Regionales Bildungsbüro: 15 Jahre Zusammenarbeit bei den Bildungs-, Erziehungs- und Beratungssystemen

1600 Jugendliche suchen noch eine Lehrstelle.
Das Regionale Bildungsbüro hilft unter anderem beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt.

Das Regionale Bildungsbüro (RBB) im Fachbereich Schule der Stadt Dortmund kümmert sich seit 15 Jahren erfolgreich darum, dass die Bildungs-, Erziehungs- und Beratungssysteme im Stadtteil, in der Stadt und in der Region systematisch zusammenarbeiten, um Kinder und Jugendliche ganzheitlich zu fördern. Nach einem Beschluss des Verwaltungsvorstands soll sich das Regionale Bildungsbüro auch weiterhin um seine aktuellen Handlungsfelder kümmern und die Kooperation mit dem Verein zur Förderung innovativer Schulentwicklungen e.V. fortführen. Der Rat der Stadt Dortmund beschließt darüber in seiner Sitzung im Dezember 2018.

Dezernentin Schneckenburger: „RBB ist Herzstück der kommunalen Bildungspolitik.“

Daniela Schneckenburger
Stadträtin Daniela Schneckenburger. Foto: Alex Völkel

Das Regionale Bildungsbüro hat in den vergangenen Jahren systematische Strukturen der vernetzten Zusammenarbeit etabliert, um die Bildungslandschaft weiterzuentwickeln. Es verfügt über langjährige Erfahrung in der kommunalen Koordinierung von Bildungsprozessen und arbeitet vertrauensvoll mit unterschiedlichen BildungspartnerInnen in verlässlichen Netzwerkstrukturen zusammen.

Für die Dezernentin des Kinder- und Jugendbereichs der Stadt Dortmund stellt das Regionale Bildungsbüro das Herzstück der kommunalen Bildungspolitik dar. Es handele sich um eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land, wenn es um Themen wie Inklusion und Schulentwicklung gehe.

„Wir stehen in gutem Dialog mit der Landesregierung, um Schulentwicklung zu gestalten und das Regionale Bildungsbüro stimmt seine Vorgehensweise mit der Bezirksregierung Arnsberg ab“, erläutert Daniela Schneckenburger.

Familienberatung und Krisenmanagement werden immer wichtiger

Logo des Fördervereins schul.inn.do
Logo des Fördervereins schul.inn.do

Aktuell unterstützt und koordiniert das Regionale Bildungsbüro in vier Handlungsfeldern: bei schulischen Entwicklungsprozessen, bei der Gestaltung von Übergängen zwischen Schule und Arbeitswelt, bei der Beratung für Familien rund um das Thema Bildung im „Dienstleistungszentrum Bildung“ und mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle.

Bewertungen und Studien zu den Bildungsnetzwerken NRW belegen, dass die Regionalen Bildungsbüros effektiv arbeiten und akzeptiert werden.

In den letzten Jahren sei vor allem durch den Anstieg von neuen Zuwanderinnen die Beratung von Familien besonders wichtig geworden. Als ein weiteres wichtiges Standbein des Regionalen Bildungsbüros gilt für Schneckenburger die Schulpsychologische Beratungsstelle. Mit ihrer Hilfe und durch ihre Arbeit können Konflikte in Schulen angemessen bearbeitet und in Krisenfällen schnelle Hilfe angeboten werden.

Neben Stadt und Land ist ein dritter Partner konstituierend für das Regionale Bildungsbüro: Der 2001 gegründete Verein zur Förderung innovativer Schulentwicklungen e.V. (schul.inn.do). Er übernimmt seit seiner Gründung vor allem die Funktion eines Trägervereins, um Projekte abzuwickeln, ist aber gleichzeitig in vielen Fällen Ideengeber und Scharnier für die Einbeziehung ehrenamtlichen Engagements und anderer PartnerInnen der Zivilgesellschaft. Auf Basis einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Verein und dem Fachbereich Schule realisieren die Partner gemeinsame Ziele.

Praxisbeispiel: Neue Social-Media-Kampagne „Dortmund at work“

Im Dortmunder Rathaus informierten die Verantwortlichen über das Projekt „Dortmund at work“. Foto: Roland Gorecki
Im Dortmunder Rathaus informierten die Verantwortlichen über das Projekt „Dortmund at work“. Foto: Roland Gorecki

Eines der Projekte des Regionalen Bildungsbüros heisst „Dortmund at work“. Das Projekt ist eine Social-Media-Kampagne, die jungen Leuten bei der Orientierung im Berufsleben und der richtigen Berufswahl helfen soll, denn jährlich gibt es zahlreiche unbesetzte Lehrstellen. Im September fand hierzu im Dortmunder Rathaus eine Informationsveranstaltung für SchülerInnen der Jahrgangsstufen acht bis zehn und ihrer Lehrkräfte statt.

Auf Instagram, Facebook und YouTube stellt das Regionale Bildungsbüro ausbildende Betriebe vor. Dort können die Jugendlichen Berufsfelder erkunden, Praktika absolvieren oder eine Ausbildung bzw. ein duales Studium beginnen. Fotos und kurze Videos geben Einblicke in den beruflichen Alltag von Auszubildenden wie Natalie. Arbeitgeber berichten, welche Erwartungen sie haben und was ihr Betrieb bietet. Wer sich für ein Studium interessiert, erfährt, welche Studiengänge Dortmund bietet und welche Erfahrungen Studierende gemacht haben.

Die Informationsveranstaltung war gut besucht. Foto: Roland Gorecki
Die Veranstaltung war gut besucht. Foto: Roland Gorecki

Den Dortmunder Betrieben bietet das Regionale Bildungsbüro mit„Dortmund at work“ eine Plattform, potenzielle Bewerberinnen undBewerber mit Fotos und Videos von sich zu begeistern.

Die Jugendlichen in Dortmund erfahren durch die Kampagne auch von Berufen, über die sie bisher noch nichts wussten. Ziel ist es, die Jugendlichen umfangreich über ihre Möglichkeiten zu informieren, damit sie die für sich richtige Berufswahl treffen.

Häufig endet die Berufs- und Studienorientierung nicht mit dem Schulabschluss – nicht jede/r findet direkt die richtige Ausbildung oder das passende Studium. Daher richtet sich die Kampagne auch an junge Erwachsene bis etwa 24 Jahren. Unterstützt wird sie von den Institutionen des Beirats „Übergang Schule – Arbeitswelt“.

Stadt, Land und Schulentwicklungsverein arbeiten im RBB eng zusammen

„Wir als Verwaltung werden dem Rat der Stadt vorschlagen, mit der bestehenden Form des Bildungsbüros mit dem Verein Schulentwicklungen e.V. als Liberofunktion weiterzuarbeiten. Schließlich ist das unser bisheriges Flaggschiff in der Dortmunder Bildungspolitik“, so Schneckenburger weiter.

Das Regionale Bildungsbüro möchte die erreichte Struktur sichern, wichtige Innovationen, die über Projekte erprobt wurden und werden, Schritt für Schritt in das Regelsystem übertragen und gleichzeitig neue Herausforderungen angehen, die durch den demografischen Wandel, die Zuwanderung und die Umsetzung inklusiver Bildung entstehen.

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