Die neue Obdachlosen-Zeitung für Dortmund und Bochum ist da!

Das Straßenmagazin bodo im Oktober 2021

Eine Bochumer Nachwuchsschauspielerin des Jahres, ein Emmy-Preisträger aus Herne, eine ausgezeichnete Essener Buchautorin, moderierte Wildnis in Dortmund, ein Bochumer Obdachloser protokolliert seinen Tag, ein Blick hinter die Mauern von Abschiebegefängnissen, eine Einladung zum Tag der Armut: „Kommt zu Tisch!“. Die neue Ausgabe des Straßenmagazins erscheint am 1. Oktober.

Anne Rietmeijer: Als sie am Schauspielhaus Bochum die Solveigh im „Peer Gynt“ spielen sollte, war sie bei den Proben irgendwann so genervt von ihrer Rolle, dass sie ihr kurzerhand einen anderen Text geschrieben hat. Dieser Mut hat sich bezahlt gemacht: Das wichtige Branchenmagazin „Theater heute“ kürte sie zur Nachwuchsschauspielerin des Jahres.

Ralf Piorr: „Sein“ Herner Heimatmuseum schlug in einem vielbeachteten Museumsranking Fußball- und Ruhrmuseum, sein Konterfei ziert demnächst ein Panini-Bild zur Fußballgeschichte im Revier, für seine Arbeit als Historiker erhielt er unter anderem einen Emmy. Ein Besuch.

Sarah Jäger: Mit „Nach vorn, nach Süden“ hatte die Essener Autorin im vergangenen Jahr einen Debütroman vorgelegt, dessen Bühne der Hinterhof eines Ruhrgebiets-Penny-Markts war ‑ für die „Zeit“ die „bezauberndste Metapher, die je für eine Phase des Übergangs gefunden wurde“. Nun ist ebenfalls bei Rowohlt ein ebenso gelungener Nachfolger erschienen.

Moderierte Wildnis: Totholzhecken sind angelegt, wilde Rosen, Pfaffenhütchen und Weißdornbüsche freigeschnitten. Ein Pfad führt über das Areal und dann zum Wasser. Dieter Lückemann kümmert sich als aktives Mitglied beim NABU um das Flotabecken, ein Naturschutzgebiet in Dortmund-Deusen.

Abschiebehaft: In Deutschland sitzen Menschen im Gefängnis, ohne dass sie eine Straftat begangen haben. Lina Droste und Sebastian Nitschke haben hinter die Mauern u.a. des Abschiebegefängnisses Büren geschaut und von Inhaftierten erfahren, was Abschiebehaft bedeutet.

Fletch Bizzel: Im Skandal um das „das einzige freie Theater, in dem der Immobilieneigentümer das Programm bestimmt“ erinnert viel an die Ereignisse am Bochumer Prinz Regent Theater. Beide Konflikte sagen viel aus über die Machtstrukturen an deutschen Kulturinstitutionen im Allgemeinen und die Ruhrgebiets-Kultur im Speziellen.

Kulturleben und Ruhezeiten: Am 11. August wurde die beliebte Konzertreihe „Sommer am U“ vom Dortmunder Umweltamt jäh abgebrochen. Seit langem beschweren sich AnwohnerInnen über Lärm. Doch mit Corona musste Kultur in Freie, um überhaupt stattzufinden. Was also tun? Ein Blick nach Bochum und Essen.

Kommt zu Tisch! Sonntag, 17. Oktober, 12 bis 14 Uhr, Friedensplatz Dortmund

An jedem 17. Oktober, dem internationalen Tag zur Beseitigung großer Armut, laden die Initiativen der Wohnungslosenhilfe Kana, Gast-Haus, bodo und Herzensbus vor das Dortmunder Rathaus, um auf die Situation von Wohnungslosen vor dem Winter aufmerksam zu machen. In diesem Jahr wird es statt Reden eine große, gedeckte Tafel geben. Alle sind eingeladen, mit den OrganisatorInnen und den Gästen der Einrichtungen gemeinsam zu essen. Mit der Aktion weisen die OrganisatorInnen auf ein neues Problem hin. 

Außerdem: Macht Corona Wettervorhersagen schlechter?, das „Restaurant der Fehlbestellungen“, ein Tag auf der Straße mit Thorsten, Vonovias Börsenkurs als Street Art, Wohnungslosenhilfe vor dem Winter, der kommentierte Kulturkalender uvm.


Mehr Informationen:

  • Seit 1994 unterstützt bodo e.V. Menschen in sozialen Notlagen.
  • Der Verein betreibt in Bochum und Dortmund Anlaufstellen für Wohnungslose und unterhält stationäre und aufsuchende Versorgungs- und Beratungsangebote.
  • Das monatliche soziale Straßenmagazin ermöglicht Menschen in Wohnungslosigkeit und Armut einen Zuverdienst.
  • Weitere Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte unterstützen ehemals wohnungs- oder langzeitarbeitslose Menschen bei der (Re-)Integration in den ersten Arbeitsmarkt.
  • bodo e.V. sieht sich als Lobby für Wohnungslose.
  • Er ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen INSP.
  • Mehr: www.bodoev.de
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Reaktionen

  1. Einladung Lesung Stephan Orth (PM)

    Die Integrationsagentur der AWO Unterbezirk Dortmund, bodo e.V. und das Roto Theater laden Sie herzlich zu einer Autorenlesung mit dem Spiegel-Bestsellerautoren Stephan Orth aus seinem Roman „Couchsurfing in Saudi-Arabien“ ein.

    Das Buch: Neuland im Morgenland

    Als Saudi-Arabien erstmals Touristen einreisen lässt, packt Bestsellerautor Stephan Orth sofort den Rucksack. Von Couch zu Couch erkundet er das Königreich und erhält Einblicke in eine verschlossene Gesellschaft, wie sie bisher keinem westlichen Besucher möglich waren. Er wird Zeuge eines radikalen Wandels, sieht Frauen Auto fahren und tanzt mit Zehntausenden beim Wüsten-Rave. Doch jenseits der Glitzerwelt gelten drakonische Strafen, und an der Grenze zum Jemen sind die Bomben nicht zu überhören. Stephan Orth berichtet von seiner bisher aufregendsten Reise.

    Der Autor:
    Stephan Orth, Jahrgang 1979, studierte Anglistik, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Journalis-mus. Von 2008 bis 2016 arbeitete er als Redakteur im Reiseressort von SPIEGEL ONLINE, bevor er sich als Autor selbstständig machte.

    Moderiert wird die Veranstaltung von Bastian Pütter von bodo e.V.

    Wann: Mittwoch, 13. Oktober 2021, 19.30 – 21 Uhr
    Wo: Roto Theater | Gneisenaustraße 30 | 44147 Dortmund

    Anmeldung bitte unter: 0231 422779 oder rototheater@rototheater.de

    Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

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