OB: „Wir trauern um einen Menschen, auf den man sich verlassen konnte“

Trauer um Ex-Bezirksbürgermeister Harald Hudy

Der langjährige Huckarder Bezirksbürgermeister Harald Hudy starb nach schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Foto: Stephan Schuetze

Die Stadt Dortmund trauert um Harald Hudy (SPD). Der langjährige Bezirksvorsteher und Bezirksbürgermeister von Huckarde ist am vergangenen Sonntag (23. Oktober 2022) nach langer schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben. Jahrzehntelang hatte Harald Hudy sich auf unterschiedlichen Ebenen für seinen Stadtbezirk stark gemacht und eingesetzt.

Erinnerung an einen engagierten Lokalpolitiker und tatkräftigen Menschen

„Der Tod von Harald Hudy macht mich sehr betroffen“, betont  Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Wir werden ihn als engagierten Lokalpolitiker und tatkräftigen Menschen in bester Erinnerung behalten. Er war in Dortmund eine feste Größe, ein Mensch, auf den man sich immer verlassen konnte. Unabhängig von Parteigrenzen ging es ihm darum, den Menschen in seinem Stadtbezirk zu helfen.“

Harald Hudy war seit 1984 Mitglied der Bezirksvertretung, und seit 1994 vertrat er die Interessen der Menschen im Stadtbezirk an der Spitze der Bezirksvertretung. Seit Anfang des Jahres konnte Hudy keine Termine mehr wahrnehmen. Dennoch sträubte er sich noch lange, sein Mandat und sein Amt niederzulegen – zu sehr war er mit der Aufgabe verbunden.

Für seinen Stadtbezirk war er jahrzehntelang unermüdlich im Einsatz: Sein wichtigster Kampf war wohl, als er vor 12 Jahren die Fusion „seines“ Huckarder Stadtbezirks mit Eving mit allen juristischen Mitteln verhinderte. Einer von vielen Kämpfen, die er leidenschaftlich ausfocht. Dazu gehörte auch zu verhindern, dass die Neonazis ihre Parteizentrale in Huckarde eröffnen konnten.

Harald Hudy „rettete“ seinen Stadtbezirk vor der Fusion mit Eving

Erst Ende September hatte er offiziell seine Funktionen niedergelegt, nachdem er schweren Herzens im Sommer sein Büro als Anwalt und Notar abgewickelt hatte. Er war weit über die Bezirks- und Parteigrenzen angesehen. Sachlichkeit und Kompromissbereitschaft, aber auch Leidenschaft und Herzblut zeichneten den Sozialdemokraten aus.

Er prägte auch den „Huckarder Kompromiss“: Um keine Endlos-Diskussionen in Sitzungen zu haben, sorgte er dafür, dass viele Themen im Vorfeld abgeräumt und geklärt wurden. Bei seiner Nachfolge klappte das offensichtlich nicht so gut: Am vergangenen Mittwoch wurde ein CDU-Mann, Peter Spineux, zu seinem Nachfolger gewählt.

Ein politisches Erdbeben – sehr zur Ernüchterung der Sozialdemokrat:innen in der BV. Sie schafften es als stärkste Fraktion nicht, Mehrheiten für Stefan Keller zu organisieren. Harald Hudy erlebte das nicht mehr persönlich mit – er lag da schon im Krankenhaus. Monika Greve, die mit ihm mehr als 20 Jahre verheiratet war, nahm – mit Tränen in den Augen – stellvertretend die Ehrung für Harald Hudy entgegen.

Nun heißt es Abschied nehmen von dem Huckarder Urgestein: Die Trauerfeier ist am 4. November 2022, um 12 Uhr in der St. Urbanus-Kirche in Huckarde. Im Anschluss findet die Beisetzung der Urne auf dem Friedhof in Wischlingen statt.

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