Geschichte mit Geschichten darin

Borsigplatz-VerFührungen präsentieren drei neue Touren – nun auch im Dortmunder Hafen

Freuen sich, ihren Gästen neue Touren anbieten zu können: die Führer*innen Annette Kritzler (l.) und Anette Plümpe. Foto: Leopold Achilles

Nach einer langen Pause durch die Corona-Pandemie präsentieren die Borsigplatz-VerFührungen drei neue Touren in ihrem ohnehin schon umfangreichen Programm der Nordstadt-Routen. „Wir freuen uns sehr, mit unseren Besucherinnen künftig auch den Hafen zu erkunden”, sagt Unternehmensgründerin Annette Kritzler.

Zwei Tourführer*innen, die die Nordstadt-Quartiere bestens kennen

Eine Tour führt über den Dortmunder Nordfriedhof. Foto: Borsigplatz VerFührungen

Ergänzt wird das Programm weiterhin mit den Touren “Wertvoll – Alternativ – Fair” zum Thema Nachhaltigkeit und einer zum sehenswerten Nordfriedhof – “Der Totenhof des Nordens – Friedhof der Arbeiter”.

Hier erfahren die Gäste Spannendes zu Totenkulten von 1890 bis heute. Es wird an Denkmälern erschütternder Grubenunglücke Station gemacht und man erfährt Wissenswertes über den politischen Widerstand während der Weimarer Republik. Gemeinsam wird der Nordfriedhof als Totenhof aber auch als lebendiger grüner Raum für Trauernde und ruhesuchende Besucher*innen entdeckt.

„Wir erfüllen mit den neuen Touren auch gern die Wünsche unserer Gäste und Kooperationspartner. So auch im Fall des Fördervereins Nordfriedhof e.V., der mit dem Wunsch einer touristischen Erschließung auf uns zu kam”, ergänzt Partnerin Anette Plümpe.

Für die Hafentour wurde im Vorfeld bereits monatelang recherchiert

Luftbild Nordstadt mit Hafenamt
Luftbild der Nordstadt mit dem Alten Hafenamt. Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

Den neuen Touren, insbesondere die zum Hafen, gehen monatelange Recherchen voraus. „Unser Dortmunder Hafen hat eine erzählbare Geschichte mit unglaublich vielen Geschichten darin”, berichtet Annette Kritzler.

Bei der Hafenführung unter dem Titel „Der neue Hafen“ wird es aber nicht nur, wie der Titel bereits verrät, um die Geschichte des Dortmunder Hafens gehen, sondern es wird auch die aktuelle Transformation des Gebiets hin zu einem neuen urbanen Quartier beleuchtet. Denn rund um das alte ehrwürdige Hafenamt geschieht Zukunft, und die Tourführerinnen möchten ihren Gästen die Schätze des Dortmunder Hafens zeigen und gemeinsam einen Blick in die Zukunft werfen.

Die Borsigplatz-VerFührungen gibt es nunmehr seit 16 Jahren. Beide Stadtführerinnen sind ausgebildete Museumspädagoginnen mit umfangreicher Erfahrung auch in der Museumsarbeit.

Authentizität und Qualität sind Markenzeichen der Borsigplatz-VerFührungen

Für die Touren recherchieren die beiden Tourführerinnen akribisch, um ihre Gäste mit spannenden Infos zu versorgen. Foto: Borsigplatz VerFührungen

„Unser Anspruch ist immer, den Geschichten in unseren Touren auf den belegbaren Grund zu gehen”, so Kritzler. „Das unterscheidet uns vermutlich auch von vielen anderen Stadtführungen. Wir setzen auf hohe Qualitätsstandards und Authentizität.“ Gleichzeitig freuen sich beide darauf, insbesondere die aktuellen Veränderungen zu präsentieren. „Der jetzt schon sehr bunte Hafen wird künftig ein noch interessanteres Quartier”, sind sich beide einig.

Deutlich wird die tiefe Recherche der Touren an den umfangreichen Quellenverzeichnissen. So wird im Rahmen der Führung nicht nur die Geschichte des Kolonialwaren-Großhandels der Gebrüder Wolff erzählt, sondern etwa auch die noch schwach sichtbare Geschichte des Kolonialwarenhandels der Gebrüder Rosendahl, die einst Mehl, Backwaren und Kaffee vertrieben. 

Und natürlich können jede Menge Zahlen und Daten zum größten europäischen Kanalhafen präsentiert werden. Besonderen Spaß macht beiden Nordstadt-Führerinnen ohnehin die bunte Mischung des Hafenquartiers.

Besonderes Highlight der Hafen-Führung: das Industrielack-Museum

Das Deutsche Industrielackmuseum hat eine große Sammlung an Exponaten.
Früher wurde Lack in solchen Behältern gelagert. Archivfoto: Alex Völkel

Neben den vielen Logistik- und Handelsunternehmen und dem sehenswerten Hafenamt präsentieren sie im Rahmen des Rundgangs auch die vielen Kreativ- und Digitalunternehmen wie etwa More than Words oder Thingx.digital, die freien Initiativen, den “Umschlagplatz” der Rethmann-Schwestern, oder auch die nun entstehende Akademie für Theater und Digitalität.

Als ein besonderes Highlight in der Führung empfinden Annette Kritzler und Anette Plümpe das Industrielack-Museum. Für sie ist es ein museales Informationsangebot der besonderen Art: Wissenswertes über Industrielack in all seinen Facetten. Von alchemistisch anmutenden Rezepten der Vergangenheit bis hin zur modernen Produktionstechnik.

Da die meisten Touren der Borsigplatz-VerFührungen draußen stattfinden, ist das Angebot in den Zeiten der Pandemie weitestgehend sicher. „Dennoch sind wir weiterhin sehr vorsichtig, und haben unsere Teilnahmebedingungen für die Führungen noch mal aktualisiert”, berichtet Anette Plümpe. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Gäste, von denen wir viele schon sehr lange kennen, damit einverstanden sind”. 

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Weitere Informationen:

Kontakt:
Borsigplatz VerFührungen

Annette Kritzler & Anette Plümpe
Flurstraße 35
D-44145 Dortmund

Tel:  (0231) 98 18 86 0
Mobil (0177) 91 11 18 9

info@borsigplatz-verfuehrung.de
www.borsigplatz-verfuehrung.de

Zu den Tourführerinnen:

Die Lust auf das bunte Leben in der Nordstadt brachte die beiden Museumspädagoginnen Annette Kritzler und Anette Plümpe zusammen. Die gemeinsame Lust an den Begegnungen mit Menschen und nicht zuletzt das Interesse und die Lust an der Geschichte, an Kunst und Kultur führte zu:

Die Diplom-Geografin Annette Kritzler ist gebürtige Dortmunderin und wohnt seit mehr als 30 Jahren am Borsigplatz. Sie kennt sich aus, kennt alle Winkel und Straßen, die Menschen dort sowieso. Gemeinsam mit den beiden Co – Autoren Hubert Nagusch (Wirtschaftsförderung Dortmund) und Michael Dückershoff (Kurator des Hoesch-Museums) veröffentlichte sie 2006 ein Buch über die Geschichte des Hoesch-Parks.

Anette Plümpe hingegen zeichnet sich durch konzeptionelle Arbeit im Behindertenbereich und eingehender Bildungsarbeit mit Erwachsenen und Jugendlichen aus. Außerdem ist sie als ehemalige Vorsitzende des Landeselternrates der Gesamtschulen in NRW in der Bildungspolitik aktiv. Derzeit ist sie im Vorstand des Landesverbandes Museumspädagogik NRW e.V. engagiert.

Das umfassende Wissen aus der freiberuflichen Tätigkeit im Bereich der Industriekultur des Ruhrgebiets fließt in nahezu alle Führungen.

Folgende Touren werden derzeit angeboten:

LEBEN IN DER NORDSTADT

  • Weiße Wiese – Spurensuche zu den Wurzeln des BVB
  • Stern des Nordens – Siedlungsgeschichte am Borsigplatz
  • Glaubensvielfalt am Borsigplatz
  • Hoeschpark Geschichten – Der Kurpark des Nordens im Wandel
  • Die Hafenkirchen – Von Architektur, dem Szeneviertel und Kaiser Willhelm
  • Verborgene Schätze der Nordstadt (aktuell engeschränkt)
  • NordmarktGeschichten – Ein Platz im Herzen der Nordstadt
  • Der Totenhof des Nordens
  • Der neue Hafen
  • WertVoll – Alternativ – Fair

INDIVIDUELL BUCHBARE TOUREN

  • KunstVerFührung Eins – EinBlicke in die Kunstszene im Hafenquartier
  • Kunst VerFührung Zwei – Bildende Künstlerinnen am Borsigplatz und auf der Westfalenhütte
  • Widerstand und seine Folgen – Die NS Zeit, der BVB und der Borsigplatz
  • MünsterstraßenGeschichten
  • FredenbaumparkGeschichten – Vom Luna-Park und anderen Vergnügungen
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Reaktionen

  1. Wieder da: l „Lecker is datt – So isst der Borsigplatz“

    Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause freuen sich Annette Kritzler und Anette Plümpe von den Borsigplatz-Verführungen darauf, wieder mit interessierten Gästen auf Gastronomiesafari zu gehen.

    Unter dem Titel „Lecker is datt – So isst der Borsigplatz“ laden wir Teilnehmer*innen ein, die Zuwanderung ins Ruhrgebiet und speziell in die Dortmunder Nordstadt, mit uns kulinarisch zu erkunden. Das Ruhrgebiet, und insbesondere die Dortmunder Nordstadt mit etwa 160 Nationalitäten, ist multikultureller denn je. Beide sind geprägt von der Zuwanderung in vielen Jahrzehnten. 1955 wird das erste Anwerbeabkommen mit Italien auf den Weg gebracht. Und schon in den Jahren zuvor finden Menschen unterschiedlicher Nationalitäten den Weg zu Eisen, Kohle und Stahl.

    Bei der Vermittlung der Zuwanderungswellen liegt der Schwerpunkt auf landestypischen Speisen und den Beweggründen der Migrationswellen.

    Serviert werden Geschichten über kulturelle Vielfalt, andere Essgewohnheiten und ruhrgebietstypische Eigenarten. Die lukullische Entdeckungsreise führt von Spanien ins Ruhrgebiet und endet in der Türkei. Das Drei-Gänge-Menü an drei verschiedenen Orten ist gespickt mit interessanten kleinen Häppchen und vielen wissenswerten Fakten zur Zuwanderung.

    Es sind noch einige wenige Plätze frei.

    Termin: Fr. 20.05.22

    Start: 18:00h an der Taberna Andaluza, Danewerkstr. 1, 44145 Dortmund

    Kosten: 50 €/pers. (Führung und Drei-Gänge-Menü inkl. drei Getränke)

    Anmeldung: a.kritzler@borsigplatz-verfuehrungen.de

    Tel: 0231 – 98 18860 oder 0177 9111189

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