Erzbischof Becker würdigte den „Heiligen des Dortmunder Alltags“

Ehrung: Festgottesdienst zum 100. Todestag von Bruder Jordan in der Franziskanerkirche

Erzbischof Hans-Josef Becker betete nach dem Festgottesdienst zum 100. Todestag von Bruder Jordan Mai an dessen Grab in der Dortmunder Franziskanerkirche, hier mit Bruder Martin Lütticke (vorne), Bruder Dr. Cornelius Bohl, Provinzialminister der deutschen Franziskanerprovinz (im Hintergrund) und Ministranten. Foto: Michael Bodin für das Erzbistum Paderborn

Den Festgottesdienst zum 100. Todestag des Franziskanerbruders Jordan Mai feierte am vergangenen Sonntag (20. Februar 2022) Erzbischof Hans-Josef Becker in der Dortmunder Franziskanerkirche. Genau an diesem Tag war im Jahr 1922 der von vielen Menschen bis heute verehrte Franziskaner verstorben.

Festgottesdienst in der Franziskanerkirche in Dortmund

Besonders sein stellvertretendes Gebet in den Anliegen der Menschen seiner Zeit sowie seine vorbehaltlose Nächstenliebe zeichneten Bruder Jordan aus, so dass viele in ihm heute einen „Heiligen des Dortmunder Alltags“ sehen.

„Nicht von ungefähr wandten sich die Männer und Frauen aus Dortmund und dem Ruhrgebiet in ihren Anliegen an ihn. Nächtelang hat er für sie gebetet“, würdigte Erzbischof Hans-Josef Becker das Wirken des Franziskaners.

„Stellvertretung, einfache und tätige Gottes- und Nächstenliebe, Feindesliebe: Das verbinden wir zurecht mit dem Leben von Bruder Jordan“, sagte Erzbischof Becker in der Predigt. Bruder Jordan habe die maßlose Liebe, die von Gott her komme gelebt und dies in einer „frommen und wissenden Heiterkeit“.

Bruder Jordan stammte aus einem tief religiösen Elternhaus

Erzbischof Hans-Josef Becker, hier mit dem Provinzialminister der deutschen Franziskanerprovinz, Bruder Dr. Cornelius Bohl, feierte in Dortmund den Festgottesdienst zum 100. Todestag von Bruder Jordan Mai. Foto: Michael Bodin für das Erzbistum Paderborn

Am 1. September 1866 in Buer geboren, entschied sich Bruder Jordan mit 28 Jahren für das Leben in der Gemeinschaft der Franziskaner. Ein tief religiöses Elternhaus bereitete diesen Weg vor.

Als gelernter Sattler und Gerber, lernte er im Kloster noch Koch hinzu und war auch für die Pforte und die Sakristei und für gärtnerische Arbeiten zuständig.

Stationen seines Lebens und Wirkens waren Paderborn, Münster, Neviges, Harreveld in den Niederlanden, Dingelstädt und seit 1907 Dortmund. Hier verbrachte er Stunden im Gebet, manchmal auch ganze Nächte. Immer mehr Menschen aus Dortmund und Umgebung wandten sich in ihren Nöten an ihn.

„Fest der Begegnung“ im September geplant

Ein schwerer Schock war es für Bruder Jordan, als in der Nacht vom 20. auf den 21. Januar 1922 in die Kirche eingebrochen und das Allerheiligste mit dem Tabernakel gestohlen wurde. Zur Sühne bot er Gott sein Leben an und verstarb vier Wochen darauf.

Als seine Gebeine im Jahre 1950 vom Ostfriedhof in die Dortmunder Franziskanerkirche übertragen wurden, nahmen daran annähernd 100.000 Menschen teil. Die Verehrung hält bis heute an und regelmäßig werden in der Franziskanerkirche in Dortmund Pilgermessen gefeiert.

In diesem Jahr wird es am 4. September 2022, dem Sonntag nach dem Geburtstag Bruder Jordans, noch ein „Fest der Begegnung“ geben. Die Feierlichkeit war bedingt durch die Pandemie auf diesen Termin verschoben worden. Außerdem sind aktuell zwei Bücher zu Bruder Jordan Mai neu erschienen.

Damian Bieger, promovierter Historiker, hat eine neue Biographie verfasst, die im Aschendorff-Verlag erschienen ist und Cornelius Bohl zeichnet den äußeren und inneren Weg des Minderbruders in seiner Veröffentlichung im EOS-Verlag nach. Beide Autoren sind selbst Brüder der Deutschen Franziskanerprovinz.

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Reaktionen

  1. „Einzigartige Quartiersarbeit in Dortmund“ (PM Caritas)

    In der Innenstadt-Ost bietet das Bruder-Jordan-Haus als erste Einrichtung in Dortmund einen Ort der Begegnung für ALLE im Quartier: Das Café im Klostergarten.

    Das Café wurde umgebaut und bietet jetzt etwas für jede und jeden im Stadtteil. „Uns war ganz wichtig, dass wir eine richtig schöne Spielecke für die Kinder anbieten, wo sie malen, bauen und mit Kuscheltieren schmusen können, denn sonst denken alle beim Bruder-Jordan-Haus automatisch, es sei ein Ort ausschließlich für ältere Menschen“, so Julia Asmuth, Leiterin des Bruder-Jordan-Hauses.

    Das Café ist für Jung und Alt da, es spielt keine Rolle, ob man das Altenzentrum kennt, Angehörige dort hat oder einfach nur in seiner Nähe wohnt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. „Dabei bietet das Café auch einen herrlichen Innenhof mit großen, alten Bäumen, die gerade im Sommer wunderbaren Schatten für Groß und Klein spenden“, so Asmuth weiter.

    Die Einrichtung wolle bewusst ein Begegnungsort für alle Menschen im Quartier sein, sie zusammenbringen und Austausch ermöglichen. „Wir beobachten jetzt vermehrt Mütter mit Kindern, die zum entspannten Café trinken und Eis essen vorbeikommen und ältere Bewohner, die sich köstlich über das Spielen der Kinder amüsieren“, es sei eine win-win-Situation, ergänzt Asmuth.

    Das Café am Klostergarten in der Melanchthonstr. 17, bietet Dienstags, Donnerstags und Freitags einen Mittagstisch von 11:30-13:00 und Mittwoch und Sonntags ein Nachmittagscafé von 14:30 – 17:00 Uhr. Mittwochs ist Waffeltag und Sonntags gibt es Eiskreationen. Im Café gelten die 3G-Regeln und die Maskenpflicht innerhalb der Räumlichkeiten.

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