Verwaltungsvorstand sieht finanziellen Mehrbedarf für das „Klangvokal-Festival“ – Stadtrat entscheidet im Dezember

Allein beim Fest der Chöre standen 2018 4500 SängerInnen im Rahmen des „Klangvokal-Festivals“ auf der Bühne.
Allein beim Fest der Chöre standen 2018 4500 SängerInnen im Rahmen des „Klangvokal-Festivals“ auf der Bühne.

Dem „Klangvokal Musikfestival Dortmund“ soll ab 2019 mehr Geld zur Verfügung stehen. Der Verwaltungsvorstand schlägt dem Rat der Stadt vor, das Festivalbudget stufenweise von heute 300.000 Euro auf 371.000 Euro im Jahr 2022 zu erhöhen. Bereits im kommenden Jahr soll das Budget auf 350.000 Euro aufgestockt werden. Der notwendige Mehrbetrag erklärt sich durch die Preisanstiege in nahezu allen Bereichen der Organisation. Entschieden wird darüber in der Ratssitzung am 13. Dezember. 

Um die Qualitätsstandards des Festivals zu sichern, wird mehr Geld benötigt

Das Klangvokal-Musikfestival und der Weihnachtsmarkt Dortmund zum gemeinsamen Singen auf dem Hansaplatz ein.
Nicht nur die Weihnachtskonzerte locken Menschen aus ganz Deutschland nach Dortmund.

Seit zehn Jahren ist das „Klangvokal-Musikfestival“ wichtiger Bestandteil der Dortmunder Kulturlandschaft. Rund 65.000 bis 70.000 Gäste aus ganz Deutschland lassen sich alljährlich von dem attraktiven und qualitativ hochwertigen Programm des Festivals unterhalten. Dabei präsentiert „Klangvokal“ sowohl Eigen- als auch Koproduktionen mit KünstlerInnen aus über 20 verschiedenen Ländern.

Im Laufe der Jahre hat sich ein weites internationales Kooperationsnetzwerk etabliert, das mit der lokalen Szene der unterschiedlichen Akteure verknüpft ist. Allein beim Fest der Chöre in diesem Jahr standen über 4500 SängerInnen aus Dortmund und der Region auf der Bühne.

Darüber hinaus ist das Festival auch regelmäßig auf Dortmunder Großveranstaltungen wie beispielsweise dem Cityfest DORTBUNT! mit eigener Bühne vertreten. „Klangvokal“ begleitet den Chorwettbewerb NRW, den Deutschen Gospelkirchentag und präsentiert in der Adventszeit zahlreiche Weihnachtskonzerte.

Bisherige Organisation ist nur durch viel persönliches Engagement möglich geworden

in diesem Jahr lockten wieder mehr als 4.000 aktive Sängerinnen und Sänger tausende von Besuchern in die City. Foto: Bülent Kirschbaum/Klangvokal
In diesem Jahr
lockten wieder mehr als 4.000 aktive Sängerinnen und Sänger tausende von
Besuchern in die City. Foto: Bülent Kirschbaum/ Klangvokal

Durch geschickte und überlegte Planung sowohl im künstlerischen als auch im finanziellen Bereich, hat es das Klangvokal-Team geschafft, in jedem Jahr organisatorisch aufwendige und dennoch kostensparende Kooperationen und Koproduktionen zu realisieren.

Der oben erwähnte Preisanstieg im organisatorischen Bereich, beispielsweise bei Honoraren, Reisekosten, Unterkunft, Mieten und Technik beträgt seit 2008 jährlich 1,4 Prozent. Es ist dem Engagement des Teams zu verdanken, dass es über die Jahre hinweg mit demselben Förderungsbetrag haushalten und dennoch ein imposantes Festivalerlebnis auf die Beine stellen konnte.

Momentan laufen die Planungen für das Festival im nächsten Jahr auf Hochtouren. Bereits Mitte November können die VeranstalterInnen die ersten Highlights für 2019 präsentieren. In der Zeit vom 16. Mai bis 16. Juni 2019 werden wieder unzählige hochkarätige Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland mit außergewöhnlichen Beiträgen aus dem Bereich der Vokalmusik auf den Bühnen der Stadt performen.

Die ersten Highlights für die elfte Ausgabe des Festivals stehen bereits fest

Die italienische Sopranistin Anna Pirozzi. Foto: Klangvokal
Die italienische Sopranistin Anna Pirozzi. Foto: Klangvokal

Ein Markenzeichen des Klangvokal Musikfestivals ist die Oper. Und so lädt das Festival zu gleich fünf berauschenden Klangereignissen, die sich diesem Genre zuordnen lassen: Gleich zum Auftakt am 16. Mai kommt es mit der Italienischen Operngala zu einem rauschenden Fest voller klingender Leidenschaften im Konzerthaus Dortmund. 

Gestalten werden diesen Auftakt die italienische Star-Sopranistin Anna Pirozzi und der rumänische Tenor Teodor Ilincai mit der Neuen Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Carlo Montanaro. Mit Georges Bizets „Les Pêcheurs de Perles“ können BesucherInnen sich am 31. Mai an gleicher Stelle auf großartige Musik und eine internationale Top-Besetzung freuen.

Bizets erster farbenprächtiger Operncoup „Die Perlenfischer“ spielt in Sri Lanka und bietet eine mitreißende Mischung aus großen Gefühlen und großartigem Gesang. Das alles präsentiert von einem internationalen Top-Ensemble in Kooperation mit dem Funkhausorchester Köln. 

Internationale Stars interpretieren Georg Friedrich Händel gleich dreimal

Die britische Sopranistin Carolyn Sampson zählt zu den First Class-Händel Sängerinnen. Foto: Klangvokal
Die britische Sopranistin Carolyn Sampson zählt zu den First Class-Händel Sängerinnen. Foto: Klangvokal

Mit gleich drei Produktionen feiert „Klangvokal 2019“ den Europäer Georg Friedrich Händel. Am 30. Mai wird es ein Wiedersehen mit der großartigen US-amerikanischen Mezzosopranistin Vivica Genaux geben. Gemeinsam mit der Lautten Compagney Berlin und Countertenor Lawrence Zazzo präsentiert sie mit Gender Stories Arien und Duette aus der Feder von Händel und Zeitgenossen, die raffiniert mit den Geschlechterrollen spielen.

Am Pfingstsamstag, 8. Juni, führt der französische Stardirigent Christophe Rousset bei der Premiere von „Agrippina“ ein exzellentes Ensemble durch eine Oper voller Situationskomik. Eine Barockfeier de luxe mit illustren Gästen aus Großbritannien folgt am 14. Juni: Das britische Topensemble The King’s Consort und die fabelhafte Sopranistin Carolyn Sampson lassen in der Maschinenhalle der Zeche Zollern Händels Heroinen lebendig werden. 

Musik des Mittelalters und der Renaissance neben dem beliebten Fest der Chöre

Klangvokal – Fest der Chöre.

Zu einem Klangdialog der Weltreligionen lädt der große Jordi Savall am 19. Mai mit seiner Hommage an Syrien ins Konzerthaus. Die Vielfalt Alter Musik lässt sich bei zwei Konzerten in der St. Marienkirche genießen: Das Vocalconsort Berlin lockt unter dem niederländischen Dirigenten Daniel Reuss am 26. Mai mit den Psalmen Davids aus der Feder von Orlando di Lasso und das Sollazzo Ensemble aus Basel erkundet mit „Tag und Nacht“ am 12. Juni hinreißend Musik des Mittelalters und der Renaissance.

Selbstverständlich können die Gäste sich auch bei der elften Ausgabe des Festivals auf Highlights der Chormusik freuen. So präsentiert der Jugendkonzertchor der Chorakademie Dortmund mit „In ewigem Licht“ am 1. Juni in der Propsteikirche ein gemischtes Programm geistlicher Musik, während der Dresdner Kammerchor bei seinem Konzert am Pfingstsonntag, 9. Juni, mit Musik von Mahler, Brahms u. a. in der St. Nicolaikirche musikalische Himmelswelten erobert.

Zum großen Finale des Festivals stehen mit dem elften Fest der Chöre am 15. Juni und dem Chor des Lettischen Rundfunks am 16. Juni in der St. Reinoldikirche zwei weitere Höhepunkte des Chorgesangs auf dem Programm. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der „Freunde des Klangvokal Musikfestival Dortmund e. V.“ kann der Vorverkauf für diese Konzerte ab sofort beginnen. Frühbuchern gewährt das Festival eine Ermäßigung von 15% auf den Kartennettopreis bei Bestellung bis zum 31. Dezember 2018.

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