Die Frühjahrsbelebung fällt nur schwach aus: Arbeitslosenquote in Dortmund bleibt bei 12,8 Prozent

Arbeitslosigkeit in Dortmund im April 2015„Im April zeigte sich der Arbeitsmarkt uneinheitlich. Während in der Grundsicherung die Arbeitslosigkeit leicht zunahm, führte die anziehende Nachfrage im Bereich der Kurzzeitarbeitslosen zu einem guten Rückgang. Beide Entwicklungen hoben sich weitgehend auf, sodass die Arbeitslosigkeit insgesamt im April stagnierte.

Insgesamt stehen in Dortmund aktuell mehr als 5.000 offene Stellen zur Verfügung

Astrid Neese. Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur
Astrid Neese. Chefin der Dortmunder Arbeitsagentur

Positiv sind die anhaltend hohen Stellenmeldungen der Dortmunder Arbeitgeber zu sehen. So wurden unserem Arbeitgeber-Service im April rund ein Drittel mehr Vakanzen als letztes Jahr gemeldet“, so Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen.

„Insgesamt stehen aktuell mehr als 5.000 offene Stellen zur Verfügung. Das ist ein ordentlicher Pool, aber im Vergleich zur Zahl der arbeitslosen Menschen in Dortmund natürlich nicht ausreichend“, so Neese. „Wir sind daher sehr daran interessiert, unseren Kundinnen und Kunden auch die beruflichen Möglichkeiten in angrenzenden Städten näherzubringen.“

Dazu hat die Agentur am Mittwoch 400 Personen zur Jobmesse „strukTOURwandel“ in die Arbeitsagentur eingeladen. Sie erhalten von den umliegenden Arbeitsagenturen interessante Stellenangebote in Bereichen, die in Dortmund nicht so stark vertreten sind.

Im Gegenzug informiert die Dortmunder Agentur Arbeitsuchende aus dem Umland über die Perspektiven in Dortmund. „Das Ruhrgebiet ist eine Pendlerregion, dieses Bewusstsein möchten wir auch bei Arbeitsu- chenden weiter fördern und so die Chancen für eine neue Perspektive auf dem Arbeitsmarkt vergrößern“, so Neese weiter.

Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquoten

Im April waren 38.231 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon waren 6.802 Personen bei der Arbeitsagentur und 31.429 beim Jobcenter Dortmund registriert. Damit hat die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 10 Personen zugenommen (+/- 0,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 518 Personen oder 1,3 Prozent niedriger.

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen veränderte sich nicht und lag wie im Vormonat bei 12,8 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote im April 13,2 Prozent. Die spezielle Arbeitslosenquote für die Agentur lag bei 2,3 Prozent und für das Jobcenter bei 10,6 Prozent.

Unterschiedliche Entwicklung nach Rechtskreisen: Ältere werden häufiger arbeitslos

Frank Neukirchen Füsers, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund
Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum März 2015 um 238 Personen oder 3,4 Prozent auf aktuell 6.802 Personen zurück. Auch im Vorjahresvergleich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich günstig und lag um 262 Personen oder 3,7 Prozent niedriger als im April 2014.

Das Jobcenter Dortmund, das für die Betreuung der Arbeitslosen im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) zuständig ist, meldet einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im April waren 31.429 Personen arbeitslos gemeldet, das sind im Vergleich zum Vormonat 248 Personen oder 0,8 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung um 256 Personen oder 0,8 Prozent gesunken.

„Die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II ist im April um 0,8 Prozent bzw. 248 Personen gestiegen“, so Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. „Der höchste Zugang ist mit 1,6 Prozent bei der Gruppe der Älteren zu verzeichnen. Im Teilbereich der Älteren zwischen 55 Jahren und älter fällt er mit zwei Prozent prozentual am höchsten aus.“

„Hier gilt es dringend einen Appell an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu richten, insbesondere auf die Erfahrung und die Tatkraft der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu setzen“, so Neukirchen-Füsers. „Die Entwicklung bei der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt mit einer Zunahme um 1,3 Prozent ebenfalls nach oben, liegt aber dennoch um 2,8 Prozent oder 464 Personen unter der Zahl des Vorjahresmonats.“

Zu- und Abgänge

In der Stadt Dortmund wurden im April 6.728 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. Das sind 63 Personen mehr als im Vormonat. Davon kamen 1.674 Personen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. 6.745 Personen meldeten sich im zurückliegenden Monat bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab (Vormonat: 6.739) Davon konnten 1.561 Menschen wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit beenden, 62 Personen oder 4,1 Prozent mehr als im März und 40 Personen oder 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Arbeitskräftenachfrage

Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im April insgesamt 1.431 neue Stellen. Das sind 61 Stellen oder 4,1 Prozent weniger als im März, aber deutlich mehr als im Vorjahr. So wurden 355 Stellen oder 33,0 Prozent mehr Stellen gemeldet als im April 2014. Neue Mitarbeiter wurden insbesondere im Gesundheit- und Sozialwesen, im Dienstleistungssektor, im Handel und im Baugewerbe gesucht. Insgesamt stehen aktuell 5.267 Stellen zur Besetzung offen, das ist rund ein Viertel mehr als letztes Jahr.

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