„Katastrophaler Personalmangel“: Der Jugendbereich des Dietrich-Keuning-Hauses ist seit Januar komplett geschlossen

Das politische Interesse sorgt nun für eine (hoffentlich) schnelle Lösung: Der Jugendbereich des Dietrich-Keuning-Hauses soll Mitte der kommenden Woche wieder geöffnet werden. Wegen personeller Engpässe mussten die Öffnungszeiten im vergangenen Jahr eingeschränkt und die wichtige Nordstadt-Einrichtung im Januar sogar ganz geschlossen werden.

Vier von sieben hauptamtlichen Mitarbeitern sind langfristig erkrankt

Der DKH-Jugendbereich ist seit Januar 2014 komplett geschlossen
Der DKH-Jugendbereich ist seit Januar 2014 komplett geschlossen. Im vergangenen Jahr gab es bereits Einschränkungen der Öffnungszeit.

Vier von sieben hauptamtlichen Kräften im Jugendbereich des Stadtteilzentrums sind langfristig erkrankt. Den ersten schweren Ausfall ergab sich bereits im April 2013. Der Kollege wird auch nicht zurückkehren. Im September kam der zweite längerfristige Ausfall hinzu – die Öffnungszeiten wurden um einen Tag reduziert. Als zum Jahreswechsel zwei weitere Kräfte ausfielen, musste das Haus die Reißleine ziehen und den Bereich schließen. Die zwei vakanten Stellen waren zwar bereits ausgeschrieben, aber die Wiederbesetzung zog sich hin.

Großer Unmut bei Nordstadt-Politikern

Sehr zum Unmut der Nordstadt-Politiker und von Bürgermeisterin Birgit Jörder. Sie brachten in Form eines interfraktionellen Antrags das Thema als dringlich auf die Tagesordnung und suchten zudem das Gespräch mit der Verwaltung. „Ich habe über Wochen und Monate die Schilder gesehen. Aber es kann doch – bei allem Verständnis – nicht sein, dass die Arbeit so eingeschränkt wird“, begründete Jörder ihre Initiative. Für sie besonders befremdlich: „Der Personaldezernent hat davon nichts gewusst“, berichtete die Bürgermeisterin. „Ich meine, die Kommunikation in der Verwaltung ist verbesserungswürdig. Es kann doch nicht sein, dass erst ehrenamtliche Politiker auf die Schließung hinweisen müssen.“

Bedeutung der Jugendarbeit als Lippenbekenntnis kritisiert

Eine Position, die alle Fraktionen in der Nordstadt teilen: „Das Dietrich-Keuning-Haus leistet eine Super-Arbeit. Aber es kann doch nicht sein, dass trotz aller Lippenbekenntnisse über die herausragende Bedeutung der Jugendarbeit in der Nordstadt das Haus dann zu bleibt“, ergänzt CDU-Fraktionschef Thomas Bahr. „Es sind katastrophale Zustände. Man kann das doch nicht so behandeln, als wäre eine Erzieherin in Lichtendorf erkrankt.“

Einstellung von zusätzlichen Kräften geplant

DKH-Verwaltungsleiter Egon Schefers bemühte sich, die Wogen zu glätten: „Da war sicher Sand im Getriebe. Aber wir sollten nach vorne schauen“, so der Keuning-Haus-Mitarbeiter. Der Knoten könne endlich durchschlagen werden: Eine Mitarbeiterin könnte ab sofort ihre Stelle von 50 auf 100 Prozent aufstocken, so dass eine Wiedereröffnung ab Mitte der kommenden Woche möglich wäre. Außerdem soll in Kürze ein erkrankter Mitarbeiter wieder in den Dienst zurückkehren. Zudem fänden am 18. Februar  Vorstellungsgespräche statt. Eine Vollzeitkraft soll dann fest und zwei weitere Teilzeit-Kräfte befristet eingestellt werden, um die Ausfälle zu kompensieren.

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