Ein innovatives Bildungsmodell in Dortmund vereint Kultur, Sport und Spitzenförderung

Gesamtschule Scharnhorst, BVB und Theater Dortmund kooperieren

Bald können angehende Fußballer:innen und Tänzer:innen beim neuen Bildungsgang „PROART328“ gemeinsam in Scharnhorst die Schulbank drücken. Foto: BVB / Alex Simoes

In Dortmund entsteht ein zukunftsweisendes Modell, das Bildung, Kultur und Sport verbindet. Dazu kooperiert die Gesamtschule Scharnhorst mit Borussia Dortmund und dem Theater Dortmund, um so Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen und eine individuelle Förderung zu ermöglichen. Dafür richtet die Gesamtschule eine eigene Klasse pro Jahrgang unter dem Titel „PROART328“ ein. Start ist zum Schuljahr 2025/26 mit der ersten 5. Klasse. Eng Unterstützt wird sie dabei durch die Stadt Dortmund und das Land Nordrhein-Westfalen.

Eine einzigartige Förderung für junge Talente

Das Konzept der Gesamtschule Scharnhorst richtet sich an junge Menschen mit besonderen Begabungen in Sport und Kunst. Zusätzlich zu den klassischen Unterrichtsfächern stehen Schwerpunkte wie Fußball oder Tanz, Darstellende Kunst, Gesang oder Digitale Künste auf dem Lehrplan.

Damit werden die Schüler:innen gezielt auf Karrieren in kreativen Berufen oder im Profisport vorbereitet. Ohne dabei auf eine fundierte allgemeine Bildung zu verzichten. In enger Zusammenarbeit mit dem Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund und dem Theater Dortmund schafft die Gesamtschule so eine innovative Lernumgebung.

„Die Kooperation ist eine Bereicherung für unsere Schullandschaft und ein gelungenes Beispiel, wie Verantwortungsgemeinschaft in Dortmund gelebt wird, um jungen Talenten die besten Chancen zu bieten. Die enge Zusammenarbeit setzt neue Maßstäbe in der Talentförderung und stärkt das gesamte Bildungsangebot in Dortmund“, sagt Monika Nienaber-Willaredt, Dezernentin für Schule, Jugend und Familie.

Festlicher Auftakt in der Aula der Gesamtschule

Der Startschuss für das Vorhaben wurde jetzt in der Aula der Gesamtschule Scharnhorst gefeiert. Oberbürgermeister Thomas Westphal, Tobias Ehinger (Theater Dortmund), Matthias Röben (BVB) und Schulleiter Nadim Al-Madani erklärten das Konzept von „PROART328“ und seine Besonderheit. NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller und Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, waren eigens gekommen, um der Gesamtschule Scharnhorst zu gratulieren.

Dorothee Feller, Landes-Ministerin für Schule und Bildung, im Gespräch mit Schüler Robin Stahl. Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Schulministerin Dorothee Feller erklärte: „Die Gesamtschule Scharnhorst geht mit dem Projekt einen mutigen und beeindruckenden Weg. Bildung wird hier ganzheitlich gedacht, mit Raum für Kreativität, Bewegung und Persönlichkeitsentwicklung. Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg und den Schülerinnen und Schülern eine inspirierende Schulzeit voller Chancen und Entfaltungsmöglichkeiten.“

Kulturministerin Ina Brandes ergänzt: „Hochmotivierte Lehrerinnen und Lehrer zusammen mit Profi-Expertise von Borussia Dortmund und dem Theater Dortmund. Das sind die Zutaten für eine ganz besondere Talentförderung an der Gesamtschule Scharnhorst. Hier finden Schülerinnen und Schüler beste Voraussetzungen, um ihre kreativen und sportlichen Talente zu entfalten: ob Darstellende Kunst, Gesang, Digitale Künste, Tanz oder Leistungssport. Ich bin dem BVB und dem Theater Dortmund für ihr Engagement in Scharnhorst sehr dankbar.“

Die Kooperationen ermöglicht eine ganzheitliche Entwicklung

Die enge Zusammenarbeit mit dem BVB-Nachwuchsleistungszentrum und dem Theater Dortmund ermöglicht es den Schüler:innen von hochkarätigen Profis zu lernen. Durch den direkten Zugang zu professionellen Strukturen und innovativen Technologien werden Begabungen gezielt gefördert.

Oberbürgermeister Thomas Westphal freut sich über die Zusammenarbeit von BVB, Theater Dortmund und der Gesamtschule Scharnhorst. Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

„Es darf nicht mehr heißen: Ich bin Profi geworden, obwohl ich zur Schule gegangen bin, sondern: Ich bin Profi geworden, weil ich zur Schule gegangen bin. Wir schaffen ein Bildungsangebot, von dem alle profitieren und schlagen ein neues Kapitel der Talentförderung an NRW-Schulen auf“, so Lars Ricken, Geschäftsführer Sport Borussia Dortmund.

Klassenübergreifende und schulweite Angebote richten sich an die ganze Schulgemeinschaft und sogar darüber hinaus. „In Scharnhorst entsteht jetzt Dortmunds neue Talentschmiede. Durch Kooperationen und Veranstaltungen mit den Vereinen und Einrichtungen vor Ort profitieren aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler – es profitieren alle Menschen in Scharnhorst. Denn das bedeutet Schule heute in Dortmund: beste Bildung und Chancen für alle Kinder, und gleichzeitig ist Schule ein lebendiger Teil des Stadtteils“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Ein Bildungsansatz, der über den Unterricht hinausgeht

Die Schule verfolgt einen ganzheitlichen Bildungsansatz, der kreatives Lehren und Lernen, persönliche Förderung sowie die Stärkung ästhetischer und sozialer Kompetenzen in den Mittelpunkt stellt. Dabei wird besonderer Wert auf Vielfalt, Diversität und eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung gelegt.

Neben vielen Akteur:innen waren auch die NRW-Ministerinnen Ina Brandes (5.vl.) und Dorothee Feller (9.v.r.) vor Ort. Ebenso Matthias Röben (Pädagogischer Leiter am Nachwuchsleistungszentrum BVB, 4.v.r.), Tobias Ehinger (Geschäftsführender Direktor am Theater Dortmund, 3.v.l.), OB Thomas Westphal (4.v.l.) und Schulleiter Nadim Al-Madani (7.v.r.). Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Das Ziel von PROART328“ ist es, junge Talente aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten – sowohl als erfolgreiche Künstler:innen und Sportler:innen als auch als verantwortungsbewusste Persönlichkeiten und Vorbilder.

„Der Zusammenschluss zwischen Borussia Dortmund, dem Theater Dortmund und der Gesamtschule Scharnhorst ist ungewöhnlich, einzigartig und ungemein inspirierend. Wir verstehen dies als unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen und als Teil unseres Kulturauftrages“, sagt Tobias Ehinger, Geschäftsführender Direktor Theater Dortmund.

Die erste „PROART328“-Klasse startet nach den Sommerfeiern in Scharnhorst

„PROART328“ steht für Professionalität und Kunst. Eine Sport- und Kulturklasse voll mit Motivation, Ehrgeiz und Kreativität in 44328 Scharnhorst. Die erste „PROART328“-Klasse startet nach den Sommerferien in der 5. Stufe. Sie wird im Gefüge der Gesamtschule eine ganz normale Klasse sein, die einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Sport und Künste legt. Ein besonderes Auswahlverfahren gab es für den ersten Durchlauf nicht. Die Zusammensetzung der Klasse hat sich aus dem Anmeldeverfahren ergeben.

Die erst Sport- und Kulturklasse „PROART328“ startet nach den Sommerferien an der Gesamtschule Scharnhorst. Foto: BVB / Alex Simoes

„Da haben wir abgefragt, ob es Kinder gibt, die an einer solchen Klasse interessiert sind“, sagt Schulleiter Nadim Al-Madani. Großes Interesse war da – die Klasse wird aus 27 Schülerinnen und Schülern bestehen. Für diese erste 5. Klasse kommen alle Kinder aus Dortmund. Al-Madani: „Wir freuen uns, dass es nun bald los geht und darüber, dass wir mit dem BVB und dem Theater so starke Partner an unserer Seite haben.“

Die Gesamtschule Scharnhorst ist eine der traditionsreichsten Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen. Seit Jahrzehnten prägt sie die Bildungslandschaft im Nordosten Dortmunds und bietet heute knapp 1.200 Schüler:innen ein lebendiges, modernes und chancengerechtes Lernumfeld – unterstützt von einem engagierten Kollegium mit über 100 Lehrkräften.

Erste weiterführende UNESCO-Projektschule Dortmunds

Die Schule zeichnet sich durch ihre interkulturelle Vielfalt aus: Mehr als 800 Schüler:innen bringen unterschiedliche kulturelle Hintergründe mit, was das Schulleben bereichert und von gegenseitigem Respekt und Offenheit geprägt ist. Als erste und bisher einzige weiterführende UNESCO-Projektschule Dortmunds setzt sich die Gesamtschule Scharnhorst aktiv für Demokratie, Nachhaltigkeit und die Wahrung der Menschenrechte ein.

Zudem ist sie BNE-Fokusschule (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und engagiert sich besonders dafür, Nachhaltigkeit als festen Bestandteil des Lernens und Handelns zu verankern. Darüber hinaus trägt sie den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und fördert ein faires, respektvolles Miteinander.

Ein besonderer Fokus liegt auf der individuellen Förderung aller Schüler*innen und der Schaffung bestmöglicher Bildungschancen. Die Schule nimmt am Landesprogramm „Startchancen NRW“ teil, das gezielt Schulen mit herausfordernden Rahmenbedingungen unterstützt.

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