Armut in Dortmund: Netzwerk „arm in Arm“ und EMIN klären auf und wollen einen Weckruf an die Gesellschaft senden

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft europaweit immer weiter auseinander. Foto:
Die Schere zwischen Arm und Reich klafft europaweit immer weiter auseinander. Foto: NSB-Archiv

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird weltweit immer größer. In Zeiten der Globalisierung und der damit einhergehenden Digitalisierung wird die Welt kleiner und schnelllebiger. Dennoch bleiben für viele die Möglichkeiten der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe unerreichbar. Das ist nicht nur in Ländern der dritten Welt, sondern auch immer mehr in den großen wohlhabenden Industrienationen spürbar. Der moderne Hyperkapitalismus nimmt keine Rücksicht auf Schicksale oder Fähigkeiten eines Individuums. Sein oder ihr Wert besteht einzige und allein in der Produktivität; frei nach dem Motto: Business first!

„arm in Arm“ blickt den unterschiedlichen Gesichtern der Armut in die Augen

Symbolbild: Armut in Dortmund, Obdachlosigkeit, Wohnugslos
Auch in Dortmund sind deutliche Auswirkungen zunehmender Armut zu erkennen. Foto: Klaus Hartmann

Das Netzwerk „arm in Arm“ will insbesondere in Dortmund genauer hinschauen und aufdecken, was Politik und Gesellschaft gerne ignorieren. Armut hat viele Gesichter. Sie manifestiert sich unter den Erwerbslosen, den Alleinerziehenden und den geringfügig Beschäftigten.

Während die Unternehmen riesige Gewinne einfahren, werden die MitarbeiterInnen mit Mindestlöhnen unterhalb des Existenzminimums und Leiharbeit abgespeist. Die Möglichkeit persönliche Maßnahmen zur Vorbeugung der Altersarmut zu ergreifen, bleiben diesen Personenkreisen finanziell verschlossen. SeniorInnen können von ihrer Rente nicht mehr leben.

Die Armutsquote in Deutschland beträgt insgesamt 15,7 Prozent. Bei den Erwerbslosen liegt der Anteil bei 59 Prozent, bei Alleinerziehenden bei 43,8 Prozent und bei geringfügig Beschäftigten und LeiharbeiterInnen jeweils bei 25,7 Prozent und 17,7 Prozent.

An der St. Reinoldi-Kirche wird Aufklärungsarbeit betrieben

An der St.Reinoldi-Kirche wird die Veranstaltung stattfinden. Foto:
An der St.Reinoldi-Kirche wird die Veranstaltung stattfinden. Foto: NSB-Archiv

Gemeinsam mit dem Europäischen Armutsnetzwerk EAPM und der Nationalen Armutskonferenz führt „arm in Arm“ am 29. Mai 2018 einen Aktionstag für eine europäische Mindestsicherung durch, die ein menschenwürdiges Leben und Teilhabe ermöglichen soll.

An der Reinoldikirche wird an diesem Tag in der Zeit von 12 Uhr bis 17 Uhr der EMIN-Bus stationiert. EMIN steht als Abkürzung für European Minimum Income Network. Das Netzwerk ist mit seinem Bus auf Reisen quer durch Europa und macht Station in Dortmund.

Rund um den Projektbus wird es viele Informationen zum Thema Armut in Dortmund und Europa geben. Neben Ausstellungen, Interviews und Mitmachaktionen zum Nachdenken wird es eine Suppenküche und Möglichkeiten zur Diskussion und zum Austausch geben.

Alle BesucherInnen werden gebeten, einen Wecker mitzubringen

Will den Kampf gegen die Armut aufnehmen: Sozialdezernentin Birgit Koerner. Foto:
Will den Kampf gegen die Armut aufnehmen: Sozialdezernentin Birgit Zoerner. Foto: NSB Archiv

Die Aktion wird um 12.00 Uhr durch lautes Wecker-Schellen eröffnet. Aus diesem Grund bitten die VeranstalterInnen die interessierten Gäste auch, einen Wecker mitzubringen, um sich möglichst laut und imposant Gehör zu verschaffen.

Die VeranstalterInnen wollen mit BürgerInnen ins Gespräch kommen und Fragen erörtern, die die Menschen umtreiben. Wie können wir Armut bekämpfen? Wie können Mindeststandards gegen Armut in Europa aussehen? Wer kann den Anstoß geben und wer kann sie setzen?

Als Ansprech- und Diskussionspartner werden unter anderem Ulf Schlüter von der Evangelischen Kirche in Westfalen, Gisela Tripp von der Arbeitslosenberatungsstelle, Sozialdezernentin Birgit Zoerner, Kämmerer Jörg Stüdemann und Manfred Kossack von der DSW21 anwesend sein. 

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Reaktionen

  1. Liane. Scharlock

    Es sollten die Strom saetze bei Hartz 4 direkt bezahlt werden und nicht mehr vom regelsatz
    Hundehaltung sollte wie in Karlsruhe gefordert werden. Es werden kaum noch Medikamente verschrieben im Hartz Satz sollte sich ein Anteil für Medikamente befinden ca. 30 Euro. Auch für Verhütungsmittel. Es muss leichter werden ein pflegegrad zu bekommen und Sozial Ticket sollte gestellt werden. Bekleidungsgutscheine
    Sollten ausgegeben werden. Und Lebensmittel
    Gutscheine für Obst und Gemüse da die Hartz saetze zu niedrig sind. Hundesteuer sollte für geringe Einkommen abgeschafft werden. Einmal im Jahr ein kleiner Urlaub möglich werden. Ein gesundes zufriedenes Volk macht die Gesellschaft besser. Wohnraum muss zur Verfügung gestellt werden aus notwohnung en geholfen werden die aemte legen nur Steine in den Weg und helfen nicht es muss der Mensch an erster Stelle stehen r

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