Die Kinderhospizarbeit mit drei „Löwenbanden“ steht am Tag der Geschwister im Mittelpunkt

Engagement für Geschwistergruppen von schwerstkranken Kindern

Wenn sie mit der Löwenbande unterwegs sind, stehen sie im Mittelpunkt: die Geschwister von schwerstkranken Kindern. Foto: Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund / Stephan Schütze

Zum bundesweiten Tag der Geschwister am 10. April möchten die Deutschen Kinderhospiz Dienste darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Geschwistergruppen-Arbeit in der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit auch in Dortmund und Umgebung ist. Die Geschwister von schwerstkranken Kindern stehen, wenn sie mit der „Löwenbande“ unterwegs sind, im Mittelpunkt und können so für ein paar Stunden hinter sich lassen und ausblenden, was sonst auch ihren Alltag mitbestimmt.  Die Deutschen Kinderhospiz Dienste in DortmundIn haben mittlerweile drei Geschwistergruppen (Löwenbande).

Die „Löwenbande“ gibt den Kindern ein Stück Normalität zurück

Durch ihr herausragendes Konzept, das von Erlebnispädagogik geprägt ist, sind die Geschwistergruppen der Deutschen Kinderhospiz Dienste in Dortmund stetig gewachsen. Mittlerweile begleitet der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Dortmund regelmäßig einmal im Monat 45 Geschwisterkinder in zwei verschiedenen Altersgruppen.

Bei Aktivitäten mit der Löwenbande können die Kinder und Jugendliche eine Zeit lang hinter sich lassen was sonst ihren Alltag bestimmt. Foto: Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund / Stephan Schütze

In der „Löwenbande“ finden die Kinder und Jugendlichen bei den Treffen immer wieder Raum und Zeit sie selbst zu sein und bekommen Aufmerksamkeit auf die sie häufig im Alltag, aus Rücksicht auf ihre schwerstkranken Brüder und Schwestern, verzichten müssen.

„Wir erleben immer wieder, dass es ein großes Bedürfnis der Geschwisterkinder ist, sich bei uns in der Löwenbande einfach fallen lassen und genießen zu können – einfach normal sein zu dürfen und Dinge zu tun und zu lassen, die andere in ihrem Alter auch tun“, sagt René Klabunde, der die „Löwenbande“ seit einem Jahr hauptamtlich koordiniert. 

Klabunde und die Ehrenamtlichen, die die Geschwistergruppe regelmäßig begleiten, stärken die Kinder und Jugendlichen in ihrer aktuellen, persönlichen Situation, nehmen sich Zeit für sie und lassen sie mit ihren Sorgen nicht alleine. „Es ist ganz wichtig, dass sie hier bei uns in der Löwenbande andere Kinder und Jugendliche kennenlernen, denen es genauso geht wie ihnen – die eben auch einen kranken Bruder oder eine kranke Schwester haben und die wissen, was das bedeutet.“

Die Kinder und Jugendlichen können über Aktivitäten mitbestimmen

Das besondere Geschwistergruppen-Konzept der Deutschen Kinderhospiz Dienste in Dortmund fußt unter anderem auf Partizipation. Bedeutet: Die Kinder und Jugendlichen, die zur Löwenbande kommen, können mitbestimmen, welche Aktivitäten für das jeweilige Jahr geplant werden, wo und wie Ausflüge stattfinden. 

Die Kinder und Jugendlichen der Löwenbande bestimmen über Ausflüge und Aktivitäten mit. Foto: Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund / Stephan Schütze

Ein wichtiger Unterstützer und Partner an der Seite der Deutschen Kinderhospiz Dienste in Dortmund ist seit mittlerweile sechs Jahren die Dortmunder Stiftung ProFiliis.

Sie unterstützt die Geschwistergruppen-Arbeit des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Dortmund auch in diesem Jahr großzügig finanziell, so dass die Ausflüge der Löwenbande zum Teil darüber finanziert werden können. 

Erstmals in diesem Jahr werden den Dortmunder Löwenbanden-Kindern sogar zwei Ferienfreizeiten angeboten. „In den Osterferien fahren wir für drei Tage und zwei Nächte in ein Sport- und Erlebnisdorf am Niederrhein, in den Sommerferien sogar für sechs Tage und fünf Nächte ans schleswig-holsteinische Wattenmeer“, freut sich Geschwistergruppenkoordinator René Klabunde. 

Die betroffenen Familien sollen größtmöglich entlastet werden

Allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die an den Geschwistertreffen beteiligt sind, ist es ein großes Anliegen, die betroffenen Familien am Tag der Veranstaltungen und Treffen größtmöglich zu entlasten.

Ein Highlight im Aktivitätenkalender der Dortmunder war der Ausflug zum Bundesliga-Heimspiel des BVB gegen den 1. FSV Mainz 05. Foto: Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund / Linda Bachorz

„Dazu gehört unter anderem, dass wir den Eltern an den Aktionstagen der Löwenbande keine Umstände bereiten wollen. Wir sorgen also dafür, dass ausnahmslos alle Kinder und Jugendlichen abgeholt und zurück nach Hause gebracht werden“, erklärt Klabunde.

Eine Herausforderung, denn immer wieder gilt es, aus dem Pool an Ehrenamtlichen genügend Fahrer:innen zu finden, um die Teilnahme aller Kinder an den Geschwistergruppentagen zu ermöglichen.

Schwarzlicht-Golf, ein Ausflug auf die Eislaufbahn und ins Super-Fly und zuletzt sogar der Besuch eines BVB-Spiels im Signal-Iduna-Park haben die Löwenbanden-Geschwister in diesem Jahr schon erlebt. Bis zu den Sommerferien sind außerdem noch ein Ausflug ins Phantasialand und ins Schwimmbad geplant.

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Reaktionen

  1. Benefizkonzert im Fritz-Henßler-Haus zugunsten der Deutschen Kinderhospiz Dienste (PM)

    Er ist ein Virtuose am Akkordeon und setzt sich jetzt mit einem Benefizkonzert für schwerstkranke Kinder und Jugendliche in Dortmund und Umgebung ein. Sie alle leben mit einer so schweren Krankheit, dass sie damit wahrscheinlich niemals erwachsen werden. Die Deutschen Kinderhospiz Dienste in Dortmund stehen an ihrer Seite und freuen sich über die Idee und das Engagement von Miroslaw Tybora. Er lädt für Samstag, 17. Mai, ins Fritz-Henßler-Haus ein und versammelt bei dem Konzert namhafte Künstlerinnen und Künstler um sich.

    Die Idee zu seinem Benefizkonzert kam dem in Dortmund lebenden, international agierenden Akkordeonisten Miroslaw Tybora bereits im Sommer des vergangenen Jahres. Nun ist es soweit: Am kommenden Samstag, 17. Mai, treten im Fritz-Henßler-Haus (FHH), Geschwister-Scholl-Straße 33-37, in Dortmund ab 19 Uhr folgende Künstler auf: die Zucchini Sistaz aus Münster, die für ihren dreistimmigen Gesang und Darbietungen an Kontrabass, Posaune, Gitarre und Flügelhorn, die schon fast schon an übermenschliche Akrobatik grenzen, bekannt sind; Miroslaw Tybora mit dem Erwin Trio und dessen Gästen Jan Bierther (Gitarre), Karin Hazel (Saxofon) und Diane Blais (Operngesang) sowie Hans Blücher und Martin Buschmann.

    Sie alle haben zugesagt, dabei zu helfen, Geld für die Deutschen Kinderhospiz Dienste in Dortmund und deren Engagement für Familien mit schwerstkranken Kindern und Jugendlichen zu sammeln. Frank Scheele moderiert das Benefizkonzert im FHH-Studio, das einen bunten Genre-Mix verspricht. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Eintrittskarten kosten 22,50 im Vorverkauf und 29,50 Euro an der Abendkasse.

    Mehr als 600 Kinder und Jugendliche in Dortmund und der näheren Umgebung sind unheilbar krank und werden meist zu Hause gepflegt, wodurch ihre Familien stark belastet sind. Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Dortmund unter dem Dach der Deutschen Kinderhospiz Dienste unterstützt sie vor allem in der Begleitung und Vernetzung sowie über ein eigenes Online-Selbsthilfenetzwerk.

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