Ordnungsamt führt in Dortmund zum Schulanfang wieder verstärkt Geschwindigkeitsmessungen durch 

Die Stadt Dortmund setzt seit Jahren auf mobile Überwachungstechnik. Weitere Wagen könnten folgen.
Zum Schulstart am Mittwoch wird die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes wieder verstärkt an Kitas und Schulen kontrollieren. Die Ordnungsbehörden appellieren an alle Verkehrsteilnehmer*innen, sich ihre Verantwortung im Straßenverkehr bewusst zu machen und Vorsicht und besondere Rücksicht walten zu lassen. Archivbild: Völkel

Die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes macht auch in diesem Jahr darauf aufmerksam, dass mit dem Ende der Schulferien in Nordrhein-Westfalen und dem Schulbeginn am kommenden Mittwoch wieder viele Schulkinder unterwegs sind. Gerade die „i-Dötzchen“ sind noch völlig unerfahrene Teilnehmer*innen im Straßenverkehr. 

Rücksicht auf die „i-Dötzchen“: Weniger Vorbereitung durch Corona

Verkehrssicherheit für Flüchtlingskinder in Dortmund
Die vorbereitenden Aktionen konnten 2020 nicht so umfangreich stattfinden, wie sonst üblich. Hier Flüchtlingskinder bei einem Sicherheitstraining. Foto: Tomasz Niemiec/Archiv

Das gilt im speziellen Jahr 2020 ganz besonders, weiß Dortmunds Schuldezernentin Daniela Schneckenburger: „In den Kindertagesstätten werden die Kinder und Eltern in der Regel gut auf den Schulweg und seine Gefahren vorbereitet. Wegen der Corona-Situation ist das aber in diesem Jahr nicht so gut möglich gewesen. Da aber viele Kinder mit Eintritt in die Grundschule den Weg dorthin alleine gehen, sollte dieser Weg am Anfang gut geübt werden.“ ___STEADY_PAYWALL___

Die gelte zwar vor allem für die Erstklässler*innen, aber auch für das ein oder andere Kind, das nach dem Home-Schooling und den langen Ferien wieder zurück kommt in die Schule. Deshalb bittet die Verkehrsüberwachung verstärkt darum auf die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, insbesondere an Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie deren Wegen, zu achten. 

Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen immer wieder, dass gerade die frisch eingeschulten Schüler*innen anfangs Schwierigkeiten haben, sich im sehr schnelllebigen Straßenverkehr zurechtzufinden. Sie sind oft unsicher und können Geschwindigkeiten und deren Folgen noch nicht abschätzen. 

Auch Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein

Sicherheitstag für Kids bei der Polizei Dortmund. Foto: Klaus Hartmann/Archiv

Die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes wird deshalb in Abstimmung mit der Dortmunder Polizei ab dem 12. August 2020 Schwerpunktaktionen an Schulen und Kindertageseinrichtungen durchführen und dort verstärkt die Geschwindigkeiten kontrollieren. 

Ordnungsdezernent Norbert Dahmen appelliert aber auch an diejenigen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind: „Jeder erwachsene Mensch ist aufgerufen, sich bewusst zu machen, dass er mit seinem oder ihrem Verhalten Kindern als Vorbild dient und dieses nachgeahmt wird. Wer als Fußgänger trotz roter Ampel eine Straße überquert, kann nicht nur ein Verwarngeld erhalten, sondern handelt auch verantwortungslos.“

Die Statistiken würden leider noch immer erhebliche Unfallzahlen im Straßenverkehr mit Kindern als Opfer ausweisen. Es sollte Ansporn aller Bürger*innen sein, zu einer Senkung dieser Zahlen beizutragen. Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund bittet noch einmal alle Verkehrsteilnehmenden, die zulässige Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, im Zweifel eher noch langsamer zu fahren und besondere Rücksicht auf alle Kinder zu nehmen. 

 

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Reaktionen

  1. Polizei Dortmund: „Wir wollen null Schulwegunfälle“ (PM)

    Polizei Dortmund: „Wir wollen null Schulwegunfälle“

    Die Zahl der Schulwegunfälle in Dortmund und Lünen ist zwischen 2009 und 2019 zwar von 44 auf 26 Unfälle deutlich gesunken, aber 26 Unfälle sind 26 zu viel. „Jeder Schulwegunfall ist einer zu viel. Wir wollen null Unfälle“, sagte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange zum Schulstart 2020.

    In Dortmund und Lünen sind insgesamt 6113 Erstklässler auf den Schulwegen, Straßen und in ihren Wohngebieten unterwegs. Gregor Lange: „Der erste Schultag ist für die Jungen und Mädchen ein besonderer Tag. Und auch für die Polizei. Denn von heute an sind wir mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs, um in Gesprächen und, wenn nötig, mit Sanktionen dafür zu sorgen, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer aktiv zur Sicherheit auf Schulwegen beitragen.

    „Für uns ist die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr eine Herzenssache. Ich appelliere an Sie: Helfen Sie uns dabei, die Unfallzahlen weiter zu senken“, so der Polizeipräsident.

    Kinder sehen nicht nur anders – sie hören auch anders. Sie schätzen Geschwindigkeiten und Abstände nicht so gut ein wie bereits erfahrener Verkehrsteilnehmer. Dafür benötigen sie Zeit. Der Appell der Polizei richtet sich auch hier an die Erwachsenen – der leitende Polizeidirektor Ralf Ziegler als Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium:

    „Wir müssen den Kindern genau die Zeit geben, die sie benötigen. Sie müssen in kleinen Schritten im Straßenverkehr eine große Herausforderung meistern. Deshalb ist es wichtig, dass sie den Schulweg aktiv zu Fuß erkunden und nicht passiv in einem Pkw sitzen. Und es ist wichtig, dass Eltern vor Schulen nicht mit ihren Pkw unübersichtliche Situationen schaffen, die Kinder schnell überfordern.“

    Die meisten Schulwegunfälle geschehen, wenn Kinder die Straße überqueren und wenn Autofahrer abbiegen, während Kinder die Straße betreten. Erhöhte Aufmerksamkeit, Bremsbereitschaft, weniger Tempo – das sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass Kinder sicher ihr Ziel erreichen.

    Zugleich sieht die Polizei die Eltern in der Pflicht, Kinder zu aufmerksamen Fußgängern zu erziehen. Ralf Ziegler: „Bilden Sie Geh-Gemeinschaften. Wenn Sie auf den Pkw nicht verzichten können: Lassen Sie Ihr Kind frühzeitig aussteigen, dass es einen Teil des Schulwegs selber gehen kann.“

    In sozialen Netzwerken haben die Verkehrspuppenbühne der Polizei im Westfalenpark und die Verkehrsunfallprävention mit Videobotschaften bereits wichtige Hinweise und Tipps gegeben. Die Dortmunder Polizei geht diesen Weg, um eine junge Elterngeneration zu erreichen.

    Schulwegunfälle ereignen sich nicht ausschließlich in den Morgenstunden zwischen 7.30 und dem Schulbeginn um 8 Uhr, sondern auch nachmittags, wenn Kinder und Jugendliche den offenen Ganztag oder die weiterführende Schule verlassen. Der Appell der Polizei: Vorsicht und Aufmerksamkeit sind nicht nur zu jeder Tageszeit geboten, sondern das ganze Schuljahr.

    Der Polizeipräsident: „Die zum Schuljahresbeginn erhöhte Aufmerksamkeit darf nicht nachlassen.“

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