Wetterextreme wie Dürre oder Starkregen kommen immer häufiger vor – wie etwa die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vor drei Jahren. Das erfordert mehr Schutzmaßnahmen. Dafür gibt es seit 2023 in Dortmund einen Förderfonds, um Hauseigentümer:innen bei ihren Schutzplänen finanziell zu helfen. Außerdem hat sich unmittelbar nach dem Hochwasser im Ahrtal der Arbeitskreis Bevölkerungsschutz der Stadt Dortmund gebildet, um neben Wetterextremen auch bei Themen wie Energie-Blackouts, IT-Sicherheit und Pandemien Ideen zu entwickeln. Um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, ist vor allem eines hilfreich: Vorsorge.
Private Eigentümer:innen sollen ihre Häuser selbstständig ausstatten
Der vorausschauende Schutz vor Hochwasser und Starkregen ist nicht nur einfacher für die Feuerwehr bei Einsätzen, sondern kann Chaos auch einfach verhindern. Ein positives Beispiel ist der Phoenixsee: Bei dem vielen Niederschlag 2021 hat er als Regenrückhaltebecken gedient und somit Überflutungen der Emscher verhindert. „Das hätte ansonsten Auswirkungen auf die U-Bahnen und die generelle Infrastruktur gehabt“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Allerdings ist Hochwasserschutz auch im kleineren Rahmen wichtig, wenn es um das eigene Zuhause geht. Die Eigentümer:innen müssen sich grundlegend selbstständig darum kümmern, dass ihr Keller bei Starkregen nicht vollläuft.
„Die eigenen vier Wände müssen nicht nur von oben dicht sein“, betont Dortmunds Baudezernent Arnulf Rybicki. „Auch für den eigenen Keller sind die Eigentümer selbst verantwortlich.“
Das ist beispielsweise möglich, indem man Rückstauverschlüsse, Hebepumpen oder druckdichte Türen einbaut. Auch Überdachungen und Mauern können gegen Starkregen effektiv sein.
Förderprogramm für Hochwasserschutz soll verlängert und verbessert werden
Um die Eigentümer:innen beim Hochwasser- und Überflutungsschutz zu unterstützen, hat die Stadt Dortmund in Kooperation mit der Kommunalwahlwirtschaft 2023 ein Förderprogramm beschlossen. Über ein Online-Antragsformular können dadurch bis zu 500 Euro beantragt werden, um beispielsweise den eigenen Keller hochwassersicher auszustatten. Das Förderprogramm zur Finanzierung der Eigentümer:innen umfasst letztes und dieses Jahr jeweils eine halbe Million Euro von der Dortmunder Stadtentwässerung.
Jetzt soll das Projekt auf die nächsten zwei Jahre verlängert werden – eigentlich würde es sonst zum Jahresende auslaufen. Für die Verlängerung plant die Stadt Dortmund eine Finanzierung von bis zu 1.000 Euro pro Gebäude. Auch die Einkommensgrenze, die für Einzelpersonen bis jetzt noch bei 50.000 Euro liegt, soll gehoben werden.
„Es sollen möglichst viele daran teilhaben können“, so Norbert Dahmen, Rechtsdezernent für die Stadt. Ob die Verlängerung des Förderprogramms zum Hochwasser- und Überflutungsschutz auch wirklich stattfindet, entscheidet der Stadtrat in der Septembersitzung.
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