Niederschwellige Angebote überbrücken Wartezeit auf Schulplätze

Zusätzliche Vorbereitungskurse: Stadt ermöglicht neu zugewanderten Kindern gutes Ankommen

Aktuell warten mehr als 250 zugewanderte Kinder und Jugendliche in Dortmund auf einen Schulplatz. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Oft haben neu nach Dortmund zugewanderte Kinder und Jugendliche nicht sofort einen Schulplatz. Um das Ankommen zu erleichtern, stellen der Fachbereich Schule und die VHS nun ein flächendeckendes Angebot auf die Beine. Ab sofort starten Vorbereitungskurse für Kinder im Grundschulalter sowie für Kinder und Jugendliche der Sekundarstufe I und II. Das niedrigschwellige Angebot bietet den ersten Kontakt zur deutschen Sprache und zur Schule, bis der eigentliche Schulplatz zur Verfügung steht.

Niederschwelliges Programm an fünf Tagen pro Woche

Die neu zugereisten Kinder kommen aus unterschiedlichen Ländern – mehrheitlich aus Syrien, Spanien und der Ukraine. Es handelt sich nicht nur um geflüchtete Kinder und Jugendliche, sondern genauso um zugewanderte Kinder und deren Familien. Das Angebot ist für jene ohne oder mit nur sehr wenigen Deutschkenntnissen. In der Vermittlung für einen Schulplatz in Dortmund sind aktuell (Stand 25. Oktober) 268 Kinder und Jugendliche.

Was machen die Kinder in den Vorbereitungskursen? Für Gruppen von jeweils maximal 15 Schüler:innen gibt es an fünf Tagen in der Woche niederschwellige Bildungsangebote. Die Kurse bereiten auf die Schule vor und sollen einen guten Übergang in das Regelschulsystem ermöglichen.

Für die Stadt ist wichtig, dass die Kinder über mehrere Stunden hinweg betreut werden und im Alltag ersten Kontakt zur deutschen Sprache bekommen. Außerdem kommen sie mit anderen Kindern zusammen und erfahren: Ich bin nicht allein. Die Jüngeren lernen ihr unmittelbares Wohnumfeld kennen, die Größeren kulturelle und berufsorientierende Einrichtungen in Dortmund. Zugleich können pädagogische Fachkräfte im Kontakt mit ihnen mehr über deren Bildungsstand und die altersgerechte Entwicklung herausfinden.

Räume, Dozent:innen und passende Teilnehmende gesucht

Die Dortmunder Schulen müssen sich auf viele neue Schüler:innen aus der Ukraine einstellen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Das reguläre Lernen findet in diesen Vorbereitungskursen nicht statt, sondern ein sanfter Start“, erklärt Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt. „So soll die Vermittlungsdauer verkürzt werden – so bald sie einen Schulplatz haben, werden die Kinder wechseln.“

Bisher gab es zwei Angebote, die die Stadt Dortmund gemeinsam mit ihren Partner*innen ins Leben gerufen hatte, dobeq GmbH und Grünbau gGmbH. Nun richtet die VHS Dortmund vorerst sieben weitere ein. Verwaltung und VHS arbeiten mit Hochdruck daran, die Lücke zu schließen und allen neu zugereisten Kindern solche Förder- und Betreuungsangebote zu machen.

Die ersten Kurse für 41 Kinder in drei Gruppen sind in diesen Tagen gestartet. Weitere vier Gruppen starten im Laufe des Novembers, da zunächst ausreichend Dozent:innen geworben werden müssen und diese eine Qualifikationsprüfung absolvieren müssen.

Mehr Informationen:

  • Grundschule: Neben den zwei Kursen von dobeq und Grünbau können zwei weitere Kurse starten, einer im Dietrich-Keuning-Haus, ein anderer am Standort Carl-Holtschneider-Straße.
  • Sekundarstufe I: Zwei Kurse starten im VHS-Zentrum Deutsche Straße in Eving. Sobald passende Räume gefunden sind, sollen die Kurse an weiteren Standorten starten. Die Raumsuche läuft.
  • Sekundarstufe II: Ein Kurs soll am Standort Hansastraße starten, drei weitere am Standort Frenzelschule in Hörde.
Unterstütze uns auf Steady

 

Print Friendly, PDF & Email

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert