Es gibt eine neue Sonderschau in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache:

Ausstellung „Jüdische Nachbarn“ erinnert an vielfältige Nachbarschaften vor 1933

Blick in die neue Ausstellung in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache.
Blick in die neue Sonderausstellung „Jüdische Nachbarn“ in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache. Foto: Arnd Lülfing

„Jüdische Nachbarn“ ist der Titel einer Sonderausstellung, die noch bis zum 31. Juli 2022 in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache (Steinstr. 50) zu sehen ist. Anhand von Biografien können Besucher:innen nachvollziehen, wie vielfältig das jüdische Leben auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens vor Beginn der NS-Herrschaft blühte – auf dem Land ebenso wie in der Stadt, in Westfalen, Rheinland und Lippe.

Die Ausstellung richtet sich vor allem an Schüler:innen

Um 1925 lebten allein im Rheinland und in Westfalen circa 80.000 Jüdinnen und Juden. Sie waren Teil der Gesellschaft, nahmen an Festlichkeiten und am Vereinsleben teil. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde dieses Zusammenleben 1933 abrupt beendet.Die Ausstellung möchte das jüdische Leben vor 1933 sichtbar machen und die Geschichte jüdischen Lebens in NRW würdigen.

Auch wenn es heute (wieder) eine gewisse Pluralität gibt: Der Blick in die Vergangenheit macht deutlich, wie groß der Verlust der Vielfalt durch die Shoah ist. Der Fokus der Ausstellung liegt auf der Zeit vor 1933, doch Schicksale während und nach der Shoah werden ebenfalls aufgegriffen. Die Ausstellung richtet sich vor allem an Schüler:innen, die das Projekt mit einem Workshop und speziellem Unterrichtsmaterial vor- und nachbereiten können. Der Eintritt ist frei.

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Reaktionen

  1. „Wir haben es doch erlebt…“: Gedenkstätte Steinwache zeigt Film über das Ghetto von Riga (PM)

    Am 27. Januar 1942 verließ der erste große Deportationstransport mit Jüdinnen und Juden aus Dortmund und der gesamten Region die Stadt mit dem Ziel Riga. In Riga hatten die Deutschen ein Ghetto errichtet und ermordeten Tausende. Der Dokumentarfilm „Wir haben es doch erlebt…“ (98 Min.) erzählt von der Verschleppung von insgesamt ca. 24.606 Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich nach Riga. Zu sehen ist der Film am Donnerstag, 16. Juni, 19 Uhr in der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache (Steinstr. 50). Der Eintritt ist frei.

    Etwa 20.000 Menschen wurden in das sogenannte Reichsjudenghetto gesperrt, mehr als 4.500 werden direkt nach der Ankunft in Riga erschossen. Bevor die deutschen, österreichischen und tschechischen Juden in das Ghetto kamen, waren bereits fast 27.000 lettische Jüdinnen und Juden erschossen worden. Zeitzeugen erzählen von dem Massaker, dem Leben im Ghetto und vom Überleben mit dem Trauma.
    dortmund.de/steinwache

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