
Mit ihrer Bilanzveranstaltung und dem frisch präsentierten Kommunalwahlprogramm haben die Dortmunder Grünen ein politisches Doppelpack geliefert. Rückblick und Aufbruch gingen dabei Hand in Hand. Die Fraktion blickt zurück auf eine ereignisreiche Ratsperiode, die geprägt war von Krisen, aber auch von neuen Gestaltungsmöglichkeiten durch die Projektpartnerschaft mit der CDU. Die Fraktionssprecher:innen Katrin Lögering und Christoph Neumann zählten mehr als 200 politischen Erfolgen – in Bereichen wie Klimaschutz, Mobilität, sozialer Gerechtigkeit und Digitalisierung. Ihre Spitzenkandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin, Katrin Lögering, knüpfte nahtlos an diese Bilanz an – das Kommunalwahlprogramm firmiert unter dem Titel: „Macht heute, was morgen zählt!“
Grüne Handschrift in Krisenzeiten – Klima im Fokus
Die Jahre 2020 bis 2025 waren für die Grünen in Dortmund kein leichtes Pflaster: Corona, Energiekrise und ein zunehmend raues politisches Klima im Rat machten die Arbeit herausfordernd. Doch in der Bilanz sieht sich die Fraktion bestätigt. „Stillstand war keine Option“, so Neumann. ___STEADY_PAYWALL___

Ob Klimapolitik, Bildungsgerechtigkeit oder Mobilitätswende – die Grünen haben Themen gesetzt und mitgestaltet. Mit dem Ziel Klimaneutralität 2035 sei eine messbare Richtung vorgegeben worden, die gegen viel Widerstände ausgeräumt wurde. „Jetzt wird Klimaschutz von allen Akteur:innen konsequent mitgedacht“, erklärt Lögering.
Die Projektpartnerschaft mit der CDU habe zudem gezeigt, dass Mehrheiten auch jenseits ideologischer Lager gefunden werden können. „Es hat zu mehr Demokratie geführt“, bilanziert Neumann. Durch die wechselnden Mehrheiten im Rat mussten Themen breiter diskutiert und Kompromisse neu gedacht werden.
Lebenswerte und klimaangepasste Stadt als Maßstab
Die Bilanz der Grünen orientiert sich nach eigener Aussage klar an der Vision einer lebenswerten, sozialen und ökologischen Stadt. In den Mittelpunkt rückten sie Investitionen in Grünflächen, Radwege, Bildungseinrichtungen und soziale Infrastruktur.
Drei neue Gesamtschulen, Housing-First-Projekte und mehr als 1.000 neue Fahrradabstellplätze stehen exemplarisch für diese Ausrichtung. Auch die Abschaffung der Sperrstunde und die Entlastung der Eltern bei Kita-Gebühren zählen dazu.

Dass das Thema Klima in den letzten fünf Jahren eher in den Hintergrund getreten ist, scheint den Grünen in Dortmund eher eein Grund zu sagen: Jetzt erst recht“! Denn Klimapolitik sei nicht mehr nur ein Thema für Idealist:innen. „Es geht längst um Lebensqualität und soziale Gerechtigkeit“, so die Fraktionssprecherin.
„Ich bin euer Mann“ – Lögering will erste Grüne OB werden
Mit dem Wahlprogramm „Macht heute, was morgen zählt!“ starteten die Grünen letzte Woche in den Wahlkampf. Die Botschaft: Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Demokratie sind keine Gegensätze, sondern gehören zusammen.

Katrin Lögering, die für das Amt der Oberbürgermeisterin kandidiert, will laut eigener Aussage ein neues Miteinander etablieren. Ihre Kampagne spielt bewusst mit Humor – etwa mit dem Slogan „Ich bin euer Mann“ – aber bleibt inhaltlich ernst: „Ich kandidiere, weil ich Dortmund gemeinsam mit allen gestalten will.“
Im Mittelpunkt steht die Vision eines Dortmunds, in dem sich alle Menschen zu Hause fühlen können. Eine inklusive Stadt, in der Vielfalt gelebt wird und niemand ausgegrenzt ist. Bildung, Gleichstellung, Kultur und Sicherheit sind zentrale Bausteine.
Wohnungsbau, Quartiersentwicklung und der Schutz von Grünflächen bleiben dabei ebenso im Fokus wie digitale Infrastruktur und wirtschaftlicher Strukturwandel. Diese Ziele seien aber nur zu erreichen, wenn man gemeinsam handele, so Sprecherin der Grünen Dortmund Hannah Rosenbaum.
Noch mehr Demokratie wagen – auch ohne feste Mehrheiten
Ein weiteres zentrales Thema ist die Demokratie selbst: Die Grünen wollen Beteiligungsformate ausbauen, Stadtteilräte stärken und niedrigschwellige Beteiligung fördern. Die Erfahrungen aus der Projektpartnerschaft und wechselnden Mehrheiten im Rat sollen dabei helfen.
Die Grünen verstehen ihre Rolle im Rat als „Impulsgeberin mit Gestaltungskraft“. Mit wechselnden Mehrheiten konnten sie Themen durchsetzen – vom Biodiversitätskonzept bis zu mehr Teilhabe in der Jugendpolitik.
„Wir haben gezeigt, dass man nicht in statischen Koalitionen regieren muss, um zu gestalten“, sagt Christoph Neumann. Diese Offenheit wollen die Grünen auch in die nächste Wahlperiode mitnehmen. „Es geht um Verantwortung für diese Stadt, nicht um Macht“, betont Lögering am Ende ihrer Bilanzierung der Grünen Ratsarbeit von 2020 bis 2025.
Mehr Informationen: Hier gibt es die Links zur Fraktionsbilanz und zum Wahlprogramm.
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