Junge Menschen mit Startschwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt

Teilnehmende im Projekt „Jobwinner“ stellen Fahrradkeller für das Jugendamt fertig 

Viele der Teilnehmenden im Alter von 16 bis 27 Jahren des Projektes „Jobwinner“ befinden sich in prekären Lebenslagen.
Viele der Teilnehmenden im Alter von 16 bis 27 Jahren des Projektes „Jobwinner“ befinden sich in prekären Lebenslagen. Foto: Grünbau Dortmund

Die jungen Teilnehmenden des Projektes „Jobwinner“ Dortmund der GrünBau gGmbH haben einen Fahrradkeller beim Jugendamt ausgebaut und dabei sowohl praktische Erfahrungen gewonnen, als auch Selbstwirksamkeit erfahren. Der Fahrradkeller wurde jetzt feierlich gemeinsam mit dem Jugendamt Dortmund eröffnet.

Leerstehende Garage in einen Fahrradkeller mit 40 Stellplätzen verwandelt

Viele der Teilnehmenden im Alter von 16 bis 27 Jahren des Projektes „Jobwinner“ befinden sich in prekären Lebenslagen. Wohnungslosigkeit, Armut, Ausgrenzung, Gewalterfahrungen, fehlende Schulbildung und schlechte Deutschkenntnisse sind nur einige ihrer Probleme. Manche der Teilnehmenden sind neu und alleine in Deutschland und alle stehen vor der Herausforderung, sich unter schwierigsten Bedingungen eine langfristige (Berufs-)Perspektive zu erarbeiten.

Foto: Grünbau Dortmund

Das Projekt „Jobwinner“ ist ein innovativer und bundesweit einzigartiger Ansatz, um diese jungen Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Es befähigt sie durch intensive sozialpädagogische Betreuung, bei der Stabilisierung ihrer Lebenssituation aktiv zu werden und qualifiziert sie durch praxisnahe Arbeitseinsätze für den Übergang ins „echte“ Berufsleben.

In den letzten Monaten haben die Teilnehmenden unter Anleitung ihrer Vorarbeiter:innen eine leerstehende Garage unter dem Jugendamt der Stadt Dortmund in einen Fahrradkeller mit 40 Stellplätzen verwandelt. Sie entrümpelten, verspachtelten Löcher in Wänden, erneuerten den Anstrich und verankerten 20 Fahrradständer im Boden.

Aufgabe dient der Kompetenzentwicklung im Berufsfeld Maler/Lackierer

Foto: Grünbau Dortmund

Nachdem die Einfahrt von Grünbewuchs befreit wurde, steht den Mitarbeiter:innen des Jugendamtes nun ein schicker Fahrradkeller zur Verfügung und die Teilnehmenden von „Jobwinner“ sind stolz auf Ihre Leistung: „Es war wirklich schwierig, aber haben wir es gemeinsam geschafft“, sagt Mateo. „Ich habe noch nie Wände gestrichen, aber jetzt kann ich das ganz gut.“

Der Arbeitsauftrag war nicht nur zur Kompetenzentwicklung im Berufsfeld Maler/Lackierer eine tolle Chance für die Teilnehmenden – auch die Sozialkompetenzen der jungen Menschen wurden gestärkt. „Unsere Teilnehmenden mussten bei diesem Auftrag eng im Team zusammenarbeiten und haben gemeinsam Selbstwirksamkeit erfahren können. Wir konnten deutliche Entwicklungserfolge besonders bei der Teamfähigkeit und Kommunikation zwischen den Teilnehmenden beobachten“, resümiert Monica Mohr, pädagogische Fachkraft bei „Jobwinner“.

Foto: Grünbau Dortmund

Auch das Jugendamt blickt hochzufrieden auf die gemeinsame Aktion. Zusätzlich zum guten Endergebnis wurden die „Jobwinner“ von den Mitarbeitenden durchweg als motiviert, höflich und interessiert bei der Arbeit wahrgenommen. Auch das ist eines der Ziele des Projekts: Junge Menschen, die andernorts oft mit Vorurteilen konfrontiert sind, tragen durch ihre Beschäftigung bei „Jobwinner“ zu einer Verbesserung des gesellschaftlichen Miteinanders in Dortmund bei.

Am 10. November entscheidet der Rat der Stadt Dortmund über eine Verlängerung des Projekts um weitere drei Jahre. Die Arbeit mit den jungen Leuten braucht einen langen Atem und damit eine längerfristige Finanzierung, aber sie schafft nachhaltig Perspektiven und Entlastung – individuell für die einzelnen jungen Menschen, aber auch für die Stadtgesellschaft: „Jobwinner“ minimiert auf längere Sicht soziale Folgekosten für die Kommune und leistet einen Beitrag zur sozialen Stadt.

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