hinaus bis 8:30 Uhr nicht in Anspruch genommen, so wird er an andere Eltern vergeben.

    Bei der Platzvergabe werden weiterhin berufstätige Alleinerziehende und Eltern, die beide berufstätig sind, priorisiert berücksichtigt. Studium und Ausbildung sind dabei der Berufstätigkeit gleichgestellt. Alle Notdiensteinrichtungen werden von 7:30 bis 16:30 die Betreuung, inklusive Mittagsverpflegung, sicherstellen. Sollte der Streik über den 29.05.15 andauern, so werden zeitnah wiederum Verhandlungen über eine Verlängerung aufgenommen.

    Die Platzvergabe erfolgt ab dem 21.05.15 unter den bekannten Rufnummern, die Sie auf der Homepage http://www.fabido.de finden.

  3. ver.di NRW

    Streik im Sozial- und Erziehungsdienst – ver.di fordert: Oberbürgermeister sollen Farbe bekennen

    Im Streit um die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst will die Gewerkschaft ver.di von allen Oberbürgermeister/innen, Bürgermeister/innen und Landräten in NRW „ein klares Bekenntnis, auf welcher Seite sie stehen“. In der nächsten, dritten Streikwoche sollen Erzieherinnen, Sozialarbeiter/innen und Kinderpflegerinnen gemeinsam mit betroffenen Eltern die Stadtspitzen auffordern, „Farbe zu bekennen“.

    „In diesem Konflikt sind Oberbürgermeister, Bürgermeister und ihr Verband VKA keine Zuschauer, sie vertreten die Arbeitgeberseite. Hier darf sich niemand einen schlanken Fuß machen und abtauchen, während Eltern und Kinder in der dritten Streikwoche Lösung des Problems erwarten“, sagte ver.di Landesleiterin Gabriele Schmidt. Solange es mit dem Verband der kommunalen Arbeitgeber (VKA) kein annehmbares Ergebnis gäbe, würden die Streiks anhalten. „ver.di ist zu Verhandlungen bereit, aber dafür muss es Grundlagen geben“, sagte Schmidt. Man habe bereits fünfmal zusammen gesessen ohne dass es „ein konkretes Angebot für alle Betroffenen“ gebe. Dies sei „für Verhandlungen im öffentlichen Dienst höchst ungewöhnlich“. ver.di warnte die Kommunen davor, den Streik als Einnahmequelle zu nutzen, indem Elternbeiträge ohne Gegenleistung einbehalten und Gehälter der Streikenden nicht gezahlt werden.

    Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände bereits schriftlich aufgefordert, schnellstmöglich wieder Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufzunehmen. „Ein verhandlungsfähiges Angebot sollte doch vorzulegen sein“, heißt es in dem Schreiben an den VKA-Präsidenten Dr. Thomas Böhle. Der Rat der Stadt Oberhausen forderte Oberbürgermeister Klaus Wehling auf, „bei der VKA aktiv einzuwirken“, den Gewerkschaften „endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen“, damit der Streik beendet werden kann.
    „Das seit Jahren gleiche Lamento über leere Kassen kann ich angesichts der sprudelnden Steuereinnahmen nicht akzeptieren“, erklärte ver.di-Landesleiterin Schmidt. „Nach der aktuellen Steuerschätzung nehmen Bund, Länder und Gemeinden bis 2019 etwa acht Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich ein. „Hier liegt kein Geldproblem, sondern ein lösbares Verteilungsproblem vor“., so die Gewerkschafterin. ver.di will eine neue Eingruppierung für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst durchsetzen, die zu einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von zehn Prozent führen würde.

    Inzwischen befinden sich in Nordrhein-Westfalen täglich rund 11.000 Beschäftigte des Sozial-und Erziehungsdienstes im Streik. Mehr als 1.000 Kitas bleiben geschlossen, Jugendhilfe- und Behinderteneinrichtungen arbeiten stark eingeschränkt.

  4. ver.di DO

    Noch immer keine Bewegung bei den Arbeitgebervertretern: Der Streik geht weiter! Breite Solidarität in Dortmund

    Heute besuchten die Streikenden aus den Berufen des Sozial- und Erziehungsdienstes die Beschäftigten der Stadtverwaltung Dortmund und der Stadttöchter. Sie hatten eine besondere Einladung im Gepäck: Am morgigen Mittwoch laden die Streikenden zu einer aktiven Mittagspause auf den Friedensplatz ein. Begrüßt werden sie dort u.a. von der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzenden des SPD Unterbezirksvorstandes, Nadja Lüders sowie verschiedener Vertreter und Vertreterinnen von Betriebs- und Personalräten.

    Die Streikversammlung trifft sich um 11.30 Uhr auf dem Friedensplatz. Die aktive Solidaritätsmittagspause beginnt um 12.00 Uhr. Gegen 12.30 Uhr startet der Demonstrationszug durch die Dortmunder Innenstadt zum Streiklokal.

    Eltern und besonders Kinder rücken am Donnerstag in den Mittelpunkt der Streikaktivitäten. Anlässlich des Weltspieltages werden zwischen 13.00 Uhr und 17.00 Uhr auf der Hansastraße (Höhe Karstadt) verschiedene Spielangebote für Klein und Groß für Abwechslung sorgen.
    Am Donnerstag Vormittag werden die Streikenden im Streiklokal gespannt den Liveticker aus Frankfurt am Main verfolgen. Von dort werden Neuigkeiten aus der Mitgliederversammlung der VKA erwartet.

    Am Freitag, 29. Mai treffen sich die Streikenden ab 9 Uhr im zentralen Streiklokal um mögliche Ergebnisse aus dem Arbeitgebertreffen vom Vortag zu diskutieren und zu bewerten.

    Infostände werden die Dortmunder Bevölkerung am Mittwoch noch auf dem Reinoldikirchplatz und ab Donnerstag auf der Hansastr. über die aktuellen Entwicklungen informieren.

    Über weitere Streikaktivitäten ab der 4. Streikwoche werden wir sie zeitnah in Kenntnis setzen.

  5. Stadt DO

    Streik: Stadt Dortmund und ver.di erweitern die Notdienstvereinbarung für Kitas ab 1. Juni

    In Gesprächen mit ver.di – seitens der Stadt unter der Federführung von Dezernentin Daniela Schneckenburger und der Unterstützung durch OB Ullrich Sierau – ist es heute gelungen, die Notdienstvereinbarung ab dem 01.06.2015 deutlich auszuweiten. So wird FABIDO ab dem 01.06.2015 710 Plätze in 15 Kitas stadtweit anbieten. In jedem Stadtbezirk wird es mindestens eine Not-Kita geben.

    Die Platzvergabe erfolgt für die gesamte Woche, wobei bei entsprechendem Bedarf auch einzelne Tage belegt werden können. Die Eltern werden weiterhin gebeten, nur ihren absolut notwendigen Bedarf über die bekannten Rufnummern anzumelden, damit so viele Eltern wie möglich berücksichtigt werden können. Aufgrund der zusätzlichen Plätze werden kurzfristig weitere Rufnummern für die Eltern freigeschaltet.

    Außerdem werden die Eltern dringend gebeten sich zurückzumelden, sobald sie feststellen, dass sie ihre Reservierungen nicht mehr benötigen. Dafür wird den Eltern eine weitere neue Rufnummer, nur für die Absage, mitgeteilt. Wird ein Platz darüber hinaus bis 8:30 Uhr nicht in Anspruch genommen, so wird er an andere Eltern vergeben.

    Bei der Platzvergabe werden weiterhin berufstätige Alleinerziehende und Eltern, die beide berufstätig sind, priorisiert berücksichtigt. Studium und Ausbildung sind dabei der Berufstätigkeit gleichgestellt. Alle Notdiensteinrichtungen werden von 7:30 bis 16:30 die Betreuung, inklusive Mittagsverpflegung, sicherstellen.

    Die Platzvergabe erfolgt ab dem 28.05.15 unter den Rufnummern, die Sie auf der Homepage http://www.fabido.de finden.

  6. Grüne DO

    Kita-Streik: GRÜNE wollen Öffnung der Einrichtungen für selbstorganisierte Betreuungsangebote von Eltern prüfen lassen

    Die GRÜNEN im Rat wollen prüfen lassen, ob während des weiter andauernden Streiks in den Kindetagesstätten die FABIDO-Einrichtungen für eine selbstorganisierte Betreuung durch Eltern genutzt werden können. Das sieht ein Dringlichkeitsantrag der GRÜNEN Ratsfraktion für die Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie (AKJF) in der kommenden Woche vor.

    Uta Schütte, Mitglied der GRÜNEN im AKJF:
    „Wir begrüßen, dass es der Kinder- und Jugenddezernentin und VERDI gelungen ist, eine Ausweitung der Notfallplätze auf 710 Plätze zu verhandeln. Trotzdem werden viele Eltern nach zusätzlichen alternativen Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder suchen. In anderen Städten werden Eltern und Elternbeiräten inzwischen die Räumlichkeiten der bestreikten Einrichtungen zur Verfügung gestellt, um eine eigene Betreuung zu organisieren. Wir wollen, dass diese Möglichkeit auch für Dortmund geprüft wird.“

    Unter anderem in Hattingen und Aachen werden seit dieser Woche Betreuungsangebote in den bestreikten und leerstehenden Kitas von einigen Eltern selber organisiert. Vorrausetzung dafür ist aber eine eingehende rechtliche Prüfung der Haftung. Abschließend können die Eltern selbst entscheiden, ob sie die Verantwortung übernehmen wollen, oder nicht.

    Uta Schütte: „Damit geht es nicht darum, den streikenden Erzieher*innen mit der Aktion in den Rücken zu fallen. Im Gegenteil. Der Rat hat vor drei Wochen auf unseren GRÜNEN Antrag eindeutig erklärt, dass er das berechtigte Interesse und die Notwendigkeit sieht, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst weiter zu verbessern. Fakt ist aber auch: Nach drei Wochen Streik wissen sich viele Eltern nicht mehr zu helfen. Und niemand weiß im Moment, wie lange der Streik noch dauern wird. Die Öffnung der Kitas für eine von den Eltern selbst organisierte Betreuung kann hier eine kleine Unterstützung sein.“

    Viele Eltern sind aufgrund des Streiks gezwungen, aktuell Urlaub für die Betreuung ihrer Kinder zu nehmen. Damit wird zum Teil geplanter Urlaub in den Sommerferien entfallen müssen. Wenn dann die Kitas in den Ferien erneut schließen, stehen die Eltern wieder neu vor dem Problem der Betreuung. Die GRÜNEN wollen deshalb zusätzlich wissen, welche Überlegungen es vor diesem Hintergrund in der Verwaltung zur Öffnung der FABIDO- Einrichtungen in den Sommerferien gibt.

    Uta Schütte: „ Es wird Zeit, dass die Tarifpartner auf Bundesebene zu einer schnellen Beendigung des Arbeitskampfes kommen. Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie soll sich deshalb auch der Erwartung des Oberbürgermeisters in seinem Schreiben vom 8.Mai an die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände anschließen, schnellstmöglich wieder die Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufzunehmen und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.“

  7. ver.di DO

    Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die vierte Woche – ver.di ruft zu landesweiter Streikkundgebung am 2.6.2015 in Düsseldorf auf

    Mit einer zentralen Streikkundgebung am 2. Juni vor dem Landtag in Düsseldorf will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di Bewegung in die Tarifauseinandersetzung im Sozial- und Erziehungsdienst bringen. ver.di fordert die nordrhein-westfälische Landesregierung auf, nicht nur über die große Bedeutung von Bildung, Betreuung und Förderung der Kinder und Jugendlichen zu reden, sondern diesen Worten auch Taten folgen zu lassen.

    „Wie in Bayern bereits geschehen“, meint Michael Bürger, Geschäftsführer von ver.di in Dortmund,“ könnte die Landesregierung zusagen, die Erhöhung der Tarifgehälter durch eine erhöhte Förderung der Betriebskosten zu finanzieren und dadurch wirksam zur notwendigen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe beitragen.“

    Aus Dortmund, Lünen, Castrop-Rauxel und Schwerte werden sich über 1.000 streikende ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen, KinderpflegerInnen und HeilpädagogInnen an der Demonstration und Kundgebung in Düsseldorf beteiligen. Hauptredner dort ist der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske.

    Auch wenn es zu Anfang der vierten Streikwoche zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen komme, so die Haltung bei ver.di, wolle man den Druck auf die Arbeitgeber aufrecht erhalten. „Nur so“, da ist sich Michael Bürger sicher, “werden sich die Arbeitgeber dazu bewegen lassen, echte Verhandlungen über die Aufwertung der Tätigkeiten aller Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu führen.“ Auf jeden Fall werde der Streik so lange fortgesetzt, bis ein annahmefähiges Ergebnis vorliege.

  8. Stadt DO

    Kita-Streik: Vergabe der Notplätze für die 24. Kalenderwoche (08.06- 12.06.15)

    Unabhängig von den am 1. Juni 2015 wieder aufgenommenen Verhandlungen zwischen VKA und ver.di erfolgt die Notplatzvergabe für die kommende Woche bei FABIDO ab dem 2.6.2015. Da eine Einschätzung über den Fortgang des Arbeitskampfes aktuell nicht möglich ist, müssen die Planungen für die kommende Woche aufgrund des Feiertages in dieser Woche frühzeitig begonnen werden.
    Die Eltern können daher am 2.6. und 3.6.2015 von 8:00 bis 16.00 Uhr Ihre Kinder für die Notbetreuung unter den bekannten Telefonnummer (auf der Homepage http://www.fabido.de) anmelden.

    Die Platzvergabe erfolgt weiterhin für die gesamte kommende Woche, wobei bei entsprechendem Bedarf auch einzelne Tage belegt werden können. Die Eltern werden gebeten, nur ihren absolut notwendigen Bedarf über die bekannten Rufnummern anzumelden, damit so viele Eltern wie möglich berücksichtigt werden können.

    Außerdem werden die Eltern dringend gebeten sich zurückzumelden, sobald sie feststellen, dass sie ihre Reservierungen nicht mehr benötigen. Dafür wird den Eltern eine weitere Rufnummer, nur für die Absage, mitgeteilt. Wird ein Platz darüber hinaus bis 8:30 Uhr nicht in Anspruch genommen, so wird er an andere Eltern vergeben.

    Bei der Platzvergabe werden weiterhin berufstätige Alleinerziehende und Eltern, die beide berufstätig sind, priorisiert berücksichtigt. Studium und Ausbildung sind dabei der Berufstätigkeit gleichgestellt. Alle Notdiensteinrichtungen werden von 7:30 bis 16:30 die Betreuung, inklusive Mittagsverpflegung, sicherstellen.

  9. ver.di DO

    Streikende suchen Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern der Nordstadt

    Während die Tarifverhandlungen seit dem Abend des 1.06.15 in Berlin fortgesetzt werden, wird der Streik der Beschäftigten in den Sozial-und Erziehungsdiensten in der 4. Woche fortgesetzt.

    Die Streikversammlung nutzt diese Zeit um mit den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen eines Nordstadtspazierganges Kontakt aufzunehmen. Unterstützt werden die Streikenden dabei vom stellvertretenden Vorsitzenden der SPD Ratsfraktion, Volkan Baran, der während einer kurzen Zwischenkundgebung auf dem Nordmarkt zu den Streikenden spricht.

    Fortgesetzt wird der Spaziergang bis zum Borsigplatz, der Wiege des BVB 09. Auf der Mallinckrodtstr. an dem Gedenkstein für das Dortmunder Opfer des NSU, Herrn Mehmet Kubasik werden die Streikenden inne halten und einen Kranz niederlegen.
    In Höhe der Oesterholzstr. 60. wird der ehemalige stellvertretende Landesleiter der ver.di-NRW, Ulrich Dettmann einen Brückenschlag von der Gründung des BVB 09 über den Dortmunder Widerstandskämpfer Heinrich Czerkus hin zum aktuellen Streik der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wagen.

    Die Streikversammlung beginnt um 9 Uhr im Sunderweg 98.

    Der Nordstadtspaziergang startet um 9.30 Uhr in Richtung Borsigplatz.

    Die Zwischenkundgebung am Nordmarkt wird um 9.50 Uhr erwartet.

    Die Abschlusskundgebung wird um ca. 10.30 in der Oesterholzstr. stattfinden.

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