Noch 1.400 freie Ausbildungsplätze in Dortmund: Schule und Wirtschaft werben am Freitag virtuell für duale Ausbildung

Ausbildung - Ausbildungsverträge - Foto slasny/ 123RF/ HWKDO
Den Unsicherheiten, die Corona bei vielen jungen Menschen ausgelöst hat, muss schnell und praktikabel begegnet werden. Auch in Krisenzeiten lohnt es sich, die eigene Zukunft weiter zu planen. Foto slasny/ 123RF/ HWKDO

Am 1. August startet das neue Ausbildungsjahr. Derzeit gibt es in Dortmund noch ca. 1.400 freie Ausbildungsplätze – mehr als in den Vorjahren. Offenbar hatten Auszubildende und Betriebe Corona-bedingt wenig Kontakt miteinander, so dass Kenntnisse über Ausbildungsmöglichkeiten in Dortmund noch nicht ausreichend verbreitet sind. Am Freitag, 19. Juni 2020, wollen prominente Vertreter*innen aus Schule und Wirtschaft daher noch einmal gemeinsam für den Start in eine duale Ausbildung werben.

Instagram-Live-Auftritt mit allen wichtigen Infos am Freitag ab 11:55 Uhr

Bei einem Live-Auftritt auf dem Instagram-Account „Dortmund at work“ (Link im Anhang des Artikels) werden sie die in Dortmund angebotenen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz präsentieren.

Über den Instagram-Account wird die Veranstaltung übertragen. Foto: Screenshot

Los geht es um 11.55 Uhr mit Michael Ifland (Geschäftsführer IHK zu Dortmund), Olesja Mouelhi-Ort (Geschäftsführerin Handwerkskammer Dortmund), Heike Bettermann (Geschäftsführerin Agentur für Arbeit) und Daniela Schneckenburger (Dezernentin für Schule, Jugend und Familie der Stadt Dortmund). ___STEADY_PAYWALL___

Damit junge Menschen gut in der Arbeitswelt ankommen, arbeiten die Akteure in Dortmund im Rahmen der kommunalen Zeitgewinn-Strategie eng vernetzt zusammen. Den Unsicherheiten, die Corona bei vielen jungen Menschen ausgelöst hat, muss schnell und praktikabel begegnet werden – darin sind sich die vier Expert*innen einig. Für die individuelle Lebensplanung der jungen Menschen ist dies ebenso wichtig wie für die suchenden Unternehmen und für eine stabile Wirtschaftslage.

Ein gemeinsames Schreiben der vier Institutionen, in dem alle wichtigen Informationen und Wege zur Unterstützung zusammengefasst sind, wurde bereits über die Schulen an die Jugendlichen geschickt. Das Regionale Bildungsbüro im Fachbereich Schule koordiniert die Aktion und unterstützt mit der Social-Media-Kampagne „Dortmund at work“ die Jugendlichen bei der Berufs- und Studienorientierung durch authentische, realistische Einblicke in Betriebe und Universitäten. Damit fördert sie gleichzeitig die Besetzung offener Ausbildungsplätze.

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Reaktionen

  1. LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW: Ausbildungschancen für benachteiligte Jugendliche wahren (PM)

    LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW: Ausbildungschancen für benachteiligte Jugendliche wahren

    Die Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW befürchtet, dass eine sich rapide verschlechternde Ausbildungsplatzsituation vor allem benachteiligte Jugendliche trifft. „Wir müssen jetzt klug und entschlossen handeln, um möglichst alle Jugendlichen in Ausbildung zu bringen, die in der Corona-Krise die Schule beendet haben“, sagt Josef Lüttig, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Arbeit/Arbeitslosigkeit der LAG FW.

    Lüttig begrüßte ausdrücklich den 500-Millionen-Rettungsschirm für Lehrstellen, den die Bundesregierung für die Betriebe beschlossen hat. Zusätzlich schlägt die Freie Wohlfahrtspflege NRW aber einen Stufenplan für eine trägergestützte Ausbildung vor allem für sogenannte marktbenachteiligte Jugendliche vor. Das seien oft Jugendliche ohne Abschluss, mit Hauptschulabschluss oder Jugendliche mit Migrationshintergrund und fehlenden Sprachkenntnissen. Diese Jugendlichen würden bei betrieblichen Ausbildungsverfahren schneller abgewiesen, so Lüttig.

    Speziell für diese Zielgruppe müsse daher in der aktuellen Situation ein außerbetriebliches Ausbildungsprogramm aufgelegt werden. „Vor 14 Jahren in der Ausbildungskrise 2006 hatte NRW mit einem ‚Sonderprogramm Ausbildung‘ großen Erfolg, das könnte Vorbild in der aktuellen Corona-Situation sein“, erklärt Lüttig. Die Freie Wohlfahrtspflege schlage ein Konzept mit ausgefeilten Details zugeschnitten auf marktbenachteiligte Jugendliche vor. Ansonsten könne das notwendige Ausbildungsplatzvolumen 2020 und 2021 sicher nicht erreicht werden.

    „Wir sehen jetzt schon einen Rückgang der angebotenen Ausbildungsplätze um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, warnt Lüttig. Gleichzeitig registriere man deutlich weniger Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz. Das dürfe man jedoch nicht als Demografie-Gewinn werten. Es sei im Gegenteil ein krachendes Alarmsignal, dass sich viele Jugendliche nach der Schule wegen der Corona-Krise gar nicht erst bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet hätten. „Die tauchen regelrecht ab und das muss uns große Sorgen machen“, sagt Lüttig, der ihre Zahl NRW-weit auf zehntausend schätzt.

    Es sei deswegen auch richtig, dass sich die Partner beim Ausbildungskonsens NRW auf verstärkte Anstrengungen zur passgenauen Vermittlung von Jugendlichen auf Lehrstellen geeinigt hätten. Ein verbessertes „Matching“ sei notwendig, weil im Lockdown der wichtige Berufsorientierungsprozess vieler Jugendlicher abrupt abgebrochen wurde.

    Das neue Ausbildungsjahr beginnt nach den Sommerferien. Wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage mit einer hohen Zahl an Betrieben in Kurzarbeit und weiterhin drohenden Insolvenzen droht nach Auffassung der LAG Freie Wohlfahrtspflege eine Ausbildungsplatzmisere. Es sei notwendig, allen Jugendlichen dieses Ausbildungsjahrgangs eine klare Perspektive zu bieten.

    Hinweis: Die ausführliche Stellungnahme der LAG FW zum Thema unter https://www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/positionen/positionen/

    In der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW haben sich 16 Spitzenverbände in sechs Verbandsgruppen zusammengeschlossen. Mit ihren Einrichtungen und Diensten bieten sie eine flächendeckende Infrastruktur der Unterstützung für alle, vor allem aber für benachteiligte und hilfebedürftige Menschen an. Ziel der Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege NRW ist die Weiterentwicklung der sozialen Arbeit in Nordrhein-Westfalen und die Sicherung bestehender Angebote. Die Freie Wohlfahrtspflege NRW weist auf soziale Missstände hin, initiiert neue soziale Dienste und wirkt an der Sozialgesetzgebung mit.

  2. IG Metall und Unternehmensverband starten gemeinsamen Aufruf zur Fachkräftesicherung durch duale Ausbildung (PM)

    IG Metall und Unternehmensverband Dortmund starten gemeinsamen Aufruf zur Fachkräftesicherung durch duale Ausbildung

    Die Corona-Pandemie hat in den regionalen Industriebetrieben deutliche Spuren hinterlassen. Mangelnde Kapazitätsauslastung durch Absatzeinbrüche und unterbrochene Lieferketten führen in vielen Betrieben zu Kurzarbeit. Dazu erschweren die notwendigen Abstandsregeln und Hygienevorschriften die Arbeitsorganisation.
    Vielfach haben Arbeitgeber und Betriebsräte pragmatische Lösungen gefunden und werden auch die weiteren Herausforderungen gemeinsam meistern.

    Es ist aber zu befürchten, dass die pandemiebedingte Wirtschaftskrise auch den Ausbildungsmarkt treffen wird. Etwa ein Viertel der Unternehmen landesweit prüft derzeit aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage, das Ausbildungsplatzangebot zu reduzieren (Umfrage Metall NRW Juni 2020).

    Auch auf der Bewerberseite ist eine spürbare Zurückhaltung zu verzeichnen. Dies ist wahrscheinlich auf die pandemiebedingt fehlende Übergangsgestaltung an den Schulen und die ausgefallenen üblichen Präsenzveranstaltungen wie Ausbildungsbörsen und Berufswahlmessen zurückzuführen.

    Der Unternehmensverband der Metallindustrie für Dortmund und Umgebung und die
    IG Metall appellieren daher gemeinsam an die Betriebe und Schulabgänger gleichermaßen, sich weiter in der dualen Ausbildung zu engagieren.
    „Der vor der Corona-Krise bestehende Fachkräftemangel wird noch viele weitere Jahre ein wachstumhemmendes Problem in der Industrie bleiben. Die in diesem Jahr eingestellten Auszubildenden werden die 2023 stark gesuchten Fachkräfte sein“, so Ulrike Hölter, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Dortmund. „Die Tarifparteien werben bei den Betrieben daher darum, die Ausbildungsquote nicht zu reduzieren und die Jugendlichen verstärkt über Soziale Medien oder digitale Formate anzusprechen.“

    Auch die Bundesregierung hat mit dem Schutzschirm für Ausbildung finanzielle Anreize geschaffen, um Betriebe dabei zu unterstützen, weiterhin oder erstmalig auszubilden. IG Metall und Unternehmensverband wenden sich aber auch an die Jugendlichen und Eltern, sich aufgrund der Krise nicht von der dualen Ausbildung abzuwenden. „Die Metallindustrie steht mit allen Betrieben für eine hochqualifizierte und herausfordernde Ausbildung in auf viele Jahre intensiv nachgefragten Berufsfeldern. Gerade die Digitalisierung der Unternehmen wird jungen Menschen in Zukunft riesige Möglichkeiten bieten“, so Ernst-Peter Brasse, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes.

    Die bestehenden Tarifverträge sichern dabei die Arbeitsbedingungen und sorgen für einen zukunftsfähigen fairen Interessenausgleich. Die Tarifvertragsparteien sind sich darin einig, dass die duale Ausbildung eine international anerkannte Stärke der deutschen Wirtschaft ist und die sich daraus entwickelnden hochqualifizierten Fachkräfte und ihre Innovationskraft einen klaren Standortvorteil im globalen Wettbewerb darstellen.

    Wir appellieren an die Unternehmen, weiter stark in die duale Ausbildung zu investieren und bitten die Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen, um nach der Krise dynamisch und kraftvoll durchzustarten.

  3. Noch 917 offene Ausbildungsplätze im Kammerbezirk: Ausbildungsstart auch noch bis November möglich (PM)

    Noch 917 offene Ausbildungsplätze im Kammerbezirk: Ausbildungsstart noch bis November möglich

    Kammerbezirk. Das neue Ausbildungsjahr beginnt in weniger als zwei Wochen, doch noch sind 917 Lehrstellen im Kammerbezirk der Handwerkskammer (HWK) Dortmund unbesetzt. Das hat nicht zuletzt mit den anfänglichen Unsicherheiten bei vielen Jugendlichen zu Beginn der COVID19-Pandemie zu tun. Umso mehr lohnt sich ein Blick in die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer (HWK) Dortmund: In allen Regionen des Kammerbezirks und in unterschiedlichsten Branchen werden noch Auszubildende gesucht.

    „Gerade in Corona-Zeiten ist es gut zu wissen, dass die Ausbildung nicht zwingend zum 1. August oder September des Jahres aufgenommen werden muss“, sagt Tobias Schmidt, Leiter der HWK-Ausbildungsberatung und Lehrstellenvermittlung. Vielmehr sei es möglich, auch am ersten Oktober oder sogar erst im November zu starten. Schmidt appelliert an die Jugendlichen und deren Eltern, Kontakt zu den HWK-Lehrstellenvermittlern aufzunehmen und sich beim Finden des Wunschberufs helfen zu lassen. „Darüber hinaus kann ich jedem nur ans Herz legen, auch eigenständig auf die Wunschbetriebe zuzugehen.“

    Besonders stark wird in den Lebensmittelhandwerken (Bäckerei), der Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und der Kraftfahrzeugmechatronik gesucht. Für ausführliche Beratung und Hilfestellung bei der Bewerbung stehen die Lehrstellenvermittler der HWK Dortmund zur Verfügung.
    Kontakt
    Tel.: 0231 5493-333 (Kontakt auch per WhatsApp möglich)
    E-Mail: ausbildungsberatung@hwk-do.de
    Internet: hwk-do.de/ausbildung

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