Nach dem Winter: Das Straßenmagazin im März 2021

Warme Mahlzeiten im Großzelt und Hotelzimmer für Obdachlose in Dortmund, Hausbesuche auf der Straße und ein Rundgang durchs Hilfesystem in Bochum: Mit Reportagen von draußen blickt das Straßenmagazin auf den vergangenen Winter zurück. Ebenfalls im Heft: Neustart im Fletch, Trüffel in Recklinghausen, Bochumer Ruhrgebietsgeschichte in Dortmund, Gefängnispost aus Belarus uvm. Die neue bodo ist ab heute erhältlich – kontaktlos und nur auf der Straße.

Als das Theater Fletch Bizzel 1979 seinen Spielbetrieb auf einem Dachboden in Dortmund-Dorstfeld aufnahm, da war es das erste freie Theater der Stadt. Nach über 40 Jahren erlebt es jetzt seinen ersten Leitungswechsel: Cindy Jänicke und Till Beckmann versuchen einen Spagat.

Was vor Corona etwas absurd klingen mochte – die Unterbringung von Obdachlosen in Hotelzimmern – ist in der Pandemie seltsam realistisch und pragmatisch geworden. In Dortmund läuft seit Januar ein Modellprojekt von bodo, Gast-Haus und Team Wärmebus.

Seit August protestieren die Menschen in Belarus gegen die gefälschten Wahlen, die Präsident Aljaksandr Lukaschenka im Amt bestätigten, gegen die Massenverhaftungen, für einen Wandel im Land. Wie erleben die Aktivisten die Proteste und die Gewalt? Wie ist die Stimmung heute?

Der Plan war ehrgeizig: ein Großzelt in der Innenstadt, in dem im Winter rund 500 Menschen pro Tag zweimal im Trockenen und Warmen essen können; aufgestellt von der Stadt Dortmund, organisiert vom Gast-Haus, der Kana Suppenküche, dem Team Wärmebus und bodo und gestemmt von Hunderten Ehrenamtlichen. Nach drei Monaten lässt sich sagen: Er hat funktioniert.

Am Stadtrand von Recklinghausen betreibt Sarah Küper eine Pilzfarm. Bei ihr wachsen Edelsorten wie Austern-, Rosen- und Limonenseitlinge. Was draußen wie eine Baumschule wirkt, ist eine Trüffelplantage. 220 Laubhölzer wurden als Setzlinge mit Sporen der Burgundertrüffel geimpft. „Das ist eine langfristige Investition“, sagt sie.

Wer stöbert, wird sie auftreiben: Plaketten, Medaillen oder Zierteller aus schwarzem Porzellan. Sie bestehen aus Kohlekeramik, einem Werkstoff, den es so nur im Ruhrgebiet gab. Erfunden und produziert wurde das Material in Bochum. Ein Sammler aus Dortmund weckt diesen Teil der Industriegeschichte aus dem Dornröschenschlaf.

Außerdem: Hausbesuch auf der Straße, die Kampagne Mietenstopp!, ein Café als Kochbuch, Verkäufergeschichten, Kulturausblicke auf das zweite Corona-Frühjahr uvm.

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Reaktionen

  1. Neustart: bodo-Buchladen öffnet wieder (PM)

    Neustart: bodo-Buchladen öffnet wieder

    Ab der kommenden Woche dürfen Buchläden bundesweit wieder öffnen. Darum öffnet auch der gemeinnützige Buchladen von bodo vom 8. März an wieder seine Türen für den Verkauf – und freut sich außerdem über Buchspenden.

    Von Montag an ist der Dortmunder Buchladen am Schwanenwall 36 – 38 in der Woche montags bis samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet – selbstverständlich unter den geltenden Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen.

    Das bodo-Team freut sich außerdem weiterhin über Buchspenden: Diese können ebenfalls während der Öffnungszeiten am Spendenfenster des Buchladens abgegeben werden. Alle aktuellen Informationen sind auf http://www.bodoev.de zu finden.

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