„Kulturell leben“: Dietrich-Keuning-Haus bringt neue Veranstaltungsreihe zur kulturellen Vielfalt an den Start

Baruch Babaev ist der neue Rabbiner in Dortmund.
Das jüdische Leben in Deutschland und in Dortmund steht im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung Foto: Alex Völkel.

Von Gerd Wüsthoff

Die Deutsche Kultur ist vielfältig und speist sich aus den verschiedensten Einflüssen. Gerade Dortmund ist bunt und vielfältig – dies wird deutlich für jeden, der sich einmal die Geschichte der ehemaligen Hanse- und freien Reichsstadt Dortmund anschaut. Dortmund war und ist attraktiv für EinwandererInnen. Das Dietich-Keuning-Haus startet am 9. Mai 2018 um 19 Uhr seine neue Veranstaltungsreihe „Kulturell leben“ und beginnt mit dem bunten und vielfältigen deutsch-jüdischen Leben in Dortmund und Deutschland.

Jüdisches Leben in Deutschland: Eine Bereicherung für die deutsche Kultur

Plakat "Kulturell Leben"

Die Veranstaltungsreihe will interessierten BürgerInnen mit Veranstaltungen mit Film, Musik, Tanz, Ausstellungen, Lesungen und / oder Diskussionen genau diese kulturelle Vielfalt und Dynamik aufzeigen. „Die Reihe beginnt, rein zufällig, aber passend zur aktuellen bundesweiten `Kippa-Aktion´,“ erklärt Deniz Greschner Büroleiterin des multikulturellen Forum e.V. in Dortmund.

Das jüdische Leben in Deutschland ist bunt und vielfältig – wie genau, das kann man am Mittwoch, den 9. Mai im Dietrich-Keuning-Haus erleben. Unter dem Titel „kulturell leben“ startet an diesem Abend die neue Veranstaltungsreihe im DKH, bei der künftig die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft gezeigt und gelebt wird. BürgerInnen Deutschlands mit zufällig jüdischem Glauben sind und waren ein essentieller Teil in der Geschichte und kulturellen Entwicklung des Landes.

Nach 1933 wurde das kulturelle Leben in Deutschland ärmer, während das Licht der Humanität für einen schrecklich langen Moment in der Geschichte ausfiel. „Jüdisches Leben und jüdische Kultur in Deutschland sind heute aber mehr als die Beschränkung auf den Holocaust,“ erläutert Greschner. „Juden selber wünschen sich, dass ihr Leben nicht auf den Nazi-Terror beschränkt wird.“

Die Premiere von „Kulturell leben“ am 9. Mai startet mit: „Jüdisches Leben in Deutschland“. Die Moderation des Abends übernimmt Denis Greschner. Auf dem Programm stehen eine Lesung, eine Ausstellungseröffnung (zugänglich vom 9. bis 30. Mai bei freiem Eintritt) und ein Gespräche auf dem Podium unter der Leitung von Nordstadtblogger Alexander Völkel.

Jüdisches Leben ist in Deutschland, wie auch in Dortmund, bunt und vielfältig

DKH "Kulturell Leben" - vl. Deniz Greschner, Levent Arslan (kommissarischer Leiter des DKH), Zeynep Kartal, und Ali Sirin
Deniz Greschner, Levent Arslan, Zeynep Kartal und Ali Sirin laden ein. Foto: Gerd Wüsthoff

Außerdem ist Ármin Langer zu Gast: Der Berliner Autor mit ungarischen Wurzeln wird aus seinem Buch „Ein Jude in Neukölln“ vorlesen. Darin schreibt Langer über die Verständigung von Juden und Muslimen, in dem er die Arbeit seiner „Salaam-Schalom-Initiative“ beschreibt. Zusätzlich trägt Shlomit Tulgan, Jüdin mit türkischen Wurzeln und Gründerin des jüdischen Puppentheaters „Bubales“, ihren Beitrag aus der Lesereihe „Daughters and Sons of Gastarbeiters“ vor.

Gemeinsam mit einem Vertreter der „Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus“ (KIgA e.V.) werden sich Langer und Tulgan anschließend in der Podiumsdiskussion den Fragen aus dem Publikum stellen und mit den Teilnehmern ins Gespräch kommen.

Begleitend sind auf der Empore ausgewählte Module der Ausstellung „L’Chaim – Auf das Leben!“ zu sehen. Die von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus konzipierte Schau zeigt den Alltag von Jüdinnen und Juden, die heute Berlin als ihre Heimat bezeichnen.

Es sind Menschen unterschiedlicher Herkunft – alteingesessene und neu eingewanderte, Sozialisation und Interessen. Vom Gemeinderabbiner bis zum Punk: sie äußern sich zu Themen wie Berlin und Deutschland, Beruf, Familie, Sexualität und ihrem Verhältnis zur Religion. Die Ausstellung ist nach der Veranstaltung noch drei Wochen lang, bis zum 30. Mai, im DKH zu sehen.

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