Bundes-Kulturministerin Claudia Roth erhält Pannekopp-Orden

Wie Phönix aus der Asche: Geierabend beendet überglücklich seine 30. Session

Geierabend 2023 auf Zeche Zollern – natürlich auch mit Roman Marczewski. Er ist der Präsi des Geierabends. Ekkehart Bussenius/Tania Reinicke

Aufatmen, Freude, Erleichterung, der alternative Ruhrpott-Karneval Geierabend beendet erfolgreich seine 30. Session. Nach langer Corona-Pause kehrten die Kabarettist:innen und Musiker:innen zurück auf die Bühne und legten sich auch gleich mit der „neuen Chefin“ an: Sie verliehen den Pannekopp-Orden 2023 an die Bundes-Kulturministerin Claudia Roth.

Der Mix aus Alt und Neu kam beim Publikum gut an

Altbewährtes, aber auch viel Neues, gab es in diesem Jahr, denn gleich vier neue Kolleg:innen debütierten 2023 auf der Zechenbühne. „Für eine Comedytruppe ein gewagter Schritt, weil er gleichzeitig den Abschied von liebgewonnenen Figuren und Ritualen bedeutet“, erklärt Schauspielerin Sandra Schmitz.

Geierabend 2023 auf Zeche Zollern. BVB: Sandra, Angelo Ekkehart Bussenius/Tania Reinicke

Dazu gab es neue Autor:innen und heimische Komponisten wie Boris Gott und David Finke sowie eine Gruppe neuer junger Designer:innen für Kostüm, Bühne und Ausstattung. Eine Mischung, die beim Publikum aber gut ankam.

Belegt wird dies durch tosenden Applaus und am Ende auch die Zahlen: Zu den 28 regulären Vorstellungen erschienen über 8.000 Zuschauer:innen, was einer Auslastung von rund 89 Prozent entspricht.

Entscheidung gegen Essener Fotoinstitut ist Pannekopp-würdig

Höhepunkt der Session ist und bleibt traditionell die Verleihung des „Pannekopp-Ordens“. Der Anti-Orden für „besondere“ Verdienste um das Ruhrgebiet geht in diesem Jahr an die grüne Bundes-Kulturministerin Claudia Roth. Roth wird ausgezeichnet für die Devise: „Kein Kulturgedöns im Revier“.

Damit beziehen sich die Geier auf die Entscheidung ein geplantes Bundesinstitut für Fotografie, gegen die Meinung einer Expertenjury und das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie nicht in Essen, sondern in der Landeshauptstadt Düsseldorf zu bauen. Auch Roth holte – wie alle bisherigen Ordensträger:innen – den 28 Kilo schweren Rostklumpen nicht ab. Die Alternativkarnevalisten sprangen daher für die Geehrte ein und spendierten stellvertretend eine Saalrunde Freibier. 

Es gilt das Motto: Mund abputzen, Narrenkappe rücken und weitermachen. Die Geierabendmacher:innen blicken jedenfalls optimistisch in die Zukunft. Den 28. Dezember 2023 sollten sich Fans schon mal als Premierentermin für die nächste Saison notieren.

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Reaktionen

  1. jens kuu

    Geierabend war gut. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang vielleicht noch, dass der Geierabend zwar nicht wie früher vom WDR gezeigt wurde, aber eine schöne lange offizielle Aufzeichnung auf Youtube zu finden ist.

  2. Geierabend feiert „Pott, Land, Fluss“: Premiere des Dortmunder Alternativkarnevals direkt nach Weihnachten (PM)

    Der Geierabend 2024 startet ungewöhnlich früh in seine anarchische Karnevalszeit. Bereits am 28. Dezember 2023 feiert das einzige Comedy/Kabarett-Ensemble des Ruhrgebiets die Premiere seines neuen Programms auf Zeche Zollern in Dortmund. Unter dem Titel „Pott, Land, Fluss“ buchstabiert man das Ruhrgebiet satirisch volkommen neu.

    „Einmal im Jahr ist Ruhrgebiet“, formuliert Schauspielerin Sandra Schmitz selbstbewusst, „dann wird es bei uns auf Zeche turbulent.“ So schicken die Geier die von ihr gespielte, mehrfach Alleinerziehende Jessica Sch. auf Klassenfahrt ausgerechnet in den Kölner Dom. Die Experten von der Butterpause klagen: „Uns fragt ja keiner!“ Später am Abend fragen sich die Borussen von der Süd, ob es da nicht einen gewissen Samstag im Mai gegeben hat, möglicherweise. Im deutschen Kindergarten wird Abschied vom Pazifismus gefeiert mit früher Wehrertüchtigung und fröhlichem Friedenstaubenschießen.

    Dazu wird die spielfreudige Band wieder Eigenes und gut Gecovertes mit satirischen Texten beisteuern. Diese stammen aus einem wachsenden, jungen Team. Zu den Schreibenden zählt Tobias Brodowy, sowas wie der „Chefsatiriker“ des WDR-Hörfunks, unlängst mit dem Deutschen Radiopreis ausgezeichnet.

    Drei Stunden dauert die Reise durch „Pott, Land, Fluss“, die Pause kommt obendrauf. Insgesamt sind schon jetzt 30 Abende bis zum Veilchendienstag am 13. Februar 2024 im LWL-Industriemuseum geplant. „Der beste aller Orte für uns“, meint Steiger Martin Kaysh, der wieder durchs Programm führt, schräg und bissig, immer mit Blick auf die täglichen Schlagzeilen.

    Tradition hat der vergebliche Versuch, 20 Kilo Stahlschrott an der Kette loszuwerden. Den Pannekopp-Orden wollen die Geier verleihen für „besondere“ Verdienste ums Ruhrgebiet. Seit 20 Jahren stimmt das Publikum über besonders peinliche Kandidaten ab. Ebenso lange wird der Preis am Veilchendienstag doch nicht abgeholt.

    Zum liebevollen Drumherum gehört nicht nur die schönste Zeche der Welt mit ihrem wieder erstrahlten Fördergerüst und beeindruckender Lohnhalle. Die traditionelle Currywurst von Tante Amanda zählt ebenso dazu wie Tanz und Plausch mit den Bühnenakteuren nach der Vorstellung.

    Neu sind zwei Ticketformen, die sich an Gruppen richten. Unter dem Motto „Lecker lachen“ erhält man als Bonus bei Buchung eines ganzen Tisches Stößchen und Currywurst kostenlos dazu. Bei der „Wilden Sechzehn“ zahlt man für einen 16-er Tisch nur den Preis von 14 Karten.

    Mit dabei sind auch 2024 die Sponsoren und Unterstützer der Vorjahre. Stadt Dortmund, Kulturbetriebe sowie Sparkasse Dortmund, Brinkhoffs´s, DOGEWO21, LWL-Museum Zeche Zollern und dieses Jahr neu dabei Radio 91.2. Alle sind davon überzeugt, „dass der Geierabend wichtiger Teil der Stadt, ihrer Kultur und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ist“, wie Hendrikje Spengler vom städtischen Kulturbüro formuliert.

    Der Vorverkauf startet am 21. Oktober um 9:30 Uhr. Tickets gibt es unter http://www.geierabend.de und in allen Vorverkaufsstellen von Ticketmaster. In Dortmund empfiehlt der Geierabend „Ruhr Nachrichten Service Center“ an der Thier-Galerie, Silberstraße 21, Ticket-Hotline: 0231-905 90.

    Geierabend 2024, Motto: „Pott, Land, Fluss“
    Spielort: LWL-Industriemuseum Zeche Zollern II/IV, Grubenweg 5, 44388 Dortmund
    Premiere: Donnerstag, 28. Dezember 2023

    Weitere Spieltermine:

    29.12. bis 30.12.

    04.01. bis 07.01.

    11.01. bis 14.01.

    18.01. bis 21.01.

    25.01. bis 28.01.

    01.02. bis 04.02.

    08.02. bis 13.02.

    Uhrzeit: 19.30 Uhr. Sonntags: 18.30 Uhr
    Einlass Saal: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
    Einlass Lohnhalle: 90 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.

    Eintrittspreise: 43,90 Euro, ermäßigt: 28€
    Zzgl. 1€ Buchungsgebühr von Ticketmaster

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