Gewerkschaft NGG fordert nachhaltige Job-Perspektiven in Dortmund

Solidarität aus dem Lebensmittel- und Gastgewerbe für Geflüchtete aus der Ukraine

Einmaleins für Lebensmittel: Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, sollen einen erleichterten Zugang zu Sprachkursen bekommen, fordert die Gewerkschaft NGG. Foto: Alireza Khalili für die NGG

Solidarität mit Schutzsuchenden: Wer im Zuge des Kriegs in der Ukraine geflohen und in Dortmund angekommen ist, soll sich auf den Beistand von Beschäftigten und Betrieben verlassen können. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Von der Hilfe bei der Wohnungssuche über private Spenden bis hin zu Job-Angeboten – für die Unterstützung der Geflüchteten kommt es nicht nur auf den Staat an, sondern auch auf die Zivilgesellschaft und die Wirtschaft“, sagt Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund.

Branchen sind in Dortmund multikulturell aufgestellt

Torsten Gebehart ist Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund.
Torsten Gebehart ist Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Archivoto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

„In Restaurants, Lebensmittelfabriken und Bäckereien arbeiten in der Stadt seit jeher Menschen verschiedenster Kulturen zusammen. Das ist eine Stärke bei der Integration derer, die in wachsender Zahl zu uns kommen“, so Gebehart

Die Gewerkschaft verurteilt Putins Angriffskrieg aufs Schärfste. „Allerdings darf das Vorgehen des Machthabers nicht zu Anfeindungen gegen russischstämmige Menschen führen. Am Arbeitsplatz kommt es darauf an, jetzt zusammenzustehen“, so Gebehart.

An die Betriebe im Lebensmittel- und Gastgewerbe appelliert er, Geflüchteten, die bereits nach einer Beschäftigung suchen, eine nachhaltige Perspektive zu geben. Statt prekärer Stellen wie Minijobs sollten sie tariflich bezahlte Arbeitsplätze mit Aufstiegsmöglichkeiten bieten.

Viele Ukrainer:innen sind ausgebildete Fachkräfte

„Viele Ukrainer haben einen hohen Bildungsabschluss und arbeiteten in ihrer Heimat als Fachkräfte. Sie sind auf gute Jobs angewiesen, gerade auch, um ihre Familien in dieser Notlage zu ernähren“, betont Gebehart.

Zudem seien Land und Kommunen gefordert. Bei der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums, zusätzlicher Schul- und Kita-Plätze und der Anerkennung ukrainischer Berufsqualifikationen komme es entscheidend auf den Staat an.

„Wichtig sind auch schnelle und erleichterte Zugänge zu Sprachkursen, damit den Menschen der Neustart in der Fremde gelingt. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch dauert. Aber wenn die Geflüchteten in ihr Land zurückkehren können, sollten sie sich an die Hilfe hier erinnern. An freundliche und hilfsbereite Kollegen, Chefs und Ämter“, so der Gewerkschafter.

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