„Die Räuber.Live“ von Sir Gabriel Trafique: Schillers Drama in zeitgeschichtlichem Gewand im Theater im Depot

Regisseur Björn Gabriel inspiziert die Kulisse für "Die Räuber.Live". Premiere ist am Samstag, 12. Januar, im Depot. Foto: Joachim vom Brocke
Regisseur Björn Gabriel inspiziert die Kulisse für „Die Räuber.Live“. Premiere ist am Samstag im Depot. Foto: Joachim vom Brocke

Von Joachim vom Brocke

„Die Räuber.Live“ haben am Samstag, 12. Januar 2019, um 20 Uhr Premiere im Theater im Depot an der Immermannstraße. „Utopien aus deutschen Lenden“ lautet der Untertitel der Koproduktion von Sir Gabriel Trafique, dem Theater im Depot und der studiobühneköln. Für Text und Regie ist der Schauspieler Björn Gabriel zuständig. „Ich will versuchen, Schillers ,Räuber’ auf die Bühne zu bringen, aber in zeitgeschichtlichem Gewand“, erklärte Björn Gabriel seine Inszenierung. Die Proben für die Premiere am Samstag (12. Januar 2019) laufen auf Hochtouren.

Der Abgrund lauert zwischen den Worten

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Hintergrund: Zwei Paare feiern bei Champagner und Mettigel einen launigen Abend in einem modernen Loft. Sie sind aufgeklärt, gebildet, mit besten Absichten. Im Verlauf des Abends widmen sich die Partygäste den Problemen des moralischen Verfalls. Man wähnt sich humanistisch, sozial, christlich und erlebte bisher kulturelle Unterschiede als Bereicherung.

Die verschiedenen Lebensentwürfe der ProtagonistInnen geraten unter dem Brennglas identitärer Fragestellungen in nie geahnte Konkurrenz. Der Abgrund lauert zwischen den Worten. Es entbrennt ein ideologischer Kampf, der allein durch die Negation des Anderen gewonnen werden kann. Ein kulturhistorischer Abgleich soll Orientierung bieten und so gleiten die Vier zunehmend ab in Schillers Räuber – bis sie nicht mehr herausfinden. Schillers erstes Drama, 1782 in Mannheim uraufgeführt, wirkt dabei „identitätsstiftend“ und eröffnet den ProtagonistInnen neue Dimensionen.

Berauscht hetzt die kleine Gesellschaft unweigerlich in eine Katastrophe… „Sie geraten dabei an Grenzen und erfahren Abgründe“, verrät Regisseur Björn Gabriel.

Zahlreiche visuelle Effekte zu erleben – Karten für Premierenabend zu haben

Mit dabei sind als SchauspielerInnen Dominik Hertrich, Aischa-Lina Löbbert, Fiona Metscher, Mirka Ritter. Bühne und Kostüm gestaltete Anna Marienfeld. Alexander Huegel ist für die visuellen Effekte zuständig.

Zwei Livekameras, über 100 Presets und unendliche Projektionsflächen nutzen Elemente der vital reality, der bildenden Kunst, der Performance und kreieren gleichzeitig einen Live-Film. Popkulturelle Verführungsmethoden schaffen immer neue virtuelle Welten, die durch die Offenlegung der Mittel in ihrem Innersten zusammenfallen.

Karten für den Premierenabend am Samstag gibt es für 17 Euro (15 Euro Vorverkauf) und ermäßigt für 10 Euro bzw. 8 Euro im Vorverkauf. Weitere Vorstellungen sind am 13. Januar, 18 Uhr sowie am 14. Februar, 28. März und 29. März, jeweils 20 Uhr, geplant. Darüber hinaus gibt es vom 31. Januar bis 4. Februar, jeweils 20 Uhr, Aufführungen in der studiobühneköln.

Weitere Informationen:

  • Sir Gabriel Trafique wurde 2012 unter dem Label Sir Gabriel Dellmann gegründet und wird von Björn Gabriel und Anna Marienfeld organisiert. Neben ihnen gehören in wechselnden Konstellationen SchauspielerInnen und VideokünstlerInnen zur Gruppe. Die Arbeiten drehen sich um Fragen des Lebens und Zusammenlebens.
  • Schauspieler und Regisseur Björn Gabriel studierte Schauspiel in Hamburg und stand am Staatsschauspiel in Dresden, am Theater Oberhausen auf der Bühne. In mehreren Rollen war und ist Gabriel auch am Dortmunder Schauspielhaus zu sehen. 2014/2015 erhielt er den Kritikerpreis für den besten Schauspieler, verliehen von einer sechsköpfigen Jury und gestiftet vom Förderverein „Dortmunder für ihr Schauspiel“.  
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Reaktionen

  1. Theater im Depot (Pressemitteilung)

    DIE RÄUBER.LIVE
    UTOPIEN AUS DEUTSCHEN LENDEN
    VON SIR GABRIEL TRAFIQUE

    2 Paare begehen bei Champagner und Mettigel einen launigen Abend. Aufgeklärt, gebildet, mit besten Absichten, widmet man sich den Problemen des moralischen Verfalls. Man wähnt sich humanistisch, sozial, christlich und erlebte bisher kulturelle Unterschiede als Bereicherung. Die verschiedenen Lebensentwürfe der Protagonist*innen geraten unter dem Brennglas identitärer Fragestellungen in nie geahnte Konkurrenz. Der Abgrund lauert zwischen den Worten: Es entbrennt ein ideologischer Kampf, der allein durch die Negation des Anderen gewonnen werden kann. Kulturhistorischer Abgleich soll Orientierung bieten und so gleiten die Vier zunehmend ab in Schillers Räuber – Bis sie nicht mehr herausfinden… Was für ein Theater:
    Schiller wirkt tatsächlich „identitätsstiftend“ und eröffnet den Protagonist*innen neue Dimensionen … berauscht hetzt die kleine Gesellschaft unweigerlich in die Katastrophe.

    4 Schauspieler*Innen on Stage, 1 Live-Videokünstler, 2 Livekameras, über 100 Presets und unendliche Projektionsflächen nutzen Elemente der virtual reality, der bildenden Kunst, der Performance und kreieren gleichzeitig einen Live-Film. Popkulturelle Verführungsmethoden schaffen immer neue virtuelle Welten, die durch die Offenlegung der Mittel in ihrem Innersten zusammenfallen.

    Sir Gabriel Trafique wurde 2012 unter dem Label Sir Gabriel Dellmann gegründet und wird von Björn Gabriel und Anna Marienfeld organisiert. Neben ihnen gehören in wechselnden Konstellationen Schauspieler*innen und Videokünstler*innen zur Gruppe. Die Arbeiten drehen sich um Fragen des Lebens und Zusammenlebens. Die Grundelemente der Inszenierungen (Text, Ausstattung, Visuelles und Akustisches) arbeiten mit Zitaten und fügen diese neu und in einem fragilen Orientierungslauf zusammen. Verschiedene Stile treffen aufeinander: Psychorealismus auf Agitprop auf Lichtkunstinstallation auf performative Interaktion.

    „Gabriel inszeniert das Ganze wie eine durchchoreografierte Performance, in der sich theatralische und filmische Elemente ergänzen, selbst Requisiten werden dabei zur Projektionsfläche und die Schauspieler spiegeln sich als Schattenbilder an der Rückwand. (…) Was bleibt, ist die Frage, ob dieser Schiller für die Protagonisten der richtige utopische Schiller gewesen ist. Doch wer weiß das nach diesem schönen Abend schon.“ (trailer ruhr, 31.01.19)

    Vorstellungen:

    14.02.2019 | 20 Uhr
    28.03.2019 | 20 Uhr
    29.03.2019 | 20 Uhr
    Eintritt:
    VVK 14 € / 8 € erm.
    AK 16 € / 10 € erm.

    Text & Regie: Björn Gabriel
    Bühne & Kostüm: Anna Marienfeld
    Visuals: Alexander Huegel
    Mit: Dominik Hertrich, Aischa-Lina Löbbert, Fiona Metscher, Mirka Ritter
    Fotos: Meyer Originals

    Tickets gibt es unter ticket@theaterimdepot.de oder 0231 / 9822336 (AB) oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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