Gut vorbereitet für den Neustart: Gemeinden in Dortmund arbeiten an einem Schutzkonzept für den Kirchenbetrieb

Dortmund Brackel – evangelische Kirche am Hellweg in den Startlöchern für die Öffnung. Fotos: Stephan Schütze

Wo postieren wir die Desinfektionsspender? Welche Tür wird Ein- und welche Ausgang? Und wohin mit den gebrauchten Einweg-Masken? All das sind Fragen, die Pfarrerin Sandra Sternke-Menne und ihr Kirchen-Team in Brackel bedenken. Wie alle Gemeinden in Dortmund, Lünen und Selm, die zum Evangelischen Kirchenkreis Dortmund gehören, erstellen sie zur Zeit ein Hygiene-Schutzkonzept, damit in der Brackeler Kirche wieder Gottesdienst gefeiert werden kann.

Ab dem 10. Mai werden in Dortmund wieder Gottesdienste stattfinden können

In Dortmund sollen die Gottesdienste nach der Corona bedingten Pause ab dem 10. Mai wieder starten können. Darauf haben sich alle Beteiligten im Kirchenkreis verständigt. Viele Gemeinden wollen dann wieder sonntägliche Gottesdienste anbieten, andere halten sich damit in Anbetracht ihrer jeweiligen Gegebenheiten vor Ort noch zurück. ___STEADY_PAYWALL___

Voraussetzung, so der Beschluss des Kreissynodalvorstands, des obersten Leitungsgremiums im Kirchenkreis, ist jeweils ein individuell erarbeitetes Schutzkonzept für jede Kirche. Das wird rechtzeitig vor Gottesdienstbeginn von der Superintendentur geprüft und genehmigt.

In Brackel und einigen anderen Gemeinden sind die Überlegungen zum Konzept schon weit fortgeschritten. Wenn in den nächsten Tagen die Desinfektionsspender eintreffen, die Gemeindesekretärin Michaela Komor bestellt hat, und die an der Kirchentür und anderen wohl überlegten Orten angebracht werden sollen, kann es losgehen.

Gut durchdachte Hygienemaßregeln zum Wohl der Gottesdienstbesucher*innen

Pfarrerin Sandra Sternke Menne – Sitzkapazität wurde maximal reduziert.

Auch 100 Mund-Nasen-Schutzmasken hat die Kirchengemeinde besorgt, genau wie neue Mülleimer, in denen sie nach dem Gottesdienst entsorgt werden können. Eine Presbyterin oder ein Presbyter der Gemeinde, der oder die jeweils für den Hygieneschutz des Sonntagsgottesdienstes verantwortlich ist, wird die Masken bei Bedarf für die Besucherinnen und Besucher am Eingang bereithalten.

Wer mag, darf auch seine eigene Maske mit in die Kirche bringen. Ohne Mund-Nasen-Schutz wird eine Teilnahme am Gottesdienst nicht möglich sein. Selbst mit Maske und Schutzhandschuhen ausgestattet wird das Presbyteriumsmitglied die Gäste begrüßen, ihnen die Schutzregeln erläutern und sie darüber hinaus nach Namen und Anschrift fragen.

Die werden erfasst, um gegebenenfalls Infektionsketten nachverfolgen zu können, sollte es im Kreis der Gottesdienstbesucher*innen eine Corona-Erkrankung geben. Ein ehrenamtlicher Teamer aus der Jugendarbeit soll beim Einnehmen der Plätze unterstützen, um die Kirche geregelt von vorne nach hinten zu besetzen.

„In den kommenden Gottesdiensten wird es um Hören und Hineinführen gehen“

„Wir tüfteln im Moment täglich daran, das Konzept immer noch weiter zu verbessern“, erzählt Pfarrerin Sandra Sternke-Menne. Mittlerweile geht sie davon aus, dass nahezu alles bedacht ist. Die Sitzplätze der Brackeler Kirche, die eigentlich 250 Personen fasst, wurden auf 40 reduziert. Damit, so die Pfarrerin, sei ein ausreichender Sicherheitsabstand gewährleistet. Glücklicherweise verfüge die Kirche über Stühle anstatt der anderswo häufig anzutreffenden Kirchenbänke. „Die restlichen Stühle konnten wir an den Seiten stapeln“, berichtet die Pfarrerin. In der neuen Sitzordnung gebe es Plätze für Paare, Familien und Einzelbesucher*innen.

Auch die Liturgie des Brackeler Gottesdienstes wird der neuen Situation Rechnung tragen. So soll derzeit in den Kirchen generell auf gemeinsames Singen verzichtet werden. Denn beim Gesang werden verstärkt Speichelpartikel ausgesandt, somit steigt die Ansteckungsgefahr. Einige liturgische Elemente im Gottesdienst werden daher gesprochen oder ggf. allein vom Liturgen oder der Liturgin gesungen. Die Gemeinde kann sich am Orgelspiel erfreuen, zuweilen will Kantor Wolfgang Meier-Barth auch solo ein Kirchenlied anstimmen.

„In den kommenden Gottesdiensten wird es um Hören und Hineinfühlen gehen“, sagt Sandra Sternke-Menne, „weniger um das selber Mitsingen oder den unmittelbaren Kontakt untereinander.“ Vielleicht werde sie irgendwann einen Liedtext von einem Kirchenlied oder einem Popsong in ihre Predigt einbauen – und dann das Lied über Lautsprecher einspielen. „Auch da werden wir ausprobieren und miteinander neue Erfahrungen machen.“

 

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