Jeden Mittwoch um 19:30 Uhr lädt Olek Witt zum Wunschkino in die Oesterholzstraße 103 ein: „Du bestimmst das Programm.“ Der Theatermacher und Performancekünstler ist Teilnehmer von „Public Residence: Die Chance“, dem Kunstprojekt am Borsigplatz, bei dem es ums Mitmachen und um kulturelle Teilhabe geht.
Filmemacher hat letztes Jahr 10.000 Euro Spendengelder gesammelt
Auch das Wunschkino wird mit „Chancen“ finanziert, der Kreativ-Währung, die Bewohner des Quartiers bei Machbarschaft Borsig11 erhalten. Jeder Bewohner hat Anspruch auf 100 Chancen, die er oder sie in Kunstprojekte investieren kann. Die Nachbarn haben bereits Ruhrpott-Filme von Adolf Winkelmann oder die Kieślowski-Trilogie Drei Farben: Blau, Weiß, Rot im Wunschkino gesehen.
Am 8. April kommt Rami Hamze zu Besuch. Der Filmemacher hat letztes Jahr 10.000 Euro Spendengelder gesammelt und sie den Bürgern von Köln-Kalk zur Verfügung gestellt. Sie konnten entscheiden, wie sie das Geld in ihren Stadtteil investieren wollten. Unter dem Motto „Kalk für Alle“ konnten alle mitmachen: Demokratie zum Anfassen. Was daraus geworden ist, zeigt „Der große Demokrator“, ein „einfacher Film über komplizierte Angelegenheiten“.
Fragestellung: „Wie funktioniert Demokratie?“
Das Kölner Projekt, aus dem der Film entstanden ist, weist einige Parallelen auf zu den aktuellen Entwicklungen am Borsigplatz. Auch mit Hilfe der „Chancen“ können hier die Bürger über die Verwendung der Mittel mitbestimmen. Das Experiment, das seit Juni 2014 läuft und noch bis Ende Mai diesen Jahres dauert, zeigt Wirkung, mit allen Möglichkeiten und Schwierigkeiten.
Zahlreiche Projekte und Aktionen wurden umgesetzt, doch es gibt auch viel Konfliktpotenzial zwischen den Beteiligten. „Wie funktioniert Demokratie?“ lautet die Frage, die sich nur beantworten lässt, wenn man es ausprobiert. Rami Hamze kommt zum Gespräch ins Wunschkino, um seine Erfahrungen in demokratischer Praxis mit den Besuchern zu teilen.
eine Aktion von Olek Witt
im Rahmen von PUBLIC RESIDENCE: DIE CHANCE
ein Projekt von Machbarschaft Borsig11 e.V.
in Kooperation mit der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft
