Der IBB Dortmund stellt sein Dokumentarfilm-Projekt vor

Generation Ukraine: Licht in Zeiten der Dunkelheit

Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.
Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.

Wie können sich Jugendliche mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzen? Das in Dortmund ansässige Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V.) stellt ein neues Dokumentarfilm-Projekt vor. 45 Jugendgruppen aus 14 europäischen Ländern wollen den Film in der lokalen Jugendarbeit nutzen.

„Unser Film gibt persönliche Einblicke in das, was in Nachrichten meist keinen Platz hat“

Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.
Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.

Katia Henrikh ist aufgeregt. Schließlich ist der Film, um den es geht, ihre Geschichte. Mit der ukrainischen Jugendorganisation Duga ist die 27-jährige Jugendleiterin aktiv im Netzwerk Generation Europe – The Academy, das vom Dortmunder IBB e.V. koordiniert wird. Aktuell arbeitet sie mit Teilen ihrer Jugendgruppe im Exil in Deutschland.

Doch natürlich lässt die Situation zu Hause sie nicht los. Und so kam es zu diesem ungewöhnlichen Projekt: Nach neun Monaten reiste sie zurück in die Ukraine, um zusammen mit der in Kyiv ansässigen Produktionsfirma Minimal Movie unter Kriegsbedingungen zu dokumentieren, welche Hoffnungen, Wünsche und Ängste junge Menschen dort umtreiben.

Von links nach rechts: Katia Henrikh, Jugendarbeiterin aus der Ukranie und Produktionsleiterin des Dokumentarfilms „Generation Ukraine“; Roman Blazhan, Regisseur und Produzent des Films, von der in Kyiv ansässigen Produktionsfirma „Minimal Movie“; Katharina Teiting, Projektleitung des Programms „Generation Europe – The Academy“ beim IBB e.V.; Elke Wegener, Geschäftsführerin des IBB e.V..
Produktionsleiterin Katia Henrikh, Regisseur Roman Blazhan, Projektleitung Katharina Teiting und IBB-Chefin Elke Wegener. Foto: Rolf van Raden

„Unser Film gibt persönliche Einblicke in das, was in Nachrichtensendungen meist keinen Platz hat“, sagt Katia Henrikh. „Wie sieht der Alltag aus, wenn plötzlich nichts mehr normal ist? Wie kann man unter diesen Bedingungen weiterleben, hoffen, lernen und arbeiten? Die Geschichten, die wir mitgebracht haben, zeigen eindrucksvoll, welche zivile Widerstandskraft Menschen entwickeln können.“

„Und so unglaublich es klingt: Sie machen auch Hoffnung. Darum ist unser Film ein guter Anlass, um mit Jugendlichen in ganz Europa über die Situation in der Ukraine ins Gespräch zu kommen. Dafür entwickeln wir pädagogische Tools und Methoden, die vor Ort auf Veranstaltungen eingesetzt werden können“, so Henrikh.

Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit wichtigen Themen über Ländergrenzen hinweg

Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.
Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.

„Das Filmprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, was wir mit unserem Förderprogramm Generation Europe – The Academy erreichen wollen“, sagt Elke Wegener, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V.

„Wir schaffen Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit wichtigen Themen über Ländergrenzen hinweg. Indem lokale Jugendgruppen dabei selbst aktiv werden, fördern wir gesellschaftliche Teilhabe und Solidarität, und stärken die demokratische Zivilgesellschaft. Ich bin stolz auf die Arbeit aller Beteiligten, gerade in Kriegs- und Krisenzeiten ist sie besonders wichtig.“

Generation Europe – The Academy ist ein internationales Netzwerk von Organisationen der Jugendarbeit und ein Förderprogramm des für europäische Zusammenarbeit. Beteiligt sind 45 Jugendorganisationen aus 14 Ländern.

Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.
Bild aus dem Dokumentarfilm „Generation Ukraine“.

Jeweils drei Jugendeinrichtungen aus unterschiedlichen Ländern arbeiten zusammen, um Jugendbegegnungen zu organisieren und lokale Projekte umzusetzen. Zentrales Ziel des Programms ist es, Jugendliche zu motivieren sich gesellschaftlich einzubringen und sie zu ermächtigen ihr Lebensumfeld aktiv zu gestalten – und zwar unabhängig von Herkunft, Einkommen der Eltern und bisherigem Erfolg im formalen Bildungssystem.

Die erste Vorführung des Filmmaterials war noch eine nichtöffentliche Veranstaltung für Beteiligte und Projektpartner. Doch dabei soll es nicht bleiben. „Gespräche darüber, wie der bisher noch unveröffentlichte Film möglichst viele Menschen auch außerhalb unseres Netzwerks erreichen kann, laufen. Sobald da was spruchreif ist, werden wir darüber informieren“, so Elke Wegener weiter.

Filmtrailer und mehr Infos: generationeurope.org/generation-ukraine

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