Ersatz für das Westbad: Für den Neubau im Revierpark Wischlingen liegen nun die Pläne auf dem Tisch

So könnte die neue Schwimmhalle am Revierpark Wischlingen aussehen. Visualisierung: pbr Planungsbüro
So könnte die neue Schwimmhalle am Revierpark Wischlingen aussehen. Visualisierung: pbr Planungsbüro

Fast zwei Jahre ist es her, dass der Rat der Stadt Dortmund den umstrittenen Ersatzbau für das Westbad am Revierpark Wischlingen beschlossen hat. Jetzt legt die Verwaltung den politischen Gremien den Baubeschluss zur Errichtung einer neuen Schwimmsporthalle am Standort Wischlingen als Ersatz für das sanierungsbedürftige Hallenbad am Kortental vor. Sollte der Rat im Juli zustimmen, soll die neue Schwimmhalle Ende 2021 fertig sein.

Attraktivierung der Angebote und umfassende Barrierefreiheit in Wischlingen als Ziele

Im Revierpark Wischlingen soll das Westbad neu errichtet werden. Foto: O. Neubauer/Revierpark
Im Revierpark Wischlingen soll das Westbad neu errichtet werden. Foto: O. Neubauer/Revierpark

Das beauftragte Planungsbüro pbr aus Osnabrück hat daraufhin die Planung konkretisiert und nun die Ergebnisse und Kostenermittlungen vorgelegt. Diese sieht analog zum Ratsbeschluss den Bau einer Schwimmsporthalle mit einem 25 Meter-Sportbecken und fünf Bahnen, ein Lehrschwimmbecken, fünf Startblöcke, je einen Ein-Meter- und Drei-Meter-Sprungturm sowie eine ausreichende Anzahl an Sammel- und Einzelumkleiden inklusive der Sanitär- und Duscheinrichtungen vor. 

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Zusätzlich beschloss der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit im Oktober 2017, das Lehrschwimmbecken mit einem Hubboden auszustatten und das bestehende Kleinkindbecken aufzuwerten. 

Das neue Gebäude, ein kompakter, zweigeschossiger Baukörper in Massivbauweise mit Teilunterkellerung, wird auf einer Freifläche westlich der Stellplatzanlage und südlich des Verwaltungsgebäudes errichtet werden. Der barrierefreie Eingang zum neuen Bad befindet sich gegenüber dem Haupteingang des Allwetterbades. 

Jährlich Verringerung des CO2-Ausstoßes um 20,7 Tonnen durch moderne Photovoltaikanlage

Die Verbindung des bestehenden Bades mit dem neuen Sportbad soll durch einen ebenfalls barrierefreien Verbindungsgang auf der unteren Ebene geschaffen werden. Im Zuge der Neubaumaßnahme ist geplant, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Zusatzprojekte umzusetzen. 

So soll die Dachfläche der Schwimmsporthalle mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Die zur Verfügung stehende Dachfläche eignet sich für die Aufstellung von 187 Modulen, die eine Leistung von 49.000 kWh pro Jahr erbringen. 

Die Stromerzeugung soll dem Eigenverbrauch dienen. Überschüsse werden ins Netz eingespeist. Laut Wirtschaftlichkeitsberechnung wird die Amortisationszeit der Anlage nach 11 Jahren erreicht werden. Der eingesparte CO2-Ausstoß wird mit jährlich 20,7 Tonnen angegeben.

Nachhaltigkeit wird bei den Planungen für den Ersatzbau in Wischlingen groß geschrieben

Das Hallenbad in Dorstfeld ist dringend sanierungsbedürftig und soll abgerissen werden.
Das Hallenbad in Dorstfeld ist dringend sanierungsbedürftig und soll abgerissen werden.

Auch die benachbarte Eissporthalle soll in die Planung einbezogen und deren Abwärme aus der Kälteerzeugung für die Beckenerwärmung des Sportbeckens eingesetzt werden. Die damit verbundene CO2- Einsparung liegt bei rund 99 Tonnen im Jahr. Außerdem werden Minderverbräuche von rund 330.000 kWh Fernwärme jährlich erzeugt. 

„Durch das moderne Erscheinungsbild, die optimal entwickelte Badelandschaft und die Barrierefreiheit wird die Nutzung für Schul- und Vereinssport, DLRG und Freizeitschwimmen gefördert“ heißt es dazu von der Verwaltung.

„Mit dem neuen Baustein im Revierpark Wischlingen werden das vorhandene Bad- und Sauna-Angebot sowie die zahlreichen Freizeitangebote im Park sinnvoll ergänzt und ein zukunftsfähiges und wegweisendes Freizeitangebot mit Alleinstellungsmerkmal für Dortmund und Umgebung geschaffen“ – so zumindest die Vision der Stadtverwaltung.

Rat soll im Juli entscheiden – das neue Schwimmbad soll Ende 2021 eröffnen

Der Revierpark Wischlingen soll durch den Neubau des Westbades noch attraktiver werden. Foto: Stephan Schuetze/RVR
Der Revierpark Wischlingen soll durch den Neubau des Westbades noch attraktiver werden. Foto: Stephan Schuetze/RVR

Vorbehaltlich der Zustimmung des Rates in seiner Juli-Sitzung werden die Ausführungsplanung, die Erstellung der Bauantragsunterlagen und die Ausschreibung der Bauleistungen vorbereitet. Mit dem Baubeginn ist im Frühjahr 2020 zu rechnen. Die Fertigstellung und Eröffnung des neuen Schwimmbades sind für Ende 2021 vorgesehen. 

Die Kosten der Neubaumaßnahme belaufen sich auf insgesamt 12,13 Mio. Euro (brutto) und beinhalten auch die nachträglich beschlossenen Zusatzmaßnahmen. Rechnet man diese heraus, ergeben sich Baukosten von 11,36 Mio. Euro (brutto), die im Vergleich zur Kostenschätzung aus 2017 eine Steigerung von 114.000 Euro (brutto) bzw. einem Prozent bedeuten.

Mit der Realisierung und der Übertragung der Betriebsführung des neuen Bades auf die Revierpark Wischlingen GmbH ergeben sich Synergien und signifikante Betriebskosteneinsparungen von jährlich zirka 550.000 Euro, rechnet die Stadtspitze vor.

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Reaktionen

  1. Erhöhung des Kostenrahmens zur Realisierung der Schwimmsporthalle in Wischlingen notwendig (PM)

    Erhöhung des Kostenrahmens zur Realisierung der Schwimmsporthalle in Wischlingen notwendig

    Der Verwaltungsvorstand befasste sich in seiner gestrigen Sitzung mit der notwendigen Erhöhung des Kostenrahmens für den Neubau der Schwimmsporthalle im Revierpark Wischlingen. Der aktuelle Bericht der Sport- und Freizeitbetriebe weist einen voraussichtlichen Mehrbedarf von 1,383 Mio. Euro aus. Der Rat beschloss im Juli 2019 die Errichtung der neuen Schwimmsporthalle auf der Grundlage einer Kostenberechnung von 12,13 Mio. Euro. Aufgrund verschiedener Kostensteigerungen ist eine Erhöhung des Kostenrahmens um 1,38 Mio. Euro notwendig.

    Der Betrag setzt sich aus zwei Hauptfaktoren zusammen. Der Bauterminplan musste aufgrund zahlreicher Kampfmittelfunde und den damit verbundenen mehrwöchigen Baustillständen verlängert werden. Hinzu kamen Kostensteigerungen aufgrund der notwendigen fachgerechten Entsorgung belasteter Böden aus Kriegsschutt. Dadurch verzögerte sich der Bauterminplan um rund neun Monate.
    Es entstanden Mehrkosten von rund 833.000 Euro.

    Da im Zuge der weiteren Projektrealisierung, in Folge der Verzögerungen im Bauablaufplan und durch die allgemeinen Preissteigerungen weitere Kostensteigerungen aus Nachträgen nicht auszuschließen sind, berücksichtigt der neue Kostenrahmen zusätzliche Mehrkosten von 550.000 Euro. Somit erhöhen sich die Gesamtkosten um insgesamt 1,38 Mio. Euro auf dann 13,51 Mio. Euro.

    In dem Neubau, der zukünftig das Westbad in Dorstfeld ersetzen wird, werden ein 25 Meter-Sportbecken, ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden, ein 1 Meter- und ein 2 Meter-Sprungturm, Umkleide-, Sanitär- und Duschräume sowie Büro-, Besprechungs- und Aufenthaltsräume Platz finden. Start der vorbereitenden Baumaßnahmen war im Mai 2020. Zurzeit laufen die Rohbauarbeiten, die voraussichtlich im Herbst beendet werden. Die Eröffnung der neuen Schwimmsporthalle ist für Oktober 2022 geplant.

  2. Westbad muss für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen bleiben (PM)

    Das Westbad im Kortental 15 muss leider für den öffentlichen Badebetrieb geschlossen bleiben. Die jetzige Situation, die sich in den letzten Wochen immer weiter verschärfte, lässt die Öffnung des Westbades für den öffentlichen Badebetrieb auf Sicht leider nicht zu. Die Öffnung des Bades für die Bereiche Schulsport, Ausbildung und Vereinssport ist gesichert.

    Das Westbad verfügt durch krankheitsbedingte, dauerhafte Ausfälle von Mitarbeiter*innen sowie die altersbedingte Fluktuation und der mangelnde Fachkräftenachwuchs zurzeit nur noch über einen Personalbestand von zirka 40 Prozent.

    Durch die geplante Eröffnung des Sportbads am Standort Wischlingen konnten zudem Stellen nicht langfristig neu besetzt werden. Die Mitarbeiter*innen des Westbades werden nach Eröffnung des Sportbades die Teams im Südbad und im Nordbad verstärken.

    Für den öffentlichen Badebetrieb stehen den Schwimmer*innen bis zur Eröffnung des Sportbades das Südbad an der Ruhrallee 30 und das Nordbad an der Leopoldstraße 50-58 zur Verfügung.

    Die Eröffnung des Sportbades verschiebt sich laut der aktuellen Mitteilung der Revierpark Wischlingen GmbH aufgrund von nicht einzuhaltenden Baufertigstellungsterminen in Verantwortung der Bau ausführenden Firmen in das Jahr 2023. Aufgrund der Kurzfristigkeit dieser eingetretenen Verzögerungen ist es heute noch nicht möglich, einen voraussichtlichen Eröffnungstermin zu nennen. Dieser sollte jedoch noch im Frühjahr stattfinden.

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