Bundesweiter Warnstreik der Krankenhausbeschäftigten im Rahmen der Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes

Verdi-Telekom-Warnstreik - ver.di

Am Donnerstag (21. April 2016)  streiken bundesweit die Beschäftigten der Krankenhäuser. Ein regionaler Schwerpunkt ist an diesem Tag Dortmund; die Beschäftigten aus den ver.di-Bezirken in Südwestfalen, Münsterland, Niederrhein und dem Ruhrgebiet streiken gemeinsam mit den Dortmunder KollegInnen der LWL-Kliniken, dem Klinikum Westfalen und dem Klinikum Dortmund.

Kundgebung an der Katharinentreppe – Demozug über den Wallring

Die Kundgebung beginnt um 10.30 Uhr oberhalb der Katharinentreppe. Ein Demozug wird dann über den Wall vorbei am St. Johannis-Hospital ziehen, am Klinikum Dortmund kurz für eine Zwischenkundgebung halten und dann über Hohe Str. und Hansastr. zurück zum Kundgebungsort führen.

Dort wird Susanne Hille, Tarifkoordinatorin, ver.di Landesbezirk Düsseldorf zu den Streikenden sprechen. Umrahmt wird die Veranstaltung mit musikalischer Unterstützung durch die Dortmunder Band „“Chris and the poor boys“. Gegen 13 Uhr wird die Streikveranstaltung beendet werden.

Die Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes haben in der 2. Verhandungsrunde am 11. und 12. April keinen entscheidenden Durchbruch gebracht.

Michael Bürger: „Das ist kein Angebot, sondern pure Provokation“

Streik im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die zweite Woche. Michael Bürger, ver.di
ver.di-Geschäftsführer Michael Bürger.

Im Gegenteil: der ver.di Forderung von sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt haben die Arbeitgeber eine „Reallohnkürzung“ entgegengestellt: Nur ein Prozent mehr ab Juni 2016 und zwei Prozent mehr ab Juni 2017 – das Angebot der Arbeitgeber macht über zwei Jahre gerechnet gerade einmal eine Lohnerhöhung von 0,6 Prozent aus.

„Das ist kein Angebot, sondern pure Provokation“, findet der Dortmunder er.di-Geschäftsführer Michael Bürger.

„Vor dem Hintergrund, dass die öffentlichen Haushalte mit fast 30 Milliarden Euro einen noch nie dagewesenen Überschuss verbuchen konnten, ist dies eine Beleidigung der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst.“

In der dritten Verhandlungsrunde am 28. und 29. April 2016 müsse daher ein Angebot auf den Tisch, dass den Namen auch verdiene, so Bürger weiter.

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Reaktionen

  1. ver.di NRW

    Streikkundgebungen in Bad Oeynhausen, Dortmund und Köln

    Die ersten ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen in Nordrhein-Westfalen beginnen am morgigen Donnerstag (21. April). Bundesweit liegt der Schwer-punkt bei kommunalen Krankenhäuser und Kliniken. In Nordrhein-Westfalen sind die Beschäftigten von rund 50 kommunalen Kran-kenhäusern und Kliniken der Landschaftsverbände zum Warn-streik aufgerufen.

    Wolfgang Cremer, ver.di-Landesfachbereichsleiter Gesundheit: „Das ist eine erste Antwort der Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen zum skandalösen Tarifangebot der Arbeitgeber. Mit Almosen ist es in dieser Tarifrunde nicht getan. Bei der finanziell guten Lage der öffentlichen Kassen darf sich die Entgeltlücke zur Privatwirtschaft nicht weiter vergrößern. Die Kolleginnen und Kol-legen haben sich eine spürbare Lohnerhöhung wahrlich verdient. Sie ist aber auch notwendig um die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu erhöhen. Schon heute haben wir in den Kliniken große Probleme junge Menschen für die Arbeit im Krankenhaus zu gewinnen.“

    Besonders empört sind die Beschäftigten der psychiatrischen Kliniken der Landschaftsverbände LWL und LVR, die an den Warnstreiks teilnehmen. Sie erwarten von ihren Arbeitgebern ein deutliches Bekenntnis zu einer verbesserten Bezahlung in der psychiatrischen Pflege und Versorgung.

    Bestreikt werden kommunale Krankenhäuser und Kliniken in den Städten: Düren, Aachen, Paderborn, Bochum, Duisburg, Dortmund, Lünen, Düsseldorf, Herten, Marl, Bottrop, Essen, Kamen, Hamm, Warstein, Lippstadt, Marsberg, Lemgo, Detmold, Herford, Lübbecke, Rahden, Bad Oeynhausen, Köln, Mönchengladbach, Bonn, Siegburg, Gummersbach, Mechernich, Langenfeld, Solingen, Leverkusen, Remscheid, Siegen, Hemer, Herdecke und Wuppertal.

    Dortmund
    10:30 Auftaktkundgebung Katharinentreppe ggü. Hbf, 11:00 Demonstration zum Klinikum Dortmund 12:15 Uhr Abschlusskundgebung Katharinentreppe

    ver.di fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat.

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