Großer Wurf an Stadtkrone-Ost: Hauptsitz der Continentale entlang der B1 soll ab 2024 bezugsfertig sein

Auf dieser Freifläche an der Stadtkrone-Ost wird das Gebäude-Ensemble errichtet werden. Quelle (4): Stadt Dortmund

Die „Stadtkrone-Ost“ erhält prominenten Zuwachs. Auf dem ehemaligen Gelände der britischen Rheinarmee, das nach und nach zu einem urbanen Zentrum für wissensbasierte Dienstleistungen geworden ist, siedelt sich der Continentale Versicherungsverbund an. Damit werden Direktion und andere bislang über die Stadt verteilte Departements des Versicherungsunterunternehmens an einem Standort konzentriert. Das mehrphasige Ausschreibungsverfahren in enger Kooperation mit der Stadt Dortmund hat ein Aachener Architekturbüro gewonnen. 2024 soll der Gebäudekomplex an der B1 fertiggestellt sein.

Aachener Architekturbüro kwa gewinnt mehrphasiges Ausschreibungsverfahren

Blick auf den Eingangsbereich des Ensembles

Der Architektenwettbewerb für den Neubau der Direktion Dortmund des Continentale Versicherungsverbundes in Form einer Mehrfachbeauftragung mit namhaften Planungsbüros ist abgeschlossen. Bei der in enger Kooperation mit der Stadt Dortmund erfolgten Durchführung reichten nach einer Präqualifikationsphase sieben Bewerber Entwürfe ein.

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Die Jury, bestehend aus VertreterInnen des Gestaltungsbeirates der Stadt Dortmund, der Continentale und weiteren ExpertInnen, entschied sich schließlich einstimmig für das Konzept des Aachener Architekturbüros kadawittfeldarchitektur (kwa).

Damit steht fest, wie der Gebäudekomplex für die rund 1.600 MitarbeiterInnen an der Stadtkrone Ost aussehen soll. Das exponierte 23.000 qm große Grundstück liegt im direkten Kreuzungsbereich zwischen der B1, der Freie-Vogel-Straße und der B 236 im Ortsteil Neu-Schüren.

Ensemble aus drei Bürogebäuden und einem Parkhaus mit 1.250 Stellplätzen

Die Stadtkrone-Ost Entwicklungsgesellschaft hatte das Grundstück über Jahre für eine adäquate Investition mit einer anspruchsvollen Architektur vorgehalten; jetzt hat sie eines ihrer letzten Grundstücke erfolgreich veräußert. Zurzeit laufen die Vorbereitungen zur Erteilung der Baugenehmigung. Eine Bauvoranfrage ist bereits gestellt. Der Baubeginn ist für Ende 2020 geplant, der Einzug Ende des Jahres 2024.

Drei Bürogebäude und ein großes Parkhaus sind geplant.

Der entstehende Komplex sieht ein Ensemble aus drei Bürogebäuden mit unterschiedlichen Höhen von 5, 7 und 16 Stockwerken sowie einem Parkhaus westlich des Tiranawegs vor. Die Bürogebäude gruppieren sich um einen überdachten Innenhof mit Boulevard-Charakter, der auch als Ort der Begegnung und der Kommunikation fungieren soll.

Von hier aus gibt es schnellen und einfachen Zugang zu zentralen Bereichen wie Betriebsrestaurant oder Schulungs- und Besprechungsräumen. „An der Stadtkrone Ost bieten wir unseren Mitarbeitern einen rundum zukunftsorientierten Gebäudekomplex mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen“, lässt Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender des Continentale Versicherungsverbundes, mitteilen.

Gebäudekomplex soll Schallschutz im Zuge des Ausbaus der A40 sicherstellen

Wichtig sei im Weiteren die Anbindung des Ensembles mit Campus-Charakter an den ÖPNV – und, dass der grüne Charakter der Fläche erhalten bliebe, ergänzt Planungsdezernent Ludger Wilde. Lediglich drei bis fünf Platanen müssten für das Bauvorhaben weichen. Der Empfangsbereich sei quasi ein Boulevard, nach oben offen durch ein Glasdach. „Ein sehr schönes Raumerlebnis, das sich da einstellen wird“, so Wilde.

In den beiden Traglufthallen auf der Stadtkrone-Ost sollten 600 Flüchtlinge untergebracht werden.
Traglufthallen auf der Stadtkrone-Ost 2017. Foto: Alexander Völkel

Die städtebauliche Leitidee für das noch unbebaute Grundstück, auf dem bis Mitte 2017 zwei Traglufthallen zur Unterbringung von Flüchtlingen standen, bestand immer darin, hier eine städtebauliche Dominante mit einem Hochpunkt zu realisieren.

„Das ausgewählte Konzept wird die positive Entwicklung der Stadtkrone-Ost abrunden und im Bereich des östlichen Stadteingangs ein weiteres prägnantes architektonisches Identifikationsmerkmal setzen, das sich dennoch städtebaulich angemessen einfügt“, so Ludger Wilde.

Was die Nachbarschaft freuen wird: die neuen Gebäude sollen den nötigen Schallschutz sicherstellen. Mit dem Konzept gelingt es, den in diesem Bereich im Zuge des A40-Ausbaus planfestgestellten Lärmschutz von 3 bis 5 m Höhe adäquat zu ersetzen. Hierzu ist geplant, zeitnah Gespräche mit Straßen.NRW aufzunehmen.

In dem aufgelockerten Ensemble: Platz für die 1.600 Dortmunder MitarbeiterInnen der Continentale

Die Continentale bleibt dem Standort Dortmund also treu. „Wir freuen uns über dieses Bekenntnis zu Dortmund und die damit verbundene dauerhafte Sicherung von Arbeitsplätzen; nach einer Entwicklungszeit von 20 Jahren nähert sich die Konversion des ehemaligen Kasernengeländes der Britischen Rheinarmee ihrem Ende entgegen“, stellt OB Ullrich Sierau fest.

Derzeit sind die MitarbeiterInnen der Continentale auf drei Bereiche im Stadtgebiet verteilt – an der Ruhrallee, am Königswall und am Heiligen Weg. Im Neubau wird Platz für alle der insgesamt 1.600 MitarbeiterInnen in Dortmund sein.

Ein paar kleinere Flächen sind allerdings noch frei. Seitens der Stadt gibt es auch durchaus schon Ideen. Offiziell ist freilich nichts. – Und dann wären da noch die später vakant werdenden Bestände der Continentale, die nicht in den schlechtesten Lagen liegen. Auch hier mangelt es offenbar nicht an Umnutzungsmöglichkeiten. Die Entscheidung läge aber in erster Linie bei den EigentümerInnen, wie Sierau betont.

Kosten für das Ensemble sollen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich liegen

Ursprünglich war ein Neubau am bisherigen Standort an der Ruhrallee vorgesehen. Die nach der Bedarfsplanung ermittelten Flächen seien aber dort wirtschaftlich vertretbar nicht zu realisieren gewesen. Angesichts einer begrenzten Fläche hätte insbesondere wegen der erforderlichen Parkplätze sehr tief gebaut werden müssen. Das treibt die Kosten enorm in die Höhe.

Am neuen Standort gibt es diese Probleme nicht. Durch sein Fassungsvolumen geht das neue Parkhaus deutlich über den bauordnungsrechtlichen Bedarf hinaus.

Billig wird der Neubau allerdings auch nicht. Genaue Zahlen liegen zwar nicht vor. Da müsse die Continentale gefragt werden, erklärt Wirtschaftsförderer Thomas Westphal – und deutet die Größenordnung an: von einem kleineren dreistelligen Millionenbetrag könne ausgegangen werden.

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