Spannende Streetart von „More than Words“ sorgt in Kürze für einen bunten Empfang auf der Nordseite des Hauptbahnhofs

Die Künstler von „More Than Words“ haben bereits mit den Vorbereitungen begonnen. Pünktlich zum Kirchentag soll die Neugestaltung abgeschlossen sein und die BesucherInnen farbenfroh in der Nordstadt begrüßen. Foto: Alex VölkelDas nördliche Eingangstor der Stadt wird zum Hingucker – es soll von jeder Richtung kommend unterschiedliche Perspektiven bieten. Auf diese Weise regt es zu eigenen Gedanken an – je nach Blickrichtung von fern oder nah. „Murals“ heißen solche Wandgemälde – optisch häufig eine Mischung aus Comic und Graffiti. Sie stehen für eine moderne Art der Gestaltung von Gebäuden und Fassaden und haben eine besondere Ausstrahlung in den öffentlichen Raum. Bei der künstlerischen Gestaltung der Nordseite geht es um das Thema „Zukunft der Stadt Dortmund“. Für die Umsetzung konnte nach Abfrage verschiedener Künstler das Dortmunder Unternehmen „More Than Words“ gewonnen werden. 

Leider nur temporär aber ein weiterer Schritt zur Erneuerung des Bahnhofsumfeldes

So könnte der Park auf dem Bahndamm aussehen, wenn die Planungen realisierbar scheinen.
Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte in Dortmund. Grafik: Raumwerk

Das neue Kunstwerk reicht vom Stadtbahn-Zugang bis zum Nordausgang des Bahnhofs. Die Gestaltung ist nur temporär, da die Bausubstanz mit ihren Stützwänden in einigen Jahren im Zuge des Bahnhofsumbaus abgerissen wird. 

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„Die Nordseite hat es lange verdient und ich freue mich sehr, dass uns die Realisierung dieses Kunstwerkes in enger und guter Kooperation mit der Deutschen Bahn gelungen ist“, so Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen. „Die Wand wird ein besonderes Element des nördlichen Bahnhofsvorplatzes und unterstützt uns auf unserem Weg, das Bahnhofsumfeld neu zu entwickeln. Dies ist ja eins unserer wichtigsten Zukunftsprojekte in der City“. 

Die vorbereitenden Arbeiten haben schon begonnen: Ein 800 qm Gerüst wurde aufgebaut. Nachdem die rund 650 qm Wandflächen gereinigt und entsprechend grundiert sind, wird das Künstlerteam die bereits im Maßstab und im Raster angelegten Entwürfe auf die Wandflächen mittels Spraydosen skizzieren und anschließend entsprechend dem freigegeben Entwurf farblich in mehreren Ebenen ausarbeiten.

Bereits zum Kirchentag sollen die BesucherInnen farbenfroh empfangen werden

Ausschnitt aus dem Entwurf der Künstler.

Bis zum 18. Juni 2019 sollen die Arbeiten spätestens abgeschlossen sein. „Ich lasse mich gerne als Vertreter der Politik auf solch Neues und Buntes ein. Für mich ist die Verbesserung des heutigen Zustandes sehr willkommen. Ich freue mich auf die neue Wahrnehmung des Eingangstors in die City von Norden, zumal dieser Bereich für viele KirchentagsbesucherInnen ein Teil ihres Wege sein wird“, freut sich Bezirksbürgermeister der Innenstadt Nord, Ludwig Jörder, auf die optischen Highlights 

Um für den Standort eine zeitgemäße und moderne Gestaltung zu kreieren, die wirkungsvoll die Gesamtfläche in Szene setzt und die Laufwege, Perspektiven sowie Betrachtungsmöglichkeiten der Passanten berücksichtigt, haben sich die beauftragten Künstler des ausführenden Unternehmens (ein Künstlerteam mit Fedor Wildhardt, Lars Gurofski, Goran Grubac und Markus Happe) dazu entschieden, mit Primärfarben, grafischen Elementen und unterschiedlichen Typografien zu arbeiten. 

„Der Betrachter kann sich auf die Suche machen nach den Themen der Zukunft: Vision, Smart City, Urban, Nature, Wir, Digital, Freude, Liebe, Vielfalt – Begriffe in Verbindung zur Zukunft. Ergänzt werden die Begriffe im Handletter Style durch Charaktere, bzw. Figuren des Künstlers Fedor Wildhardt „Cantwo“ aus Mainz, der bei diesem Projekt das Team von More Than Words unterstützt“, erläutert Markus Happe, Inhaber von More Than Words die Planungen. Die in dem Entwurf eingearbeiteten Handschriften wurden von dem ebenfalls weltweit arbeitenden und bekannten Künstler „Atomone“ (Dortmund) erstellt.

Gestaltung zeichnet sich durch grafische Elemente, Figuren und Typografie aus 

Logo des Unternehmens. Quelle: Screenshot

Die Farbwahl des ausgewählten Entwurfs lehnt sich an die Werke von dem niederländischen Künstler Piet Mondrian an, der bevorzugt die Primärfarben Rot, Gelb und Blau sowie die Nicht-Farben Schwarz, Weiß und Grau verwendet hat. 

Mit dem Masterplan Plätze wurde 2018 die Betrachtung der Plätze in Gestaltung und Funktion und deren Aufwertung und Weiterentwicklung angestoßen. Neben vielen anderen Themen ist auch Kunst im öffentlichen Raum ein Aspekt. 

Auch möchte die Stadt Dortmund mit ihren BürgerInnen als Gastgeber des Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 19. bis zum 23. Juni 2019 stattfindet, die rund 200.000 erwarteten BesucherInnen in der Stadt willkommen heißen. Zu den bereits kurzfristig umgesetzten Maßnahmen gehört der Blumenschmuck in der Innenstadt. Am Stadthaus und Rathaus werden Banner installiert, Baustellenzäune werden mit unterschiedlichen Motiven „verkleidet“. 

Gestaltungskonzept stieß auf schnelle Zustimmung auch bei der Deutschen Bahn

Während dieser Planungen fiel das Augenmerk auch auf die Nordseite des Hauptbahnhofes. Die Fassade zwischen den beiden Zugängen Hauptbahnhof und S-Bahn sowie Stadtbahn eignet sich hervorragend für eine Wandgestaltung. Der Bereich ist wichtiges Eingangstor in die City und zum Verkehrsknotenpunkt. 

Die Zustimmung der Deutschen Bahn zur Ideenumsetzung war schnell und positiv. Jörg Seelmeyer, Leiter des Bahnhofsmanagements Dortmund, freut sich über die deutlich farbigen Akzente: „Das Konzept ist sehr modern und ich bin gespannt auf das, was unsere Kundinnen und Kunden zu diesem bunten Empfang sagen. Wir haben bereits an anderen NRW-Bahnhöfen ähnliche Kunstwerke geschaffen – die Resonanz ist überall rundum positiv.“ 

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UPDATE: Das „Mural“ ist fertig
Das nördliche Eingangstor der Stadt ist jetzt ein Hingucker. Ein großes Wandbild („Murals“ heißen solche Wandgemälde) empfängt nun die BesucherInnen. Die optische Mischung aus Comic und Graffiti steht für eine moderne Art der Gestaltung von Gebäuden und Fassaden und haben eine besondere Ausstrahlung in den öffentlichen Raum. Bei der künstlerischen Gestaltung der Nordseite geht es um das Thema „Zukunft der Stadt Dortmund“. Foto: Roland Gorecki, Dortmund- Agentur

 
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Reaktionen

  1. Tiefbauamt Dortmund (Pressemitteilung)

    Barrierefreier Zugang zur Fußgängeranlage der Stadtbahn im Nordbereich des Hauptbahnhofs wird freigegeben

    Auch wenn es im Ausbaubereich der Stadtbahnanlage Hauptbahnhof im Moment zu Zeitverzögerungen kommt – der Rohbaubereich des zweiten Bauabschnitts geht planmäßig voran.

    Der Abschnitt umfasst unter anderem Arbeiten am Nordausgang. Hier erfolgte ein Durchbruch auf der östlichen Seite und es wurden in den letzten Monaten zunächst eine neue Rampe und Treppen hergestellt. Die alte Rampe war nicht mehr barrierefrei und wurde nun im Rahmen des Umbaus mit angepasst. Damit der Ausgang immer nutzbar ist, werden die Arbeiten abschnittsweise in zwei Bereichen durchgeführt.

    Sylvia Uehlendahl, die Leiterin des Tiefbauamtes, freut sich: „Anfang der Woche ist es soweit: der neue barrierefreie Zugang wird – zunächst provisorisch, d.h. noch ohne den späteren neuen Fußbodenbelag – freigegeben! Dann können wir die westliche Seite des Nordzugangs in Angriff nehmen.“
    Hier schützt schon eine neue Staubschutzwand den Bereich. Hinter dieser Mauer wird dann ein Durchbruch erfolgen und gleichzeitig die zukünftige Verbindung zur DB-Mall hergestellt.

    Wermutstropfen: Wenn dieser Durchbruch erfolgt ist, wird die temporäre Wandgestaltung auf der Nordseite des Bahnhofs nicht mehr komplett sein. Die Künstler von „more than words“ hatten ihr „Kunstwerk auf Zeit“ von vorn herein so angelegt. Es ist dennoch schade, dass mit dem planmäßigen Durchbruch ein Teil fehlen wird. Vom Schriftzug „Dortmund“ wird voraussichtlich nur noch ein „und“ überleben. Trotz der vorsichtigen Abbrucharbeiten kann die gestaltete Klinker-Fassade an einigen Stellen unregelmäßig abplatzen – sie ist schlicht und einfach in die Jahre gekommen.

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