Presseverein verleiht Eisernen Reinoldus an Veye Tatah – Gründerin des Vereins Africa Positive ausgezeichnet

Dt. Afrikanische Gesellschaft; Dr. Klaus Gelmroth und Veye Tatah; Africa Positiv; AGNRW; Auslandsgesellschaft
Veye Tatah wurde mit den Eisernen Reinoldus ausgezeichnet. Foto: Klaus Hartmann

Von Theo Körner

Der Presseverein Ruhr hat Veye Tatah, Gründerin und Initiatorin des Vereins „Africa Positive“, im Dortmunder Rathaus mit dem Eisernen Reinoldus ausgezeichnet.

Ehemaliger NRW-Integrationsminister Schneider lobte das „Multitalent“

Guntram Schneider, Kay Bandermann, Veye Fatah und Birgit Jörder.
Guntram Schneider, Kay Bandermann, Veye Fatah und Birgit Jörder. Foto: Pal Delia

Der ehemalige nordrhein-westfälische Sozialminister Guntram Schneider lobte die Entscheidung des Pressevereins, der damit einen „Volltreffer gelandet habe“, weil die Preisträgerin vorbildlich für „gelebte Integration“ einstehe.

„Sie ist ein Multitalent“, sagte der Sozialdemokrat und hob auf ihr vielfältiges, gesellschaftliches Engagement ab, um das sie sich um das Gemeinwohl verdient mache.

Die gebürtige Kamerunerin sei nicht nur studierte Informatikerin und Unternehmerin, sondern ebenso mit der Zeitschrift, die den gleichen Namen trägt, wie ihr Verein, als Publizistin tätig. Das Magazin Africa Positive sei  „lesenswert, höchst professionell gemacht und spannend geschrieben“, lobte Schneider.

Viele Medien haben die Ursachen der Probleme der afrikanischen Staaten nicht im Blick

Dt. Afrikanische Gesellschaft; Dr. Klaus Gelmroth und Veye Tatah; Africa Positiv; AGNRW; Auslandsgesellschaft
Auch in der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft der Auslandsgesellschaft NRW  engagiert sie sich – gemeinsam mit Dr. Klaus Gelmroth. Foto: KH

Wenn die Medien heute über Afrika berichten, dann komme der Kontinent sehr häufig als etwas Exotisches daher.

Die tatsächlichen Ursachen für die Probleme der afrikanischen Staaten geraten dabei viel zu kurz, meinte der einstige DGB-Landesvorsitzende.

Die mangelnde Beschäftigung mit dem Kontinent werde sich aber noch rächen. Denn die Folgen der Entwicklungen seien in Europa aber auch jetzt schon deutlich zu spüren.

Ein erheblicher Teil der Flüchtlinge stamme nicht nur aus Syrien oder dem Irak, sondern vor allem auch aus Afrika.

Die Redeweise von Wirtschaftsflüchtlingen sei für ihn unverständlich, mit dem Begriff seien doch eigentlich diejenigen gemeint, die der Steuer in Deutschland entgehen wollen. Es handele sich doch oftmals um Armutsflüchtlinge, die Afrika verlassen.

Seine Rede nahm Schneider zum Anlass, die finanziell unzureichende Entwicklungshilfe zu kritisieren. Zudem würden  EU-Entscheidungen die Situation in Afrika noch verschlimmern, wenn Schlachtabfälle aus Europa dorthin transportiert würden und dazu führen, dass die für die Kleinbauern überlebenswichtigen regionalen Fleischmärkte zusammenbrechen.

Magazin hebt sich von Stereotypen zu Afrika wie Krieg, Hunger, Krankheiten ab

Kay Bandermann übergab den Preis an Veye Fatah. Fotos: Pal Delia
Kay Bandermann übergab den Preis an Veye Tatah. Foto: Pal Delia

Dortmunds Bürgermeisterin Birgit Jörder hob in ihrem Grußwort hervor, dass das Magazin Africa Positive sich mit seiner Berichterstattung von den Stereotypen zu Afrika wie Krieg, Hunger, Krankheiten wohltuend abhebe.

Das Magazin, aber auch das Engagement des Vereins für den Unterricht von Migrantenkindern seien dem Einsatz von Veye Tatah zu verdanken, die nicht nur die Idee, sondern auch die Ausdauer gehabt habe, einen solchen Verein aufzubauen und zu organisieren.

Der Vorsitzende des Pressevereins Ruhr, Kay Bandermann, hob hervor, dass in diesem Jahr zum 50. Mal der Eiserne Reinoldus verliehen werde. Erstmals erhielt ihn 1965 der damalige NRW-Ministerpräsident Franz Meyers.

Erstmals eine Preisträgerin, die nicht in Europa geboren wurde

Mit Veye Tatah werde erstmals eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die von einem anderen als dem europäischen Kontinent stamme. Und schließlich gewinne die Preisverleihung durch die große Zahl an Flüchtlingen auch noch an Aktualität in einer Form, die bei der Entscheidung bei der Jahreshauptversammlung im März noch nicht absehbar gewesen sei.

Kay Bandermann ging zudem in seiner Rede auf die Übergriffe von Neonazis auf Journalisten ein. Sie bedrohen sie nicht nur durch Mails und Briefe. Die Rechtsradikalen bedrängten die Kollegen selbst im privaten Bereich.

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