Aktionstag der „Mayors for Peace“ - Friedenstaube auf dem Friedensplatz

Dortmund zeigt Flagge gegen Atomwaffen

Nicht nur mit Fahnen, sondern zusätzlich mit der Taube auf dem Friedensplatz, um das Bewusstsein über die Gefahren von Atomwaffen in der Öffentlichkeit zu stärken, setzt das Bündnis ein Zeichen. Foto: Stadt Dortmund

Wer am heutigen Samstag (8. Juli 2023) über den Friedensplatz geht, kann dort eine große Friedenstaube aufgesprüht sehen. Diese Taube steht für das Bündnis „Mayors for Peace“, dem die Stadt Dortmund seit 1994 angehört und welches die weltweite Solidarität von Städten zur Abschaffung von Nuklearwaffen fördert.

Bürgermeister:innen setzen eine weltweites Zeichen

Ein wichtiger Termin für das Bündnis ist dabei jedes Jahr der Flaggentag am 8. Juli bei dem Bürgermeister:innen weltweit vor ihren Rathäusern die Mayors-for-Peace-Flagge als sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen setzen.

Unter der Leitung des Büros für Internationale Beziehungen hisst daher auch die Stadt Dortmund zusammen mit dem IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) und der Deutsch-Japanischen Gesellschaft die Flagge und setzt ein zusätzliches Zeichen mit der Taube auf dem Friedensplatz, um das Bewusstsein über die Gefahren von Atomwaffen in der Öffentlichkeit zu stärken.

Eine Simulationsstudie zeigt die verheerenden Folgen

Wie wichtig dieses Bewusstsein ist, das wurde zuletzt im Rahmen einer Simulationsstudie 2022 deutlich, bei der die Wissenschaftler:innen zu dem Ergebnis kamen: Jeder zweite Mensch wird bei einem weltweiten Atomkrieg zwischen den USA und Russland sterben. Demnach sterben die meisten Menschen nicht durch die radioaktive Strahlung oder den Feuerball einer Atombombe, sondern infolge zerstörter Landwirtschaft und zusammengebrochener Lebensmittelketten an Hunger.

Doch selbst eine oder zwei Atombomben richten schon unvorstellbares Leid an. So töteten die Bomben von Hiroshima und Nagasaki so viele Menschen wie in Oberhausen leben. Menschen erlitten Verbrennungen dritten Grades, bei denen sich die Haut löste. Zudem sorgte die hohe Radioaktivität häufig für Durchfall, massive Kopfschmerzen und multiples Organversagen und beeinträchtigte auch das Immunsystem.

Die Hibakusha, also die Überlebenden des Abwurfs, spüren die Auswirkungen der Atombomben sogar heute noch: Zwar forderte die Strahlung der Atombomben bereits in den folgenden Jahren viele Krebstote, das Krebsrisiko für die letzten Hibakusha ist aber auch heute noch um ein Vielfaches erhöht und steigt auch nach fast 80 Jahren weiter an. Daher beschwören die Hibakusha immer wieder, dass Atombomben nie wieder eingesetzt werden dürfen.

Die Gefahren bewusst machen

Es bedarf also nur eines Bruchteils der Atomwaffen der Erde, um den menschlichen Lebensraum zu vernichten. Angesichts dessen ist die Lage umso dramatischer, denn Drohgebärden mancher Staatsoberhäupter, der Bau von Atombomben durch Länder wie den Iran und Nordkorea oder auch das heimliche Aufrüsten vieler Atommächte sind alltäglich in den Nachrichten.

„Das Bewusstsein für die Gefahr dieser Waffen stumpft ab. Das ist bedenklich, denn die Gefahr einer atomaren Katastrophe wächst jeden Tag auch durch neue Gefahren wie z. B. eine Steuerungsmöglichkeit von Atomwaffen durch Künstliche Intelligenz, bei der eine gestartete Atomwaffe nicht mehr von ihrem Weg abgebracht werden kann“, betont das Bündnis.

Das sei nicht die einzige Gefahr: „Zu guter Letzt wird das Fortbestehen der Menschheit bereits durch den Klimawandel bedroht und auch hierzu prognostizieren Studien eine Verschlimmerung durch den Einsatz von Atomwaffen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Stadt Dortmund mit Flagge und Friedenstaube klar Stellung bezieht, denn der Einsatz von Atomwaffen kann selbst bei großer Distanz zum Abwurfort bei jedem Menschen dieser Welt großes Leid verursachen.“

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