Klimaschutz: Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr mindern

Fahrradfreundlicher „Radwall“: Der Radweg an Schwanen- und Ostwall ist eröffnet

Foto: Roland Gorecki

Der fuß- und radverkehrsfreundliche Umbau des Schwanen- und Ostwalls hat als größte Baumaßnahme des EU-Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt im März 2021 begonnen. Mit Abschluss der Markierungsarbeiten und der Beschilderung hat der Radwall nach 3,5 Jahren eröffnet. Die Fahrradwege verlaufen 1,5 Kilometer in beide Richtungen des Innen- und Außenwalls und sind bis zu vier Meter breit. Gekostet hat das Ganze rund vier Millionen Euro.

Auf dem Radwall gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern

Foto: Roland Gorecki

Ein Viertel der Pkw-Stellplätze haben für den Geh- und Radweg Platz gemacht. Die Hauptfahrspuren für den Autoverkehr auf dem Wallring sind in ihrem Bestand erhalten geblieben. Auf großen Teilen ist der Radverkehr von der Kfz-Fahrbahn getrennt.

„Ein völlig neues Fahrgefühl auf zwei Rädern. Aber natürlich zeigt er auch den Weg unserer Ausbaupläne für mehr Radwege in Dortmund“, sagt Thomas Westphal. Die Fahrradstraßen sind für den motorisierten Verkehr freigegeben, dieser muss sich aber dem Radverkehr unterordnen. Für den Fahrverkehr gilt auf Fahrradstraßen generell eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 30 Stundenkilometern.

Klimaschutz und Sensationsfund: Fundament des Schwanenturms

Foto: Roland Gorecki

Mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der „UmsteiGERN“-Kampagne wurde der öffentliche Raum zwischen Bornstraße und Adlerturm zugunsten des Fuß- und Radverkehrs umverteilt. Mit dem „FestiWall“, bei dem der Schwanen- und Ostwall für Autofahrer:innen gesperrt war, hat das Projektteam der Emissionsfreien Innenstadt dazu eingeladen, den Radwall vorab kennenzulernen.

„Während der Bauarbeiten haben wir Reste der Stadtmauer gefunden, die früher Dortmunder umgab. Insbesondere das Fundament des Schwanenturms aus dem 14. Jahrhundert war ein Sensationsfund“, berichtet der städtische Bauleiter Torsten Jahnke.

Der Umbau wird im Rahmen des EU-Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes NRW gefördert. Ziel ist es, Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr zu mindern. Durch die Verringerung des Kfz-Verkehrs wird sich ein erheblicher Effekt für den Klimaschutz versprochen. Der Radwall ist das größte Projekt von insgesamt 16 Einzelmaßnahmen im Förderprogramm, das im Dezember 2022 abgeschlossen wird. Einen durchgängigen Radwall wird es dann aber (noch) nicht geben.

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Reaktionen

  1. Ingo St.

    Es fahren seit der Fertigstellung weniger Fahrräder über den Ostwall als vor dem Umbau.
    Die Unterbrechung am Stadtgymnasium (Pfosten und Grünbeete in der Spurverlängerung) kann man nur mit Humor nehmen. Vielleicht demnächst in extra3.

  2. Für mehr Sicherheit auf dem Radwall: Sperrelemente werden ergänzt und erneuert (PM)

    Der fahrradfreundliche Radwall auf dem Schwanen- und Ostwall wird seit seiner Eröffnung im August 2022 von Fußgänger*innen und Radfahrenden gut angenommen. Weil leider aber auch immer wieder Autos und Lieferfahrzeuge die neuen und breiten Zweirichtungsradwege auf dem Innen- und Außenwall verbotener Weise befahren, lässt die Stadt Dortmund nun weitere Sperrelemente einbauen.

    Beim Umbau des Schwanen- und Ostwalls zum fahrradfreundlichen Radwall wurde bewusst auf Einbauten im Fuß- und Radweg verzichtet. Damit sollen Barrieren vermieden und das Sturzrisiko miniert werden. In Bereichen, in denen nicht auf Sperrelemente verzichtet werden konnte, wurden flexible Einbauten verwendet, die bei Berührung nachgeben. Ein halbes Jahr nach Eröffnung sind diese Einbauten leider bereits defekt oder fehlen ganz.

    Aus diesem Grund erneuert und ergänzt die Stadt Dortmund nun Sperrelemente entlang des Radwalls. Auch wenn es ursprünglich nicht so geplant war, müssen vereinzelt auch flexible Pfosten auf den Mittelstreifen des neuen Zweirichtungsradweges gesetzt werden, um die Sicherheit für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen zu erhöhen.

    Die neuen biegsamen und robusten Sperrelemente, die dabei erstmals zum Einsatz kommen, werden bereits in anderen Städten erfolgreich auf Rad- und Fußwegen eingesetzt. Sobald es die Witterung zulässt, wird die Sichtbarkeit der reflektierenden Pfosten mit Markierung zusätzlich verbessert.

    Weitere Informationen zum Radverkehr in Dortmund finden Sie hier: http://www.dortmund.de/radverkehr

  3. Bauarbeiten für Zweirichtungsradweg beginnen am 26. Februar: Radwall wächst zwischen Brüderweg und Bornstraße um weitere 400 Meter (PM)

    Zwischen Brüderweg und Bornstraße entsteht jetzt ein neuer Abschnitt des Radwalls. Auf 400 Metern baut die Stadt Dortmund einen komfortablen Zweirichtungsradweg. Auch Fußgänger*innen haben etwas davon.

    Der Radwall wächst weiter: „Ab dem 26. Februar wird der Außenring zwischen Brüderweg und Bornstraße fuß- und radverkehrsfreundlich umgestaltet“, kündigt Sylvia Uehlendahl, Leiterin des Tiefbauamts, an. Rund drei Monate werden die Arbeiten auf dem 400 Meter langen Abschnitt brauchen. Erste Vorbereitungen starten schon in dieser Woche.

    Was wird gemacht?

    Der Radweg zwischen Brüderweg und Bornstraße wird verbreitert und zu einem baulich getrennten Zweirichtungsradweg ausgebaut. Über eine neuangelegte Verbindung geht es von dort in die Bornstraße. Die Nebenfahrbahn des Schwanenwalls wird von der Milchgasse bis zur Geschwister-Scholl-Straße zur durchgängig markierten „Fahrradstraße Plus“: Alle Verkehrsteilnehmer*innen, die auf ihr unterwegs sind, erhalten Vorfahrt. Eine neue Rampe soll dafür sorgen, dass Radfahrer*innen aus der Geschwister-Scholl-Straße komfortabel auf den Radwall fahren können.

    Der schon vorhandene Zweirichtungsradweg zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Bornstraße wird ebenfalls umfassend saniert. Dieser Weg bleibt in seiner aktuellen Breite erhalten, damit die teils 90 Jahre alten Bäume erhalten werden können. Die Entscheidung zugunsten des Stadtgrüns kam mit Blick auf die vom Rat der Stadt Dortmund grundsätzlich beschlossene Umgestaltung des Walls zustande. Ab 2025 soll ein freiraumplanerischer Wettbewerb zur großen Umgestaltung starten. Weil es bis zur tatsächlichen Umgestaltung noch einige Jahre dauern wird, arbeitet das tiefbauamt parallel an einem provisorischen Konzept für den Radverkehr auf dem westlichen Wallring zwischen Bornstraße und Südtor.

    Auch alle, die zu Fuß unterwegs sind, gewinnen

    Der Umbau bringt weitre Änderungen mit sich: Die Gehwege werden ebenso komplett saniert und barrierefrei umgebaut. An der Geschwister-Scholl-Straße wird die Ampelanlage erneuert. Eine der zwei Linksabbiegerspuren von der Geschwister-Scholl-Straße auf den Wall wird in eine verbreiterte Verkehrsinsel mit Radweg umgewandelt, damit neuer Platz für Fußgänger*innen und Radfahrende entsteht.

    Autofahren und Parken am Schwanenwall

    Aktuell können Autofahrer*innen die äußere der drei Fahrspuren auf dem Wallring nutzen, um rechts in die Geschwister-Scholl-Straße abzubiegen oder geradeaus weiter in Richtung Bornstraße zu fahren. Nach dem Umbau wird diese Fahrspur zur reinen Rechtsabbiegespur mit eigenem Ampelsignal. Die Trennung der Ampelschaltungen erhöht die Sicherheit für querende Radfahrer*innen und Fußgänger*innen an der Geschwister-Scholl-Straße.

    Auf der neuen, vorfahrtsberechtigten Fahrradstraße sind Autos zwar erlaubt, müssen sich aber dem Radverkehr unterordnen. Radfahrende dürfen dort nebeneinander fahren und generell gilt auf Fahrradstraßen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.

    Am Übergang von der Nebenfahrbahn in die Geschwister-Scholl-Straße werden Autofahrer*innen künftig einen Wendehammer vorfinden. Nur Radfahrer*innen und Fußgänger*innen dürfen hier noch passieren. Zwölf Parkplätze werden für die Wendemöglichkeit und für zwei neue Baumscheiben mit neuem Stadtgrün umgewandelt. Alle weiteren Stellplätze bleiben erhalten und werden saniert.

    Auswirkungen während der Bauzeit

    Im größten zusammenhängenden Bauabschnitt des Radwalls wird zeitgleich gearbeitet, um den Zweirichtungsradweg in drei Monaten freigeben zu können. Entsprechend aufwendig werden Einrichtung und Sicherung der Baustelle. Trotz der umfangreichen Bauarbeiten bleiben die Hauseingänge und Geschäfte stets zu Fuß erreichbar.

    Da die Nebenfahrbahn weitgehend gesperrt sein wird, zieht der Radverkehr auf die äußere Fahrbahn des Walls um und wird dort geschützt bis zur Bornstraße geführt. Der Autoverkehr wird auf den zwei verbleibenden Fahrspuren über den Wall geführt.

    Weil eine der zwei Rechtsabbiegespuren in die Bornstraße für den provisorischen Radweg entfällt und die Durchfahrt verengt ist, werden Busse und der Schwerlastverkehr weiträumig umgeleitet.

    Während der Bauarbeiten fallen Stellplätze vorübergehend weg. Anlieger*innen haben freie Zufahrt, außer während der Asphaltarbeiten. Für die Feuerwehr und Einsatzkräfte ist der Zugang jederzeit möchlich. Die Stadt Dortmund hat die Anwohner*innen vorab per Hauswurfsendung informiert.

    Für die Kosten des Projekts, etwa 1,5 Millionen Euro hat die Stadt Fördergelder bei der Bezirksregierung in Arnsberg beantragt.

    Radwall Dortmund – dieser Abschnitt ist schon fertig:

    Im August 2022 sind 1,5 Kilometer der neuen Radverkehrsachse auf einem Teil des Walls zwischen Löwenstraße und Bornstraße eröffnet worden. Seitdem sind Radfahrende erstmals im Zweirichtungsverkehr am Innen- und Außenwall unterwegs. Am Innenwall zieht sich der Radwall bereits bis zur Kuckelke, während der Umbau am Außenring zwischen Brüderweg und Bornstraße erst jetzt erfolgt. Ursprünglich sollten die Arbeiten früher starten. Doch um ein wiederholtes Aufreißen der Straße zu verhindern, hat das Tiefbauamt die Fernwärmearbeiten und die Erneuerung des Kanals abgewartet. Mit der Fertigstellung des Radwalls enden die intensiven Bauarbeiten am Schwanenwall.

    Virtuell können Neugierige schon jetzt auf dem neuen Abschnitt des Radwalls fahren. Die Animation und weitere Informationen stehen auf dortmund.de/radwall bereit.

  4. Norbert

    Da die Nebenfahrbahn weitgehend gesperrt sein wird, zieht der Radverkehr auf die äußere Fahrbahn des Walls um und wird dort geschützt bis zur Bornstraße geführt. Der Autoverkehr wird auf den zwei verbleibenden Fahrspuren über den Wall geführt.

    Vor Jahren noch undenkbar. Mal sehen, ob die Umsetzung praktisch und in Übereinstimmung mit der StVO klappt.

    Was soll eine Fahrradstraße Plus sein? Fahrradstraße + soviel Kfz wie bisher = es ändert sich nichts?

    Ab 2025 soll ein freiraumplanerischer Wettbewerb zur großen Umgestaltung starten. Weil es bis zur tatsächlichen Umgestaltung noch einige Jahre dauern wird, arbeitet das tiefbauamt parallel an einem provisorischen Konzept für den Radverkehr auf dem westlichen Wallring zwischen Bornstraße und Südtor.

    Also vor Ende der 20er-Jahre wird es nicht mal Pläne geben, wie man den aus Radverkehrssicht problematischeren Teil des Walls umzugestalten denkt. #KopenhagenVonWestfalen

    Was mag die Rechtsgrundlage dafür sein, dass eine Regelung die für die gesamte Straße gilt („Fahrradstraße“) in Dortmund nur für einzelne Fahrbahnen gilt? Das in Dortmund der Radverkehr langsamer sein muss als der Kfz-Verkehr ist auch wieder bezeichnend.

    Das Straßenverkehrsrecht kennt kein „Unterordnen“ der einen Verkehrsart unter die Andere. Die Stadt nutzt hier das Wording von Lobbygruppen, die einerseits propagieren, man soll mehr Rad fahren und anderseits, dass Radfahren gefährlich sei.

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