Bislang 12 Übergangseinrichtungen für Flüchtlinge in Dortmund – Umzug in Wohnungen bleibt erste Priorität

Das Flüchtlingsheim in  Wickede ist eines von mehreren Containerquartieren.
Das Flüchtlingsheim in Wickede ist eines von mehreren Containerquartieren.

Die Stadt Dortmund arbeitet weiter mit Hochdruck an der Schaffung von Flüchtlingsnotunterkünften bzw. die Herrichtung von Wohnungen für Flüchtlinge. Denn wöchentlich werden bis zu 50 Flüchtlinge (in Spitzen auch mehr) von der Bezirksregierung zugewiesen, die in Dortmund untergebracht und versorgt werden müssen.

Stadt Dortmund muss 1500 weitere Unterbringungsplätze schaffen

Aktuell verfügt die Stadt Dortmund über 1357 Unterbringungsplätze in Übergangseinrichtungen und der zentralen Unterbringungseinrichtung in Grevendicks Feld in Lütgendortmund.

Das Flüchtlingsheim in  Wickede ist eines von mehreren Containerquartieren.
Die Stadt muss im Laufe des Jahres noch 1500 weitere Unterbringungs-Plätze schaffen.

Zurzeit leben insgesamt 1913 (Stichtag 08.06.2015) Flüchtlinge in Wohnungen, wovon 505 Plätze neu geschaffen wurden.

Da nach derzeitigem Kenntnisstand in 2015 Unterbringungsmöglichkeiten für insgesamt etwa 2600 Personen benötigt werden, besteht ein Defizit von rund 1500 Plätzen. Steigen die Zuweisungszahlen, ändern sich die Planungswerte entsprechend.

Die Stadt arbeitet mit Hochdruck daran, die fehlenden Plätze auf unterschiedliche Weise zu schaffen. Die Leitlinie der Verwaltung heißt: Menschen leben in Wohnungen und nicht in Einrichtungen.

Erste Priorität behält deshalb die Unterbringung der Flüchtlinge als Selbstversorger in der eigenen Wohnung. Das eröffnet die besten Integrationschancen und ist außerdem am wirtschaftlichsten.

25 Maßnahmen zur Schaffung von 3766 Unterbringungsplätzen

Die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung ist groß - die Kleiderkammer füllt sich.
Die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung ist groß – die Kleiderkammern sind gut gefüllt.

In der Zentralen Unterbringungseinrichtung Grevendicks Feld stehen 350 Unterbringungsplätze zur Verfügung.

Mit Stand vom 22. Mai 2015 enthält das laufende Arbeitsprogramm darüber hinaus 25 Maßnahmen zur Schaffung von 3766 Unterbringungsplätzen verteilt über das ganze Stadtgebiet.

Der Städtische Haushalt wird durch 23 dieser Maßnahmen voraussichtlich mit rund 22 Millionen Euro belastet. Zu zwei Maßnahmen liegen noch keine verlässlichen Kostenangaben vor.

„Die Bezirksvertretungen haben weiter große Bereitschaft zum Dialogprozess, um weitere Standorte ans Netz zu bringen“, so OB Ullrich Sierau. „Nach wie vor haben wir eine offene Willkommenskultur.“ Daran könnten auch Störversuche von Rechtsextremen nichts ändern. „Wir werden den grundgesetzlichen und humanitären Auftrag weiterführen“, so der OB.

Abgeschlossene Maßnahmen:

Bislang wurden 153 Wohnungen mit insgesamt 500 Plätzen angemietet. Darüber hinaus wurden sieben Bauprojekte mit 912 Unterbringungsplätzen fertig gestellt:

  • Wohncontainer Mergelteichstraße
  • Wohncontainer Morgenstraße
  • ehem. Abendrealschule an der Adlerstraße
  • ehem. Hauptschule Eving
  • ehem. Hauptschule Am Ostpark
  • ehem. Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule
  • stadteigene Wohnungen

Maßnahmen in Ausführung:

In der Realisierung befinden sich derzeit zwei Vorhaben mit 104 Plätzen – und zwar

  • in der alten Polizeiwache in Hörde sowie in
  • weiteren stadteigenen Wohnungen.

Maßnahmen in Planung

Die folgenden Maßnahmen mit rund 1000 Unterbringungsplätzen befinden sich im Planungsstadium:

  • Wohncontainer Breisenbachstraße
  • Wohncontainer Selkamp
  • Modulwohnungen Erdbeerfeld
  • Frenzel-Förderschule
  • ehem. Hauptschule Derne
  • weitere stadteigene Wohnungen.

Maßnahmen in Vorbereitung:

Schließlich werden aktuell Maßnahmen mit bis zu 1400 Unterbringungsplätzen vorbereitet.

Die notwendigen verwaltungsinternen Abstimmungen laufen noch, können aber voraussichtlich bis zum Ende der Woche abgeschlossen werden.

Ein „Ende der Fahnenstange“ werde damit aber voraussichtlich nicht erreicht, machte Sierau deutlich. „Denn im nächsten Jahr wird es weitergehen müssen“, ergänzt Sozialdezernentin Birgit Zoerner. Ein Ende von Krisen, Krieg und Vertreibung ist nicht absehbar…

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