Tarifstreit: ver.di ruft am 20. März zum Warnstreik in Dortmund auf: Dienstag stehen Busse und Bahnen still

Auf dem Friedensplatz wird die Abschlusskundgebung des Warnstreiks stattfinden. Archivbild: Leopold Achilles

Keine Argumente, keine Bewegung und kein Angebot – das ist das knappe Fazit von ver.di zur zweiten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen in Potsdam. „Die Wirtschaft brummt und die Steuereinnahmen der öffentlichen Hand sprudeln wie noch nie“, sagt Michael Bürger, Geschäftsführer vom ver.di Bezirk Westfalen, „und dennoch sind die Arbeitgeber nicht bereit, ernsthaft über unsere Forderungen zu reden. Eine Anerkennung der guten Arbeit, die die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes an 365 Tagen rund um die Uhr leisten, sieht anders aus.“.

Michael Bürger: „Wir werden jetzt Druck machen, damit die Arbeitgeber sich bewegen“

Tarifrunde der Länder. ver.di lädt Landesbeschäftigte zur „Aktiven Mittagspause“ am 25.01.2017 vor dem Stadthaus ein. Michael Bürger
ver.di-Geschäftsführer Michael Bürger begründete die Forderungen. Foto: Klaus Hartmann

Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert für die rund zwei Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Anhebung der Entgelte um sechs Prozent, mindestens aber um 200 Euro monatlich, eine Erhöhung der monatlichen Auszubildendenvergütungen um 100 Euro sowie die unbefristete Übernahme der Auszubildenden.

„Wir werden jetzt Druck machen, damit die Arbeitgeber sich bewegen“, sagt Michael Bürger, „und rufen am 20. März zu einem ganztägigen Warnstreik auf.“

Aufgerufen sind in Dortmund die Beschäftigten der Stadtverwaltung einschließlich der Kindertagesstätten und des Theaters, die Beschäftigten der Sparkasse, der EDG, der DSW21, der DEW21, der DONETZ, der Wasserwerke Westfalen, der Westfälischen Wasser- und Umweltanalytik,  der Städt. Seniorenheime, des Klinikums Dortmund, des Klinikums Westfalen, der LWL-Kliniken, der Agentur für Arbeit, des Jobcenters sowie die Beschäftigten des Berufsförderungswerkes, der BAuA und des Studierendenwerks.

In drei Demonstrationszügen werden die Streikenden Richtung Friedensplatz ziehen. Bei der EDG/Sunderweg beginnt die Demo um 9.30 Uhr, bei der DEW21/Günter-Samtlebe-Platz um 9.45 Uhr und beim Klinikum an der Beurhausstraße um 10:40 Uhr. Unterwegs werden am CineStar und am Katharinentor weitere streikende Beschäftigte dazu stoßen. Die gemeinsame Abschlusskundgebung beginnt um 11.30 Uhr auf dem Friedensplatz.

Fahrgäste von DSW21 betroffen: Warnstreik setzt Nahverkehr am Dienstag still

Stadtbahnlinie U 43 der DSW an der Kaiserstraße in Höhe Haltestelle Funkenburg.
Busse und Bahnen werden in Dortmund wegen des Warnstreiks nicht fahren. Foto: Klaus Hartmann

Für die Fahrgäste in Dortmund bedeutet der Warnstreik, dass sämtliche Stadtbahn- und Buslinien am Dienstag, 20. März (ab Betriebsbeginn, ca. 3.30 Uhr) bis voraussichtlich Mittwoch, dem 21. März (ca. 1.30 Uhr), nicht rollen werden.

Damit sind auch die NachtExpress-Linien von DSW21 betroffen, die normalerweise in den Nächten vom zentralen Ausgangspunkt »Reinoldikirche« um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr sternförmig in alle Stadtteile starten. In gleicher Weise werden die von DSW21 in den Nachbargemeinden Castrop-Rauxel (480, 482 und NE 11) und Schwerte (430, 435 und NE 25) betriebenen Buslinien betroffen sein.

Die KundenCenter »Petrikirche«, »Hörde Bahnhof« und »Castrop Betriebshof« bleiben am 20. März ganztägig geschlossen. Die Hauptverwaltung Deggingstraße ist aufgrund des Warnstreiks nur mit im Notdienst arbeitenden Mitarbeitern besetzt. Die Nahverkehrszüge und S-Bahn-Linien im DSW21-Verkehrsgebiet sind vom Streik nicht betroffen. Informationen finden Sie auch auf www.bus-und-bahn.de (bub.mobi).

Müllabfuhr der EDG Dortmund ist in Teilen vom Streik betroffen

Wilde Müllkippe in der Nordstadt
Die Containerstandorte sollen trotz des Streiks planmäßig geleert werden. Foto edg

Von den Warnstreiks betroffen ist auch die EDG Entsorgung Dortmund GmbH (EDG). Die grauen Restmülltonnen und Biotonnen werden daher am 20. März nicht geleert. Die Leerungen werden bis einschließlich Samstag, den 24. März, nachgeholt. Die EDG bittet ihre Kunden, den Zugang zu den Abfallbehältern vorsorglich von Montag, den 19. März, bis einschließlich Samstag, den 24. März, in der Zeit von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr sicherzustellen.

Die Leerungen der Gelben Tonnen, der Blauen Tonnen sowie der Glas-, Papier und Alttextil-Depotcontainer erfolgen am Streiktag planmäßig.  Die für den 20. März vereinbarten Termine für den Sperrmüll-, Sperrmüll-Zusatz-Service und die haushaltsnahe Wertstoffsammlung werden soweit möglich nach telefonischer Rücksprache mit den Kunden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Die Deponie Dortmund-Nordost, die sechs Recyclinghöfe und die Möbelbörse bleiben am 20. März geschlossen. Die Anlagen werden am 21. März zu den bekannten Öffnungszeiten wieder geöffnet.

Der EDG-Kundenservice ist am 20. März voraussichtlich nicht erreichbar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen am 21. März, ab 7 Uhr wieder zur Verfügung. Der Infomobil-Termin in der Innenstadt Ost (EDEKA, Geßlerstraße 5) fällt aus.

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