Die CDU-Fraktion möchte die Gründung von Betriebskindergärten in Dortmund forcieren

Fabido Familienzentrum Stollenstraße
Wohl dem, der einen Kindergartenplatz hat – die Betreuungsquoten sind in den Stadtbezirken sehr unterschiedlich.

Die CDU möchte, dass das Thema Betriebskindergarten stärker in den Fokus rücken, um weitere Einrichtungen und Betreuungsplätze zu schaffen. Diese gibt es bisher in Dortmund noch nicht.

Bisher nur Kooperationen zwischen den Trägern und interessierten Unternehmen und Institutionen

Allerdings haben sich Unternehmen und Institutionen Kooperationen mit FABIDO und freien Trägern geschlossen und sich Plätze in Tageseinrichtungen für Kinder (TEK) gesichert.

So hat beispielsweise RWE  in der TEK Baurat-Marx-Allee 38 Plätze, die DSW in der TEK Von-den- Berken-Straße 20 Plätze, die TU Dortmund in der TEK HOKIDO 40 Plätze sowie die städtischen Kliniken  in der TEK Humboldstraße 50 Plätze.

In Zeiten einer alternden Gesellschaft, zunehmender Berufstätigkeit beider Elternteile, einer großen Anzahl alleinerziehender Elternteile und zusätzlich dem Auslaufen des Betreuungsgeldes müsse – so sieht es der jugendpolitische Sprecher der CDU, Christian Barrenbrügge – weiter nach Lösungen im Feld der Kinderbetreuung gesucht und noch kreativer als bisher, die Umsetzung intensiviert werden.

Bildung als essentieller Baustein zum Erwerb der deutschen Sprache

Christian Barrenbrüggel. Foto: CDU
Jugendpolitiker Christian Barrenbrüggel. Foto: CDU

Nicht nur die EU-Freizügigkeit aller 28-EU-Staaten, sondern auch der Zustrom der Flüchtlinge mit ihren Kindern erhöhen den Handlungsdruck nach Betreuungsangeboten enorm, da durch eine frühkindliche Bildung und Betreuung ein essentieller Baustein zum Erwerb der deutschen Sprache gelegt und somit eine erfolgreiche Integration umso besser gelingen kann.

„Kinder sind unabdingbarer und kostbarer Bestandteil einer Gesellschaft. Den Eltern obliegt primär die Erziehung und es ist nicht Aufgabe des Staates oder der öffentlichen Hand, diesen Part zu übernehmen“. fasst der jugendpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Barrenbrügge, zusammen.

„Daher ist auch eine breite Vielfalt von Kinderbetreuungsangeboten zu begrüßen, so dass nicht allein staatliche Kinderbetreuungsangebote das Maß der Dinge sind. In diesem Zusammenhang muss für Dortmund das brach liegende Feld der betrieblichen Kinderbetreuung neu in den Fokus genommen werden“, so der CDU-Politiker.

Betriebskindergärten können ein Vorteil bei der Suche nach Fachkräften sein

Erfahrungen anderer Städte mit Betriebskindergärten bestätigten, dass in einem immer stärker umkämpften Markt nach geeigneten, gut ausgebildeten Arbeitskräften, es der entscheidende Standortvorteil für ein Unternehmen sein kann, gute Arbeitskräfte zu halten oder neu zu gewinnen, wenn es eigene Betreuungsmöglichkeiten aufweisen kann, die bei Arbeits- und Betreuungszeiten ideal kompatibel seien.

„Mit bis zu 400 Euro Fördergeldzuschuss pro Kind und pro Monat – für die Dauer von zwei Jahren – fördert das Bundesministerium für Familie Unternehmen, die sich für die Einrichtung eines Betriebskindergartens entscheiden.

Allerdings haben viele Unternehmen von diesen Möglichkeiten wenig Kenntnis. Dabei ist die Entscheidung eines Unternehmens für einen Betriebskindergarten sehr lohnend.

„Denn durch weniger Fehlzeiten, niedrigeren Krankenstand und höhere Mitarbeitermotivation sinken die Personalkosten des Unternehmens. Die Stadt soll daher gezielt Unternehmen informieren“, so Barrenbrügge.

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Reaktionen

  1. CDU-Fraktion

    CDU enttäuscht über „sozialen Unwillen“ zur Förderung von Betriebskindergärten

    In Zeiten, in denen die Forderung nach Betreuungsplätzen höher ist, als eine Kommune diese anbieten kann bzw. hinterher kommt, ausreichend Betreuungsplätze zu schaffen, ist es für den jugendpolitischen Sprecher der CDU, Christian Barrenbrügge, nur schwer nachzuvollziehen, dass auch u.a. gerade die SPD-Fachfraktion sich gegen einen CDU-Antrag gestellt hat, der die Werbung und Förderung von Betriebskindergärten in Dortmund vorsah. Aktuelle Zahlen, die die Flüchtlingsmengen noch nicht einmal enthalten, weisen in Dortmund eine etwa 10%-Unterdeckungsquote bei der Kitaplatzanzahl auf.

    „Es enttäuscht schon sehr, dass die SPD-Fraktion im Kinder- und Jugendausschuss mehr daran interessiert ist, unpolitisch zu agieren als sachbezogen zu handeln, denn die SPD sah hier eher IHK und Kammern in der Pflicht, als das Jugendamt“, so Barrenbrügge. „Unser Antrag im Ausschuss sah lediglich vor, dass die Verwaltung die hiesigen Unternehmen – mit mehr als 50 Mitarbeitern an einem Standort – über die Möglichkeiten und finanziellen Förderprogramme des Familien-Bundesministeriums informiert und bei einer möglichen Entscheidung für einen Betriebskindergarten oder -tagesmütter entsprechend unterstützt.

    Vielleicht hätte das dafür gesorgt, dass einige Unternehmen, denen die finanzielle Bundesförderung gar nicht bekannt ist, sich am Ende für einen Betriebskindergarten entschieden hätten. Denn die Stadt kommt bei der klammen Haushaltslage selber derzeit durch Neubauten nicht annähernd nach, der Kindergartenplatznachfrage Herr zu werde.“

    Auch die aktuelle Bundesfamilienministerin, Manuela Schwesig, setzt sich sehr für die Installation von Betriebskindergärten ein und gewährt mit bis zu 400 Euro pro Kind und pro Monat – für die Dauer von zwei Jahren – einen Fördergeldzuschuss für Unternehmen, die sich für die Einrichtung eines Betriebskindergartens entscheiden.

    „Pikant ist daran zum einen besonders, dass die Dortmunder SPD-Fachfraktion der eigenen SPD-Ministerin mit ihrer Ablehnung pro Betriebskindergärten in den Rücken fällt, finanziert doch ausschließlich sie aus ihrem Etat diese Maßnahmen und zum anderen, dass die ehemalige Arbeiterpartei SPD nun die Beschäftigteninteressen nicht mehr im Blick hat“, interpretiert Barrenbrügge das Abstimmungsverhalten.

    „Es ist wirklich sehr schade, dass aus nicht nachvollziehbaren Gründen sich im Fachausschuss keine Mehrheit für die Förderung von Betriebskindergärten oder Betriebsgroßpflegestellen gefunden hat – obwohl die anwesenden Vertreter der freien Wohlfahrtsträger dies sehr begrüßend kommentiert haben. Bleibt zu hoffen, dass die Verwaltung vielleicht aus eigenen Stücken auf die Unternehmen zu geht und diese über die vielfältigen Möglichkeiten informiert in der Hoffnung, dass in Dortmund ein gut strukturiertes Feld geschaffen wird, auf dem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter ausgebaut wird.“

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