
Wie soll die Kampstraße in Zukunft aussehen? Diese Frage stellt die Stadt Dortmund derzeit den Bürger:innen – nicht irgendwo, sondern mitten im Getümmel des Stadtfests DortBunt. Unter dem Titel „RE:START Kampstraße“ wurden an einem Beteiligungsstand nicht nur Meinungen gesammelt, sondern auch gebaut – mit bunten Bausteinen, Fantasie und jeder Menge Lust auf Veränderung.
Zwischen Vergangenheit und Aufbruch
„Jede Generation hat ihre eigene Kampstraße“, sagt Planungsdezernent Stefan Szuggat. Manche erinnern sich an sie als vierspurige Straße, andere schätzen die Weihnachtsmarktbuden im Winter. Doch klar ist: Die heutige Kampstraße, eine eher graue Verbindung zwischen Reinoldikirche und Petrikirchenhof, braucht frischen Wind. ___STEADY_PAYWALL___

Die Stadt will die Straße nicht nur grüner, sondern auch einladender machen – mit mehr Gastronomie, Sitzgelegenheiten, Aufenthaltsqualität und vielleicht sogar Spielmöglichkeiten. „Das ist eine moderne Art der Bürgerbeteiligung, von der wir uns viel erhoffen“, so Szuggat gegenüber dem Nordstadtblogger.
Am DortBunt-Stand wurde schnell klar, dass viele Dortmunder:innen mehr wollen als nur einen Ort, an dem es von A nach B geht. Mit Bausteinen bauten Kinder und Erwachsene ihre Traum-Kampstraße: Spielplätze, Bäume, Wasserflächen, Eisdielen – die Visionen waren vielfältig.
Alle sind gefragt, wenn es um die Kampstraße geht
Eine Besucherin kritisiert zum Beispiel die fehlenden Sitzgelegenheiten. Andere notierten ihre Ideen auf bunten Zetteln und hefteten sie an eine große Ideenwand. Der Tenor: Die Kampstraße soll ein Ort zum Verweilen werden – nicht nur ein Durchgangsraum.

Mit dem Auftakt bei DortBunt ist die Beteiligung noch lange nicht vorbei. Am 9. und 10. Mai lädt die Stadt zu zwei „KAMP:WALKs“ ein, bei denen die Kampstraße gemeinsam abgelaufen und diskutiert wird. Am 12. Mai folgt ein Expert:innenaustausch, am 20. Mai eine offene Dialogveranstaltung.
Parallel läuft auch eine Online-Beteiligung. Unter dem Motto „RE:START Kampstraße“ können alle Dortmunder:innen ihre Perspektiven digital einbringen – egal ob jung oder alt, mit Vision oder konkretem Verbesserungsvorschlag.
Mehr als nur ein Straßenumbau
Was Szuggat dabei wichtig ist: Die Kampstraße soll nicht einfach neu gepflastert werden, sondern ein Ort mit Aufenthaltsqualität entstehen. „Am Ende geht es um die Frage: Ist die Kampstraße nur Transit – oder ein Teil unserer urbanen Lebenswelt?“ Die ersten Rückmeldungen sprechen eine deutliche Sprache: Viele wünschen sich Letzteres.

Ob mit bunten Bauklötzen oder tiefgreifenden Ideen: Der Beteiligungsprozess zur Kampstraße zeigt, dass Stadtentwicklung dann am besten gelingt, wenn alle mitreden dürfen. Und wenn aus einer grauen Straße vielleicht bald eine Grüne Oase wird.
Hier der Link zur Online-Befragung und hier die Website von „RE:START Kampstraße“ mit einer Übersicht über alle Termine.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Mehr auf dazu auf Nordstadtblogger:
Schlussstrich: Die 26 Jahre alten Planungen für den „Boulevard Kampstraße“ sind vom Tisch
Uralt-Pläne für Umgestaltung der Kampstraße zum „Boulevard“ sorgen für Missstimmung
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Brüderweg: Vom „grauen Bruder“ zur Flaniermeile – Denkmalheft beschäftigt sich mit der Geschichte
Reaktionen
RE:START KAMPSTRASSE: Wie sieht das Fachpublikum die Zukunft der markanten City-Achse? Forum Stadtbaukultur diskutiert Aussichten für die Kampstraße (PM)
Der Kampstraße blüht eine Zukunft als grüne, klimaresiliente Achse mit Spielmöglichkeiten, Außengastronomie, Ruhe-Oasen, Veranstaltungsflächen und Schattenplätzen. Gleichzeitig soll sie auch den Rad-, Liefer- und Anliegerverkehr aufnehmen. Ist das lösbar? Das Forum Stadtbaukultur redet darüber am Montag, 12. Mai, im Baukunstarchiv.
Ende vergangenen Jahres hat der Rat der Stadt Dortmund einen folgenreichen Beschluss gefasst: Das inzwischen über 20 Jahre zurückliegende Wettbewerbsergebnis für eine Neugestaltung des Mittelabschnitts der Kampstraße wird nicht umgesetzt. Der Grund: Wichtige Rahmenbedingungen haben sich inzwischen verändert. Ein neuer Planungsprozess wurde gestartet.
Als markante Ost-West-Achse durch die Dortmunder City nimmt die Straße eine zentrale Position mit hohen Erwartungshaltungen aus der Stadtgesellschaft ein. Derzeit läuft ein umfangreicher Beteiligungsprozess, der die Öffentlichkeit dazu anregt, Ziele und Vorstellungen für die Kampstraße zu formulieren. Dazu gehört auch die Veranstaltung im Forum Stadtbaukultur.
Das Programm
Als Keynote-Speaker wird Prof. Steffen de Rudder von der Bauhaus-Universität Weimar zur großstädtischen Straße referieren. Anschließend wird Dr. Stefan Mühlhofer von den Kulturbetrieben der Stadt Dortmund die Kampstraße historisch einordnen und räumlich im Stadtbild verorten. Komplettiert wird das Programm mit einem Beitrag von Tilmann Insinger, Citymanager der Stadt Dortmund, der über die innerstädtischen Quartiere und neuesten Entwicklungen in der City informiert. Birgit Niedergethmann, Leiterin des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, wird durch die Veranstaltung führen und Einblicke in den Planungsprozess geben. Das Plenum ist dabei eingeladen, gemeinsam mit den Referent*innen zu diskutieren.
Das Forum Stadtbaukultur mit dem Kampagnen-Titel „RE:START KAMPSTRASSE“ kommt am Montag, 12. Mai, von 18:30 bis ca. 20:30 Uhr im Gartensaal im Baukunstmuseum NRW (Ostwall 7, 44135 Dortmund) zusammen. Aus Kapazitätsgründen ist eine Anmeldung erforderlich. Das Kontaktformular ist zu finden unter dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Was ist das Forum Stadtbaukultur?
Das Forum Stadtbaukultur Dortmund widmet sich seit mehr als 20 Jahren aktuellen Themen der Stadtentwicklung und beleuchtet Aufgaben, Projekte und Herausforderungen. Es bietet Fachleuten und interessierten Bürger*innen die Plattform für einen breiten öffentlichen Diskurs. Die Mitgestaltung der städtischen Lebensumwelt mit all ihren Komponenten ist ein besonderes Anliegen. Infos auch unter dortmund.de/forumstadtbaukultur.
Wie soll die Kampstraße der Zukunft aussehen? Stadt lädt zur Dialogveranstaltung am 20. Mai ins Rathaus (PM)
Am RE:START KAMPSTRASSE können sich alle Dortmunder*innen beteiligen und den öffentlichen Raum neu denken – online und offline. Zum Abschluss der Vor-Ort-Aktivitäten lädt die Stadt Dortmund ein zum öffentlichen Dialog KAMPSTRASSEN-DNA. Der Termin: Dienstag, 20. Mai, ab 17:30 Uhr im Dortmunder Rathaus.
Die Kampstraße zwischen der Stadtbahnhaltestelle Reinoldikirche und dem Petrikirchhof soll zu einem Ort für alle Dortmunder*innen zukunftsweisend umgestaltet werden. Nach Mitmachstand beim Stadtfest DORTBUNT, thematischen Spaziergängen über die Kampstraße und dem Forum Stadtbaukultur zum RE:START KAMPSTRASSE rundet der öffentliche Dialog am 20. Mai die Vor-Ort-Beteiligung ab. Die gesammelten Ideen aus den verschiedenen Beteiligungsformaten werden vorgestellt und mit Expert*innen aus Stadtplanung, Architektur sowie der Politik diskutiert.
Ab 17:30 Uhr gibt es im Rathausfoyer Informationen an Themenständen zum Stand der Beteiligung zur Umgestaltung der Kampstraße. Nach Einführungen in das Projekt und den Beteiligungsprozess ab 18 Uhr können sich die Teilnehmenden einbringen, sich austauschen und diskutieren. Auf dem Podium bietet die Stadt eine moderierte Diskussionsrunde an mit Expert*innen aus Stadtplanung, Architektur und Alltagsnutzung sowie der Politik. Die Anmeldung zur öffentlichen Dialogveranstaltung kann man unter folgendem Link vornehmen: https://doo.net/veranstaltung/187800/buchung
Online-Mitgestaltung noch bis zum 23. Mai
Parallel zu den Vor-Ort-Aktionen können die Dortmunder*innen sich weiter online einbringen: Die digitale Beteiligungsplattform ist noch bis zum 23. Mai unter dortmund.de/kampstrasse geöffnet. Über ein interaktives Kartentool sowie eine kurze Umfrage können Bürger*innen ihre Ideen verorten, Prioritäten setzen und eigene Vorschläge auch vom Sofa aus einreichen.