Mit offenen Augen Dortmund neu erleben: „StadtPilgern“- Wegweiser eröffnet neue Blickwinkel an 17 Stationen

Präsentierten das Heft: Stadtkirchenpfarrerin Christel Schürrmann, Hedda Döring, Karin Stump, Dorthe Grimberg. Sie wollen sowohl Dortmunder*innen als auch Reisenden neue Impulse vermitteln. Fotos: Joachim vom Brocke
Präsentierten das Heft: Stadtkirchenpfarrerin Christel Schürrmann, Britta Steinhüser, Karin Stump, Dorthe Grimberg. Sie wollen sowohl Dortmunder*innen als auch Reisenden neue Impulse vermitteln. Fotos: Joachim vom Brocke

Von Joachim vom Brocke

„Wir wünschen Ihnen offene Augen“, heißt es im Vorwort. Über „StadtPilgern“ haben sich acht engagierte Frauen im Umfeld der Petri-Gemeinde Gedanken gemacht und ein mehrseitiges für die Westentasche bestens passendes Heftchen zusammengestellt. Es soll nicht nur Dortmunder*Innen selbst beim Rundgang durch die Stadt anregen, sondern auch touristisch Interessierte Besucher*Innen.

Acht Frauen zeigen, dass Dortmund immer noch eine Pilger-Stadt ist

Der Titel der optisch und inhaltlich sehr gut aufbereiteten Information für Dortmunder*innen und Besucher*Innen.
Der Titel der optisch und inhaltlich sehr gut aufbereiteten Information für Dortmunder*innen und Besucher*Innen.

Im Seminar „Werkstatt StadtPilgern“ haben sich Hedda Döring, Dorthe Grimberg, Ursula van Holt, Monika Jerzak, Pfarrerin Christel Schürmann, Mechthild Schwarzenberger, Britta Steinhüser und Karin Stump aus der katholischen Gemeinde und aktiv im katholischen Forum intensiv Gedanken gemacht.

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Bei ihren Wegen durch die City haben sich die Damen an bekannten und an fremden Stellen aufgehalten. „Wir wollten so Impulse und Anregungen geben“, sagte Pfarrerin Christel Schürmann. Ein weiteres Ziel, so Mitorganisatorin Dorthe Grimberg, sei es gewesen, „neue Blickwinkel zu eröffnen und die Möglichkeit zu schaffen, die besondere Atmosphäre aufzunehmen und auf sich wirken zu lassen“.

Hedda Döring erinnerte daran, dass Dortmund immer noch eine Pilgerstadt ist, „wenngleich heute längst nicht mehr viele hier Station machen“. Doch über einen Stempel, wie er auf dem wohl bekanntesten Pilgerweg, dem Jakobsweg mit Endziel im spanischen Santiago de Compostela notwendig ist, verfügt die Petrikirche immer noch.

Insgesamt 17 Stationen wurden ausgemacht – tolle Rundumsicht von der Terrasse im „U“

Ein Stadtplan weist den richtigen Weg.
Ein Stadtplan weist den richtigen Weg.

Insgesamt 17 Pilgerstationen innerhalb des Walls haben die engagierten Frauen für ihr interessantes Projekt ausgemacht. „Gleise verlassen“ heißt es beim Hauptbahnhof, der ersten Station. Natürlich fehlt nicht der Hinweis auf die großen Glasfenster in der Halle.

Oder den Blick auf die Katharinentreppe mit Petrikirche. Verschiedene Blickwinkel laden ein, in Dortmund einzutauchen. Der bebilderte und beschriebene Pilgerweg durch die Stadt geht weiter zur Stadtbibliothek („Wie liest sich Architektur?“) oder „Lust auf ein Spiel“ mit Blick auf das Fußballmuseum.

„Einsicht am Brunnen“ könnte es geben beim Halt am sprechenden Brunnen an der Nordseite der Petrikirche, die gleich zum Goldenen Wunder, dem riesigen Antwerpener Altar, einlädt („Siehsse wat?“) „Optionen – Heimat“ vermittelt das Gebäude des Spar- und Bauvereins an der Kampstraße und „Ueber Blick“ bietet von der Dachterrasse des „U“ eine tolle Rundumsicht. Ja selbst die Thier-Galerie wurde – nach strittigen Diskussionen innerhalb des Arbeitskreises – aufgenommen. Einkaufspassagen sind eben moderne Kathedralen.

Letzte Station beim „Superheld Reinoldus“

Besinnlicher wird es im Propsteihof, wo vor allem im Sommer der Kreuzgang zu einer Ruhepause einlädt und einen erläuternden Hinweis auf den „Schlussstein im Kreuzgang“ gibt. „Frieden finden am Platz von Hiroshima“ mit Erläuterungen zur Skulptur „Mutter Hiroshima“ von Anselm Trese draußen in Höhe des Chores der Propsteikirche.

„Auf-Blicke am Hansaplatz“ ist eine weitere Station, ebenso die alte Stadtmauer in der Nähe des Adlerturms („Stark und standfest“). Zu einer kleinen Rast wird eingeladen an der Viktoria-/Ecke Betenstraße: „Unter der Linde“. „In die Pötte gucken“ ist möglich in Henriettes Küchenladen am Markt. „DurchBlicke“ vermittelt die Marienkirche auf St. Reinoldi, die im Innern den „Superheld Reinoldus“ beherbergt, den Beschützer der Stadt.

„Wir sind gespannt, was andere Menschen, die aufmerksam durch Dortmund pilgern, neu entdecken, wo sie etwas anrührt, aufschreckt, irritiert, an welcher Station sie lächeln oder nachdenklich werden“, sagen Stadtkirchenpfarrerin Christel Schürmann und ihre Pilgergenossinnen. Denn sie wollen auf jeden Fall mit ihrer begonnenen Arbeit weitermachen.

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Weitere Informationen:

  • Das Heft „StadtPilgern“ ist ab sofort für eine Schutzgebühr von 4 Euro in der Petrikirche und im Reinoldiforum an der Reinoldikirche zu haben.
  • Ein Stadtplan zeigt den Weg zu den 17 „StadtPilger“-Orten an.
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Reaktionen

  1. StadtPilgerTouren. Dortmund mit anderen Augen sehen (PM)

    Die Ev. Kirche St. Georg zu Aplerbeck. Von der romanischen Basilika zur Ruine und ihre Wiederbelebung seit den 1960er Jahren.

    Die Ev. Kirche St. Georg zu Aplerbeck gehört zu den ältesten Kirchen in Dortmund. Im 19. Jahrhundert verfiel sie zur Ruine. Erst in den 1960er Jahren begann man, die Kirche wieder zu erneuern.

    Sonntag | 30. Januar 22 | 15–16.30 h
    Treffpunkt: Ev. Kirche St. Georg zu Aplerbeck, Ruinenstr. 37, 44287 Dortmund
    Leitung: Ulrich Wemhöhner
    Gebühr: kostenfrei
    Anmeldung unter stadtpilgertouren@stpetrido.de

  2. Glücksorte in Dortmund: Eine StadtPilgerTour mit Autor:innen des beliebten Stadtführers (PM)

    Samstag | 2. April 22 | 11–12.30 Uhr
    Treffpunkt: Pilgermuschel vor dem Turmeingang von St. Petri, gegenüber Petrikirchhof 7, Dortmund-Innenstadt
    Leitung: Thomas Kade und Eva von der Dunk, Autor:innen

    Dortmund – gerade seine Innenstadt – hat einiges zu bieten: Orte und Plätze, an denen es sich leben lässt, die eine Ahnung von Glück spüren lassen. Die Autor:innen Eva von der Dunk und Thomas Kade von der Gruppe LiteraturRaum DortmundRuhr führen zu einigen dieser Orten und lesen dort aus ihren Büchern „Glücksorte in Dortmund“ und „Diesen Klängen folgen“.

    Schönes, Verrücktes, Unbekanntes, Übersehenes, auch manches Kritische, kommen zur Sprache. Petri-Kirche, Katharinentreppe, Orchesterzentrum, Bibliothek, ein geheimnisvolles Kleeblatt verführen die Mitgehenden. Sehen Sie Ihre Stadt mit anderen Augen. Gebühr: 10 €, Anmeldung unter stadtpilgertouren@stpetrido.de

  3. Der Hellweg als Pilgerweg. Eine StadtPilgerTour durch die Dortmunder City (PM)

    Es muss nicht immer Spanien sein! Pilgerwege gibt es auch in unserer Stadt. Quasi direkt vor der Haustür. Der heutige Hellweg ist mehr als eine westfalenweit bekannte Einkaufsstraße und Hauptverkehrsader in Dortmund. Die Spuren der alten Pilgerwege gilt es (neu) zu entdecken. Wir betrachten die Fußstapfen der Jakobspilger durch die Dortmunder Innenstadt. Die Stadtkirchen liegen dabei auf dem Weg. Diese werden unter den Aspekten ihrer (kultur-) historischen Bedeutung damals wie heute betrachtet. Eine StadtPilgerTour zwischen Kulturgeschichte, Tourismus und Spiritualität.

    Mittwoch | 3. August 22 | 10–11.30 h
    Treffpunkt: Turmeingang der St. Petri-Kirche, Petrikirchhof/Westenhellweg ggü. Hbf
    Leitung: Dr. Johanna Beate Lohff
    Gebühr: 10 €
    Anmeldung Ev. Bildungswerk Dortmund: https://bwdo.de/kurse/stadtpilgertouren/kurs/Der-Hellweg-als-Pilgerweg/E222-C006

  4. Ein Pilger-Coaching: Wie du mentale Hürden ablegst und endlich lospilgerst… (PM)

    Sonntag | 28. August 22 | 9–15 Uhr
    Treffpunkt: Turmeingang St. Petri-Kirche Dortmund, Petrikirchhof ggü. Hbf
    Leitung: Luisa Wulf, Coach

    Du spürst schon lange den Wunsch in dir loszupilgern, aber irgendwas hält Dich zurück? Dann lass uns diesen Tag nutzen, um Dich für den letzten Schritt vorzubereiten. Wir werden an diesem Tag gemeinsam einen Teil des Jakobsweges pilgern und währenddessen Deinen Mut und Deine innere Stärke aktivieren. Die ca. 8 Kilometer lange StadtPilgerTour führt von St. Petri zum Rombergpark.

    Auf dem Weg erhalten die Teilnehmenden Coachingimpulse, Raum für Fragen und Austausch sowie Aufgaben zur Selbstreflexion. Luisa Wulf, die schon selbst bis nach Santiago de Compostela gepilgert ist, wird außerdem ein Gruppencoaching-Prozess anbieten. Die Tour bietet einen Mix aus Einzel-, Partner-, und Gruppenarbeit, Kreativtechniken sowie die Arbeit mit Glaubenssätzen.

    Bitte mitbringen:
    • ausreichend Wasser und einen Snack für unsere gemeinsame Mittagspause
    • wetterfeste Kleidung, bei Bedarf ein Handtuch oder Ähnliches zum auf den Boden Setzen
    • Zettel und Stift
    • Offenheit und Lust auf einen gemeinsamen Coaching-Pilger-Tag
    Anmeldeende: SO 21.08.22, Gebühr: 36 €
    Anmeldung unter stadtpilgertouren@stpetrido.de

  5. Krieg und Frieden. Gedanken, Meditation und Erzählungen an St. Petri und am Platz von Hiroshima (PM)

    Donnerstag | 1. September 22 | 17–18.30 Uhr
    Ort: Petrikirchhof/Westenhellweg ggü. Hbf, Petrikirchhof 7, 44137 Dortmund
    Leitung: Christel Schürmann, Pfarrerin

    Bei dieser StadtPilgerTour anlässlich des Datums 1. September wechseln sich Information über Krieg und Wiederaufbau von St. Petri ab mit Texten aus Bibel und Literatur zum Thema Krieg und Frieden.
    Anmeldung unter c.schuermann@stpetrido.de

  6. Plätze in der Dortmunder City. Von Schutt und Asche nach 1945 zu neuer Lebensqualität (PM)

    Sonntag | 4. September 22 | 14.30–16.45 h
    Ort: Petrikirchhof/Westenhellweg ggü. Hbf, Petrikirchhof 7, 44137 Dortmund
    Leitung: Team StadtPilgerTouren

    Hansaplatz, Alter Markt, Friedensplatz – die Dortmunder City weist ungewöhnlich viele Plätze auf. Einige von ihnen sind durch Wochenmärkte und als Orte öffentlicher Veranstaltungen bekannt, andere sind eher versteckt und in ihrer Gestaltung als Plätze im Stadtraum kaum zu erkennen.

    Die StadtPilgerTour führt zu bekannten und weniger bekannten Plätzen in der Dortmunder City. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit ihrer Gestaltung nach 1945. Auf dem Weg begleiten uns spirituelle Impulse. Geleitet wird die Tour von Referentinnen aus dem Team StadtPilgerTouren

    Anmeldeende: DO 01.09.22
    Gebühr: 10 €; Anmeldung unter Johanna.Lohff@ekkdo.de

  7. Ökumenisches Adventssingen mit Unichor (PM)

    Ort: Ev. Stadtkirche Sankt Petri,
    Turmeingang, ggü. Petrikirchhof 7, 44137 Dortmund

    Ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtslieder ist kaum denkbar. Doch schon vorher versetzen uns „Alle Jahre wieder &Co“ in weihnachtliche Stimmung und mehren die Vorfreude auf das Fest.

    Gleichzeitig lässt uns das Singen in der oftmals stressigen Vorweihnachtszeit zur Ruhe kommen und Kraft tanken. Daher laden der Universitätschor, die ESG Ruhr und die KHG zu einem ökumenischen Adventssingen zum Mithören und Mitsingen ein.

    Neben altbekannten deutschen Klassikern im traditionellem Gewand erklingen poppige Weihnachtslieder aus Übersee und dem europäischen Ausland. Ergänzt wird dieser musikalische Abend durch kleine Lesungen. Es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein – beseelte Vorweihnachtsstimmung inklusive!

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