Barrierefreie Stadtbahnhöfe der Dortmunder Ost-West-Strecke: Taktiles Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte 

Vertreter des Behindertenpolitischen Netzwerks haben sich jetzt die Arbeiten im Bahnhof Westentor angesehen.
Vertreter des Behindertenpolitischen Netzwerks haben sich jetzt die Arbeiten im Bahnhof Westentor angesehen.

Das Tiefbauamt optimiert die Barrierefreiheit in den fünf unterirdischen Haltestellen der Ost-West-Strecke der Stadtbahn (Ostentor, Reinoldikirche sowie Kampstraße auf beiden Ebenen, Westentor und Unionstraße). Für Blinde und Sehbehinderte wird ein taktiles Leitsystem eingebaut.

3.000 Leitstreifen und 12.000 Noppen geben in der Bahnstation Orientierung

Bisher erfolgten in Nachtarbeit Fräsarbeiten im Bahnhof Kampstraße. Nun werden die Haltestellen mit punktuellen Indikatoren in Form von Noppen aus Edelstahl ausgerüstet.

Vertreter des Behindertenpolitischen Netzwerks haben sich jetzt die Arbeiten auf der Bahnsteigebene des Bahnhofs Westentor angesehen. Zusammen mit der Behindertenbeauftragten Christiane Vollmer und Vertretern des Tiefbauamtes wurde „die erste Noppe“ eingebaut.

So sieht ein fertiges Noppen-Aufmerksamkeitsfeld aus.
So sieht ein fertiges Noppen-Aufmerksamkeitsfeld aus.

Das System besteht aus Leitstreifen (Rillen/Rippen) und Aufmerksamkeitsfeldern (Noppen). Die Leitstreifen bieten Führung und Orientierung in den Bahnhöfen. Sie leiten Blinde und Sehbehinderte zu den Aufzügen oder markieren die Bahnsteigkanten.

Edelstahl-Rippen bzw. -Noppen werden nachträglich eingebaut

Aufmerksamkeitsfelder weisen auf Verzweigungen, Informationspunkte oder Richtungswechsel hin.

Damit die Bodenbeläge aus Naturstein nicht ausgetauscht werden müssen, werden Edelstahl-Rippen bzw. -Noppen eingebaut.

Diese Systemvariante hat das Tiefbauamt entworfen und mit Behindertenvertretern auf ihre Belange abgestimmt. In der oberen Fahrebene des Bahnhofs Kampstraße werden Elemente aus Betonwerkstein in der vorhandenen Klinkeroberfläche verbaut. Insgesamt werden 3.000 lineare Indikatoren (Rippen) und 12.000 punktuelle Indikatoren (Noppen) eingebaut.

Bauingenieur Peter Stutznäcker baut erste Noppe ein.
Bauingenieur Peter Stutznäcker baut erste Noppe ein.

Das Tiefbauamt und die ausführende Baufirma bitten um Verständnis für nicht vermeidbare Beeinträchtigungen während der Bauzeit.

Teilweise bedingen die Arbeiten auf den Bahnsteigebenen Veränderungen der Haltepunkte an den Bahnsteigen der Stadtbahn. Hierbei handelt es sich jeweils nur um wenige Meter.

Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten werden viele Arbeiten – insbesondere im Mittelbereich der Bahnsteige – während der Betriebsruhe am Wochenende ausgeführt. Rund 20 Termine an Wochenenden sind dafür eingeplant.

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