Vom gesperrten Sprungturm bis zum Sichtschutz gegen Spanner: Viele Probleme rund um das Nordbad

Schule am Hafen Segelkurs im Nordbad
Der Sprungturm im Nordbad steht seit zwei Jahren nicht zur Verfügung. Fotos: Alex Völkel

Einen ganzen Strauß von Themen diskutierte die Bezirksvertretung Innenstadt-Nord rund um das Nordbad. Im Mittelpunkt standen die Sperrung des Sprungturms, die Anbringung des Sichtschutzes gegen Spanner und das Verhindern des Aufenthalts vor den Panorama-Fenstern.

Turmgeländer entspricht nicht mehr den Standards – seit zwei Jahren gesperrt

Der Sprungturm des Nordbades ist seit fast zwei Jahren gesperrt, weil das Geländer nicht mehr den Vorschriften entspricht.
Der Sprungturm des Nordbades ist seit fast zwei Jahren gesperrt, weil das Geländer nicht mehr den Vorschriften entspricht.

Ein Ärgernis ist die Sperrung des Sprungturmes. Seit fast zwei Jahren ist dieser gesperrt, weil das Geländer nicht mehr den Sicherheitsstandards entspricht.

Nach fast zwei Jahren liegt nun ein Plan auf dem Tisch. Daraus geht hervor, dass der komplette Austauschs des Geländers (es wäre dann höher und hätte auch vertikale Streben) rund 22.000 Euro zuzüglich Planungskosten kosten wird.

Die Liegenschaften waren mit der Schaffung von Notunterkünften beschäftigt, so dass die Badplanung hinten runter fiel.

Jetzt könnten die Arbeiten zwar angegangen werden. Allerdings stehen nun nicht ausreichend Handwerkerkapazitäten zur Verfügung. Für Februar 2016 ist dies nun vorgesehen. Entsprechend sauer sind die Bezirksvertreter, weil dem Bad so eine Attraktion genommen wurde.

Klebefolie als Sichtschutz für die Badegäste vor Spannern wird kommen

Drei Klebevarianten wurden als möglicher Sichtschutz vorgestellt. Bis zum 2. Dezember soll der Auftrag vergeben werden.
Drei Klebevarianten wurden vor Monaten als möglicher Sichtschutz vorgestellt.

Ein ähnlicher Dauerbrenner ist die Anbringung von Klebefolien als Sichtschutz vor Spannern.

Die Ausschreibung ist abgeschlossen, das Ergebnis aber noch nicht bekannt.

Bis zum 2. Dezember wird der Auftrag erteilt werden müssen. Die Kostenschätzung belief sich auf 12.400 Euro.

Die drei unterschiedliche Klebevarianten sind derzeit noch auf einer Fensterfront zu besichtigen. Welche nun den Zuschlag bekommen hat, ließ sich in der BV nicht klären. Der Wunsch war, dass es eine Folie wird, die die Sicht von außen nach innen unterbindet, den „Panoramablick“ aus dem Bad aber nicht unmöglich macht.

Offensichtlich läuft es nun aber auf eine Variante hinaus, die für beide Seiten undurchsichtig ist. Da man im Bad höher stehe als außen, könnten die Badbesucher auch noch herausschauen, potenzielle Spanner aber nicht hinein.

Vor den Fenstern: Spitze Steine sollen Aufeinhaltsqualität gegen Null fahren

Nordbad Außengelände
Die überdachten Mauern vor den großen Fenstern des Bades laden zum Spannen und Saufen ein.

Eng damit verbunden sind die Diskussionen über den Aufenthalt von einzelnen Menschen und Gruppen direkt vor den Fenstern. Denn die Podeste vor den Fenstern sind überdacht und teilweise – weil darunter Heizungen sind – auch im Winter warm.

Daher gibt es hier häufiger auch Saufgelage. Nach Beschwerden der Bezirksvertretung war erst nichts passiert – dann wurde im Mai 2014 mit dem Bau eines Zauns begonnen. Das wurde nach Protesten der damaligen Hausleiterin Helga Kranz und von Kommunalpolitikern gestoppt.

Jetzt liegt ein neuer Vorschlag auf dem Tisch: Die vorhandene Pflasterung auf 65 Quadratmetern soll entfernt und durch einigermaßen Spitze Steine ersetzt werden.

Das würde die Aufenthaltsqualität erheblich mindern, machte Dieter Krause von den Sport- und Freizeitbetrieben deutlich. Die Kosten dafür: rund 8400 Euro.

Neuer Vorschlag wird erneut kontrovers diskutiert – keine Lösung

Das Nordbad im Dietrich-Keuning-Haus soll eingezäunt werden.
Statt eines Zauns am Nordbad (der Bau wurde im Mai 2014) soll nun das zum Sitzen einladende Pflaster gegen spitze Steine ausgetauscht werden.

Einige Mitglieder favorisierten die Anbringung einer Schräge – dann könnte dort auch niemand sitzen. Außerdem seien die Bereiche dann deutlich leichter zu reinigen.

Andere möchten hingegen abwarten, ob die Klebefolien schon ausreichen, die meisten Leute abzuschrecken. Eine Entscheidung darüber ist nicht getroffen worden.

Die Diskussionen werden daher weiter gehen. Ein Sachverhalt, der ebenfalls kontrovers diskutiert wurde: Auf der einen Seite kritisiere die BV die Verwaltung, dass es so lange dauere, bis etwas passiere – Beispiel Klebefolie.

Doch auf der anderen Seite sorge die BV mit immer neuer Kritik und Vorschlägen für Verzug. So oder so. Das Thema bleibt auf der Agenda.

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Reaktionen

  1. Roland Klecker

    „Spitze Steine“ ist der bewusste Vorgang, eine Obdachlosen-feindliche Architektur in die Nordstadt zu bringen. Es wird nicht lange dauern dann haben wir noch viel mehr davon. Macht ja Sinn, den Obdachlosen ihre (warmen) Schlafplätze zu nehmen. Dann hören sicherlich auch die „Saufgelage“ auf. Oder nicht?
    Begegnungszentrum ja, aber Menschen am Begegnungszentrum nein? Das kann nicht im Sinne des Bürgers sein! Wenn es abends zu laut wird dann muss die Polizei eingreifen, wie an jeder anderen Stelle auch. Und würde dort ein wenig häufiger Streife gefahren, verbunden mit Personenkontrollen, dann gäbe es auch keine Ansammlung lichtscheuer Gestalten.
    Ein kleiner Verweis zum Thema Anti-Obdachlosen-Architektur, um sich mal eigene Gedankekn dazu zu machen:
    http://www.fluter.de/de/150/thema/13843/

  2. Stadt DO

    Städtische Hallenbäder über Weihnachtsfeiertage geschlossen

    Über die Weihnachtsfeiertage ist das Nordbad von Mittwoch, 23. Dezember bis Sonntag, 3. Januar 2016,

    das Westbad von Mittwoch, 23. Dezember bis Mittwoch, 6. Januar 2016

    und das Südbad von Mittwoch, 23. Dezember bis Freitag, 1. Januar 2016 geschlossen.

  3. Nordbad

    Sprungturm im Nordbad ist wieder geöffnet

    Der Sprungturm im Nordbad ist wieder geöffnet. Die Badegäste des Hallenbades an der Leopoldstr. 50-58 können ab sofort wieder aus drei Metern Höhe ins Wasser springen. Die Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund hatten den Turm sperren müssen, da das Geländer aufgrund neuer Verordnungen ausgetauscht werden musste.

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