Not und Tugend in Kitas & Co, bei: Corona-Folgen in Dortmund – Stadtbetrieb FABIDO legt Geschäftsbericht 2020 vor

Vorstellung des FABIDO-Geschäftsberichts 2020 in der Kita Berliner Straße 4, v.l.: Daniel Kunstleben, Lena Marschinke (päd. Fachkraft), Daniela Schneckenburger, Sandra Brüggemann, Maria Berse – mit drei Kita-Kindern. Foto (4): Thomas Engel

Als „krisenfest und zukunftssicher“ beschreibt sich der kommunale Eigenbetrieb FABIDO („Kitas & Co“) im just vorgelegten Jahresbericht für 2020. Es war ein Jahr im Zeichen der Pandemie, des Leidens, der Krise. Die aber scheint sich angesichts der gegenwärtig fallenden Infektionszahlen einem (vorläufigen) Ende zu nähern. Die Folgen, die besonderen Herausforderungen haben wie überall in Dortmund vieles verändert. Vor allem zum Guten, darf man dem Narrativ der städtischen Akteure in Sachen frühkindlicher Bildung/Betreuung glauben. Danach gilt: Not erfindet, schafft Resistenz, Tugend. Dergestalt richtet sich der Blick auf die Zukunft. In der vor allem eins ansteht: Expansion.

Lernen von Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten: Reaktionen auf Corona

„Resilienz“ – das ist ein Fachbegriff der jüngeren Psychologie aus der Depressionsforschung. Nicht nur in der Kita Berliner Straße, während der Vorstellung des FABIDO-Geschäftsberichts, sondern in allen Dortmunder Vorschuleinrichtungen spielte in der jüngeren, von der COVID-19-Bekämpfung geprägten Vergangenheit das, was mit ihm gemeint ist, eine zentrale Rolle. ___STEADY_PAYWALL___

Es geht um die Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Bedrängnis. Um Reaktionen auf Veränderungen, auf die Krise, mit der wir uns im Frühjahr letzten Jahres konfrontiert sahen, als die Pandemie plötzlich über uns hereinbrach. Auch darum, welche Faktoren den Schutz vor ihren Folgen begünstigen. Und vor allem darum, welche Verhaltensänderungen vonnöten sind, um den neuen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Am Ende werden – im Idealfall – neue Fähigkeiten der Resistenz erworben. Menschen oder Institutionen gehen gestärkt aus der Krise hervor: sie haben gelernt. So dass man sich im Nachhinein fast bedanken müsste, wo allerdings ohnehin keine Wahl bestand. In den stadteigenen Kitas und der Kindertagespflege von FABIDO scheint hier einiges geschehen zu sein.

Kannst Du etwas nicht verändern: Adaptiere Dich, lerne und geh‘ gestärkt daraus hervor!

Das ist umso wichtiger, weil der städtische Eigenbetrieb dem Teil jener kritischen Infrastruktur angehört, auf die Familien in einem erheblichen Maße angewiesen sind. Sie hätten es „geschafft, gut aus der Coronakrise zu kommen“, erklärt Jugend- und Familiendezernentin Daniela Schneckenburger.

Präsenz von FABIDO in Dortmund. Quelle: Stadt Do

Und gestärkt, betonen die Akteure bei FABIDO. Die Abkürzung steht für die städtischen Tageseinrichtungen im Bereich Kinderbetreuung und Tagespflege.

Natürlich lief nicht alles glatt. Schönreden wolle sie nichts, sagt Kita-Leiterin Sandra Brüggemann. Sicher, es hätte Fallstricke gegeben. Doch der Schwerpunkt ihres Narrativs wie das ihrer Mitstreiter*innen liegt – in Anwendung der Handlungsregel: „Mach‘ aus der Not eine Tugend!“ – deutlich bei den Erfolgsmeldungen, wenn vom vergangenen Jahr die Rede ist.

„Wir waren immer schnell gut vorbereitet“, erzählt sie. Bereits vor Corona hat es ein ausgefeiltes Hygienekonzept in der Einrichtung gegeben. Durch die Pandemie seien lediglich „neue Regeln hinzugekommen“. – Ihre Kollegin Maria Berse, die in der Kita in Dortmund-Körne unter anderem für die Sprachförderung zuständig ist, betont: „Wir sind gefestigt in dem, was wir uns erarbeitet haben.“

Vom Bestmöglichen in der Pädagogik zur Alltagspraxis vor Ort in den Kitas

Was sie hier beanspruchen: Die beste frühkindliche Pädagogik zu gewährleisten, fasst die Dezernentin und ehemalige OB-Kandidatin von Bündnis 90/Die Grünen zusammen. Solide Wissenschaft soll also bestmöglich in die Alltagspraxis umgesetzt werden.

Und, was immer eine Rolle spielt, in einer Stadt, in der ein nicht unerheblicher Teil ihrer Bürger*innen in relativer Armut lebt: Die Sorge darum, dass Kinder mit weniger guten Startchancen ins Leben die Möglichkeit erhalten, über Kindertageseinrichtungen hausgemachte Defizite aufzuholen. Also im Bereich der frühkindlichen Erziehung ein wenig mehr an Bildungsgerechtigkeit zu schaffen.

Personalmangel durch Infektionsschutz: Risikogruppen mussten zunächst nach Hause geschickt werden

„Verantwortung tragen“ steht an einer FABIDO-Kita mit dem Hinweis zur Maskenpflicht. Foto: Alex Völkel
„Verantwortung tragen“, das stand und steht für alle Dortmunder Kitas. Foto (2): Alex Völkel

Wie sind sie nun bei FABIDO konkret mit der Coronakrise umgegangen? Wo lagen in den Dortmunder Kitas die speziellen Herausforderungen?

Da war insbesondere der chronische Personalmangel und seine Auswirkungen. Während Corona wütete, konnte die gewohnte Betreuung in den Einrichtungen nicht gewährleistet werden, stellt FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben fest. Die Personaleinsatzplanung habe in dieser Zeit schlicht nicht mehr funktioniert, erklärt er.

Das hatte wesentlich zwei Gründe, wird bei dem Pressegespräch klar. Einerseits mussten die Risikogruppen unter den Mitarbeiter*innen zeitweise nach Hause geschickt werden. 50 Prozent an Risikopersonal hätten sie verloren, erzählt Sandra Brüggemann.

Eingeschliffenes Vertretungssystem konnte bei FABIDO plötzlich nicht mehr greifen

Zudem griff das ausgefeilte Vertretungssystem bei FABIDO nicht mehr, weil innerhalb des städtischen Eigenbetriebs bei Bedarf, etwa im Krankheitsfall, Mitarbeiter*innen an Ort und Stelle nicht mehr aushilfsweise eingesetzt werden konnten.

Denn für die Einrichtungen galt, was für alle galt, um eine weitere Ausweitung der Pandemie zu verhindern: Kontaktbeschränkungen.

In dieser Zeit war in einigen der Kitas die volle Betreuungszeit nicht weiter zu garantieren; andere mussten runterfahren – mit Auswirkungen für das Betreuungsangebot. Tageweise konnten Eltern ihre Kinder nicht mehr in die Einrichtungen schicken. Damit sah sich der städtische Eigenbetrieb mit sozialen Herausforderungen konfrontiert.

Da war die Sorge der Eltern: Wie verpacken unsere Kinder die Pandemiezeit? Eine Zeit sozialer Isolation. Doch gerade Kleinkinder brauchen die Gruppe, die Interaktion, das andere Kind. Doch auch diese Familien habe man geschafft, zu erreichen, so Kita-Leiterin Brüggemann. Der Kontakt zu den Eltern, die mit ihren Kindern plötzlich daheim sitzen mussten, er wurde gehalten. Es gab Videokonferenzen, neue Formate aus der Not geboren, da wuchs etwas. Stichwort: Resilienz.

Licht am Horizont: Gruppierung von Erzieher*innen aktuell nicht mehr vonnöten

Umso wichtiger, beim notorischen Mangel an Personal: dessen Impfung. Denn in den Kindertageseinrichtungen können die Erzieher*innen keinen Mundschutz tragen.

Ohne Nähe geht es bei den Kids nicht.

Das hat pädagogische Gründe: Kleinkinder sind in einem erheblich höheren Maße auf physische Nähe und – mangels Sprachverständnis – auch auf die Mimik ihres Gegenübers angewiesen. Das dauerhafte Tragen von Masken kann und würde zu sozialen Lerndefiziten führen. Geht also zum Wohle der Kinder nicht.

Ein Lichtstreifen am Horizont: Mittlerweile wurden 75 Prozent der Erzieher*innen, mehr als 80 Prozent bei den Tagespflegenden geimpft. In den nächsten Tagen kommt es zu einer konzertierten Zweit-Impf-Aktion.

Ab kommenden Montag, dem 7. Juni, wird es wahrscheinlich wieder in den Regelbetrieb gehen – angesichts fallender Infektionsquoten. Damit fiele auch die aus Infektionsschutzgründen vorgenommene Gruppierung von Erzieher*innen. Das würde den Einsatz von Fachkräften erleichtern, erzählt Jugenddezernentin Schneckenburger. Fallen Kolleg*innen irgendwo aus, könnten sie dann wie üblich aus einer anderen FABIDO-Einrichtung ersetzt werden.

Neue Krisenfestigkeit – erarbeitet mit den Herausforderungen durch die Pandemie

Sie hätten es geschafft, neue Ressourcen aus den Mitarbeiter*innen „herauszulocken“, sagt Maria Berse, die selbst zum Homeoffice verdammt war, weil sie ebenfalls zu einer Risikogruppe gehört. „Das war sehr gewinnbringend.“ Und wenn nach der Krise vor der Krise ist, bedeutet dies auch – Vorsorge: Wir sind gewappnet!

Insgesamt hätten sie gelernt, mit der Krise zu leben, resümiert Kunstleben. Ist sich aber sicher: „Die nächste muss nicht unbedingt kommen.“ Doch Angst und Bange ist man hier nicht, sollten die Infektionszahlen dennoch wieder raufgehen. – Ja, diese Zeit während der vermaledeiten Pandemie (die gleichwohl nicht vorüber ist) – es war eine außergewöhnliche Zeit.

„Anstrengend“, resümiert die Kita-Leiterin. Doch nicht nur das, bedeutet sie. Es war auch eine Zeit der Ruhe im Stress normaler Alltagsroutine. Eine Zeit der Besinnung in einer funktionalistischen Gesellschaft des Immer-Besser, Schneller, Schöner, Weiter, Größer – ohne Innehalten, das so wichtig ist, gewahr zu werden, was im tagtäglichen Stress eigentlich überhaupt geschieht.

In diesem sich infolge der Krise öffnenden Handlungsraum liegt vielleicht ein entscheidendes Potential von aus Not heraus geborener Tugenden: Sie hätten Standards überdenken müssen, evaluieren können, sagt die Kita-Chefin. Ein weiterer Effekt: die Arbeit mit den Kindern, sie wurde intensiver. „Wir hoffen, dass sich die Lage jetzt stetig verbessert“, sagt Daniela Schneckenburger. Und natürlich darauf, die sich wieder festigenden Strukturen auf Dauer auch halten zu können.

Aus strategischer Perspektive: Begonnene Prozessoptimierung bei FABIDO

Dazu gehört an zentraler Stelle die sog. Prozessoptimierung; hier wurden im vergangenen Jahr bei FABIDO einige Anstrengungen unternommen. In einer Einrichtung mit über 8600 Betreuungsplätzen und etwa 2400 Beschäftigen eine komplexe Aufgabe. Beteiligt waren alle: Leitungspersonal, Gruppenkräfte, der Innendienst und die Mitarbeiter*innen aus den Wirtschaftsküchen.

Fokussiert wurde insbesondere die Kooperation einzelner Sparten des städtischen Eigenbetriebs und mit externen Akteuren. Es gab Workshops zu Themen wie „Bau“, „Beschaffung“, „Personalentwicklung“, „Personaleinsatzplanung“, später speziellere Arbeitsgruppen, etwa auch zur „Personalwerbung“.

All dies geschah freilich mit Blick nach vorn, auf die Zukunft. Hier stehen die Zeichen auf Expansion. Der Eigenbetrieb muss und will wachsen, macht Daniela Schneckenburger klar. Zwei Beschlüsse des Dortmunder Stadtrates hätten den Weg für eine Erweiterung der Angebote im Vorschulbereich frei gemacht. Zum einen wird eine Betreuungsquote von 50 Prozent anvisiert. Andererseits soll der Anteil von FABIDO in Dortmund nicht unter 30 Prozent fallen.

Wachstum: 20 neue Tageseinrichtungen für Kinder (TEK) in Dortmund bis 2028 anvisiert

Sowieso müssen in Dortmund Kita-Ausbau wie Neubau vorangetrieben werden. Denn die Stadt wächst und es werden nicht weniger Kinder, die in die Einrichtungen drängen.

Die Verantwortlichen der AWO und der Unternehmensgruppe Derwald sind zuversichtlich, den Eröffnungstermin. im November halten zu können.
Der Bau von Kitas in Dortmund muss intensiviert werden.

Wurden in den vergangenen Jahren vor allem über das Investorenmodell und den Betrieb neuer Einrichtungen durch Wohlfahrtsverbände Kita-Plätze geschaffen, soll nun FABIDO massiv neu bauen.

Bis zum Jahr 2028 sind 20 neue Tageseinrichtungen für Kinder (TEK) mit rund 120 Gruppen als städtische Eigenrealisierungen vorgesehen sowie der Ausbau von 14 weiteren Kitas (wir berichteten) – sofern der Stadtrat dem in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zustimmt. Investitionsvolumen: etwa 175 Millionen Euro.

Die Realisierung eines solch ambitionierten Vorhabens kann freilich nur gelingen, wenn die Kitas auch entsprechend ausgestattet werden können. Insbesondere braucht es hinreichend Fachkräfte, die dort tätig sind. Insbesondere die Arbeitsbereiche Personaleinsatzplanung und Personalgewinnung werden hier wichtig. Und es stellt sich die Frage nach der Ausbildung.

Das Ringen um Nachwuchs bei den Fachkräften: FABIDO wird erhöhten Bedarf haben

„Insgesamt stellt FABIDO bis zu 230 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Für 50 Berufspraktikant*innen begann am 1. September das Anerkennungsjahr; das sind sieben mehr als im Vorjahr. Zudem starteten 56 junge Menschen in die dreijährige praxisintegrierte Ausbildung (PIA) zu Erzieher*innen, das sind neun mehr als 2019. Bei dieser Ausbildungsform können nun langfristig 180 Ausbildungsplätze angeboten werden“, lässt die Stadt verlautbaren.

Für die spätere Übernahme in den Stadtbetrieb gäbe es keine Garantie, erklärt FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben. Umso stolzer kann er verkünden: Sie hätten eine Übernahmequote von über 95 Prozent. Und: Statt der gegenwärtig 230 Ausbildungsplätze sollten es in den nächsten Jahren über 300 werden.

Der Anteil von einem Drittel an den Dortmunder Kitas in den Händen von FABIDO verlangt eben auch ein Drittel der Mitarbeiter*innen, bemerkt seine Chefin, Daniela Schneckenburger. Auch deshalb bliebe die Ausbildung eine Herausforderung für Stadt und Land.

Weitere Informationen:

  • Insgesamt stellte FABIDO im Jahr 2020 rund 8.654 Betreuungsplätze zur Verfügung – 7.514 Plätze in 99 Kitas und 1.140 Plätze in der Kindertagespflege bei 337 Tagesmüttern und -vätern. Zudem 13 in Großpflegestellen und acht Kinderstuben. 44 Familienzentren bei FABIDO tragen das Gütesiegel „Familienzentrum des Landes NRW“.
  • Der vollständige Geschäftsbericht für 2020; hier:
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  1. Belastung in Kitas auf neuem Höchststand! Ver.di Personalcheck zeigt: In Kitas fehlen bundesweit 173.000 Fachkräfte (PM)

    Belastung in Kitas auf neuem Höchststand! Ver.di Personalcheck zeigt: In Kitas fehlen bundesweit 173.000 Fachkräfte

    In Kitas fehlen in Deutschland 173.000 Fachkräfte. Das ergab eine bundesweite Befragung, die die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) über einen Zeitraum von fünf Wochen in Kitas durchführte. Direkt vor Ort oder online konnten Beschäftigte am sogenannten Kita-Personalcheck teilnehmen. Trotz der angespannten Corona-Lage beteiligten sich bundesweit rund 19.000 Fachkräfte, knapp 4.000 allein in NRW.

    Im ver.di-Personalcheck, welcher im Zeitraum vom 15. Mai bis 22. Juni 2021 in Kooperation mit der Hochschule Fulda durchgeführt wurde, gaben die Beschäftigten ausführlich Auskunft über ihre Arbeits- und Personalsituation. Die Ergebnisse offenbaren die starke Belastung und die Unzufriedenheit der Kita-Beschäftigten mit ihrer Arbeitssituation deutlich.

    Ergebnisse für die nordrhein-westfälischen Kitas:

    Fast 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zeitweise für 17 und mehr Kinder am Tag gleichzeitig verantwortlich sind, 6 Prozent waren für sogar mehr als 28 Kinder zuständig. Daher ist es nicht überraschend, dass 46 Prozent der Befragten sagen, dass sie häufig zu wenig Zeit haben, um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder einzugehen.

    „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen dringend entlastet werden müssen. Nur mit mehr Personal können sie gute Arbeit leisten. Die aktuelle Situation belastet alle, schürt Unzufriedenheit, führt zu Stress und damit zu körperlichen und seelischen Folgen“, betonte Marlene Seckler, Fachbereich Gemeinden NRW.

    Fast 60 Prozent der befragten Fachkräfte gaben an, dass sie ihren eigenen pädagogischen Ansprüchen im Alltag nicht immer gerecht werden können. Rund 65 Prozent arbeiten häufig, oft oder sogar sehr häufig unbezahlt und außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit.

    Gefragt wurde auch, wie viele Fachkräfte im Team fehlten, um pädagogischen Anforderungen, wie beispielsweise Bildungsplänen, gerecht zu werden. 55 Prozent der Beschäftigten gaben an, dass der Mehrbedarf an Personal in Ihrer Einrichtung zwischen 3-5 Kolleg*innen liegt.

    „Dieses Ergebnis ist traurig und dramatisch zugleich. Die Situation muss für alle dringend verbessert werden“, so Seckler. „Wir als Gewerkschaft der Beschäftigten in Kindertagesstätten setzen uns deshalb weiter dafür ein, dass unseren Kolleg*innen für ihre zukunftsweisende Arbeit mit den Kleinsten mehr Personal zur Verfügung gestellt wird. Frühkindliche Bildung kann aktuell kaum geleistet werden. Die Bedingungen müssen sich dringend verbessern. Die Landespolitik ist in der Pflicht“, erklärte die Gewerkschafterin.

    Die Befragung wird bis September durch die Hochschule Fulda differenziert wissenschaftlich ausgewertet und im September in Gänze vorgestellt.

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