Das sind die Themen der Straßenzeitung „bodo“ im Juni – und im Buchladen gibt’s Spiele, Bücher und Diskussionen

Das Straßenmagazin im Juni mit einer Seenotretterin vor Gericht, dem ersten auf Deutsch singenden „Gastarbeiter“, einem Dr. Straßenzeitung, einem Geburtstags- und Abschiedsgruß für das „Horrorhaus“, einem Wohnzimmer in der Fußgängerzone, einer Pflegemutter aus Berufung und 27 Tipps zum Kirchentag. „bodo“ ist ab dem 31. Mai nur auf der Straße erhältlich und kostet 2,50 Euro ‑ die Hälfte bleibt bei den Verkaufenden.

Als Kapitänin der privaten Rettungsschiffe Sea-Watch 3 und Iuventa hat Pia Klemp etwa 5.000 Menschen das Leben gerettet. Dafür drohen ihr nun 20 Jahre Haft. Der Tatvorwurf: Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Im Interview sagt sie: „Ich habe keine Angst, aber ich bin sauer.“

Das Hochhaus an der Kielstraße 26 in Dortmund kennen viele nur als „Horrorhaus“. Vor 50 Jahren errichtet, steht es heute gleichermaßen als Symbol für die lange vernachlässigte Nordstadt wie für die Folgen blinder Immobilienspekulation. Ein Geburtstagsgruß und ein Abschied.

Wohin lädt man Gäste ein, wenn man keine eigene Wohnung hat? Yoana Todorova stellte mitten in der Dortmunder Innenstadt ein Wohnzimmer auf, in das Wohnungslose PassantInnen zu Gesprächen „Auf Augenhöhe“ einluden.

Dr. Straßenzeitung: Gerrit Hummel promoviert über soziale Straßenzeitungen und ist sich sicher: „Straßenzeitungen leisten etwas, das andere ganz offensichtlich nicht leisten.“

„Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.“ Ende der 1970er-Jahre inspiriert dieses Max-Frisch-Zitat Ata Canani zum Songtext „Deutsche Freunde“, der den Beginn von etwas gänzlich Neuem darstellt: ein Gastarbeitersohn, der zu türkischer Musik deutsche Texte singt.

„Gentrifizierung gratis“: Die in Bochum und Dortmund arbeitende Künstlerin Janna Banning fragt nach der Rolle von Kunst- und Kulturschaffenden in Aufwertungsprozessen.

Der Anruf kommt kurzfristig, manchmal auch nachts. Bereitschaftspflegeeltern kümmern sich um Kinder, die vorübergehend aus ihrer leiblichen Familie geholt wurden. Eine Annäherung an die Berufung Pflegemutter.

Außerdem: 27 Tipps zum Evangelischen Kirchentag in Dortmund, mehr als 800 Zwangsräumungen in Bochum und Dortmund, Fotografie wie um 1850: Doctore Minutera, Bochums neuer / treuer Polizeipräsident, Nordstadt-Kneipenretter, Verkäufergeschichten uvm.
Ein Blick ins Heft: www.issuu.com/bodoev
Spiele, Bücher, Diskussionen bei bodo

Im nächsten Monat ist eine Menge los beim bodo e.V.: Viele, viele Spiele sind ab 1. Juni im gemeinnützigen bodo-Buchladen im Angebot. Außerdem ist der Verein mit Infoständen, Stadtrundgängen und bei Diskussionsrunden unterwegs.

Stapelweise Spiele: Ab dem 1. Juni gibt es im gemeinnützigen Buchladen viele günstige Brett-, Karten- und Gesellschaftsspiele. Wer auf dem Spielbrett neue Zivilisationen aufbauen, beim Quiz den Schlaumeier-Preis abstauben oder einfach einen Klassiker im Regal haben möchte, wird hier fündig. Alle Spiele kosten zwischen 1 und 10 Euro und sind auf Vollständigkeit überprüft. Und sie ergänzen das Angebot von mehr als 10.000 gut erhaltenen oder neuwertigen Büchern und Medien am Dortmunder Schwanenwall.

bodos Bücher beim Fest der Chöre: Das Fest der Chöre macht am Samstag, 15. Juni, die Dortmunder Innenstadt zum Freiluft-Klangraum. Zwischen all den Bühnen, Singhaltestellen und Klangorten ist der bodo e.V. von 10 bis 17 Uhr mit einem großen Buch- und Infostand ‑ und mit einer großen Auswahl an Krimis und Romanen, Kinderbüchern und Spielen ‑ direkt an der Reinoldikirche.

bodo beim Kirchentag: Während des Deutschen Evangelischen Kirchentags betreibt der bodo e.V. gemeinsam mit Gast-Haus e.V. und der Kana Suppenküche vom 20. bis zum 22. Juni einen Stand beim „Markt der Möglichkeiten“ in der Westfalenhalle.

Als Variante zu den sozialen Stadtführungen begleitet bodo am Freitag (21. Juni) um 11.30 Uhr und am Samstag (22. Juni) um 14 Uhr die Führung „Wege zur Nachhaltigkeit“. Startpunkt ist das Geschäft FairBleiben, Heiliger Weg 3‑5.

Am Freitag (21. Juni) um 16 Uhr diskutieren Katrin Lauterborn (Gast-Haus), Monika Dürger (ObdachlosenKaffee) und Bastian Pütter (bodo) in der Reinoldikirche über Wohnungslosigkeit.

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