Tipps zu Maßnahmen und Förderprogrammen in der Nordstadt

Quartiersrundgang zum Thema Klimawandel: Gemeinsam gegen Hitze und Starkregen

Das „Quartiersgespräch Hafen“ zum Thema Klimafolgeanpassung und Grün endete im „Garten der 7000 Schmetterlinge“. Hier entsteht durch ehrenamtliches Engagement ein Rückzugsort für Menschen und eine Oase für Insekten. Wer Lust hat mitzumachen, kann jeden ersten und dritten Samstag ab 12 Uhr vorbeischauen . Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Die Folgen des Klimawandels, sie sind bereits vor der Haustür spürbar. Was kann man tun, um sich vor Hitze zu schützen? Wie lässt sich verhindern, dass der Keller bei Starkregen überläuft? Beim Quartiersrundgang gab es Tipps zu Förderprogrammen und praktische Einblicke in Höfe und Gärten, die Vorbild sein könnten.

Programme zur Vorsorge und zum Schutz gegen Klimaeinflüsse

Regnerischer Auftakt zum Quartiersrundgang: Anne Behlau und Theresa Ramlau, v. rechts Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Pünktlich zum Start des Rundgangs durch das Hafen-Viertel setzte der Regen ein. Fast 30 Personen versammelten sich unter den Bäumen an der Feldherrnstraße und lernten gleich die erste Lektion: Bäume bieten Schutz.

Anne Behlau vom Team Immobilien beim Quartiersmanagement, hatte Nachbar:innen, Eigentümer:innen und Expert:innen eingeladen, um beim Rundgang durch das Hafenviertel darüber zu informieren, wie „Vorsorge und Schutz gegen Klimaeinflüsse aussehen und dabei auch die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Nachbarschaft gestärkt werden kann.“

Versiegelte Böden werden bei Starkregen zum Problem

Erste Station war ein Hinterhof in der Lessingstraße. Ein typischer Hof mit Carport und Stellplatz für Mülltonnen, der Boden vollständig durch eine Asphaltdecke versiegelt und in der Mitte nur ein kleiner Gulli.

Hinterhof in der Lessingstraße: Versickerung von Regenwasser mittels Einbau einer Rigole Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

„Wenn es hier stark regnete, konnte das Wasser nicht versickern, die Kanalisation hat es nicht mehr geschafft und die Keller des vorderen Hauses sind voll gelaufen,“ berichtete Dieter Schmidt, der das Hinterhaus bewohnt und versucht hat, Abhilfe zu schaffen.

Da eine vollständige Entsiegelung des Grundstücks nicht möglich war, ließ er zumindest auf der Grundstücksgrenze eine „Rigole“ bauen. Ein circa 40 cm breiter und ein Meter tiefer Streifen wurde über die gesamte Breite des Grundstücks ausgehoben und mit Drainagerohren, Vlies und Steinen wieder aufgefüllt. Diese eher unscheinbare Rinne sorgt nun dafür, dass der Regen ins Erdreich versickern kann und die Kanalisation nicht belastet.

Beratungsangebote auch direkt vor Ort möglich

Leonie Schödl und Laura Althöfer sind bei der Stadt Dortmund Expertinnen für das Thema Entwässerung. Sie kennen die Problemzonen der Stadt bei Starkregen und geben Tipps, die Anwohner:innen solcher Gebiete helfen sollen, die Folgen zu minimieren.

Leonie Schödl und Laura Althöfer, v.l., Stadt Dortmund, Grundstücksentwässerung Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Flächen zu entsiegeln ist für sie das A und O, aber auch Zisternen, Regentonnen und Dachbegrünung können helfen, das Wasser in die richtigen Bahnen zu lenken. „Davon profitieren alle“, so Schödl, „die Umwelt, die Stadt, aber auch die Investoren selbst, die Gebühren für Abwasser einsparen können“.

Die beiden kommen für Beratungsgespräche auch gerne vorbei und erklären vor Ort, welche Methoden es gibt und was zum Beispiel mit Blick auf die Bodenbeschaffenheit zu beachten ist.

Alte Infrastruktur trifft auf neue Herausforderungen

Helga Steinmeier wohnt in der Feldherrnstraße – sie hatte 20 Jahre keine Probleme mit Wasser im Keller, aber in den letzen drei Jahren bereits mehrfach. Ein Problem, das sie mit anderen Nachbar:innen von gegenüber und von der angrenzenden Schützenstraße teilt.

Im Hinterhof von Helga Steinmeier (links) samt begrünter Balkone Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Man tauscht sich aus über Erfahrungen mit dem Einbau von Rückstauklappen und mögliche Defizite aufgrund der bestehenden Rohrsysteme: „Die alten Rohre sind schmal, der Druck hat zugenommen“, vermutet ein Nachbar. Der Beratungsbedarf ist groß, aber nicht immer sind die Möglichkeiten vor Ort gegeben.

Inmitten der grünen Oase von Helga Steinmeier wirbt Anne Behlau daher auch noch mal für Förderprogramme zur Dachbegrünung oder auch zur Gestaltung von Innenhöfen, über die das Quartiersmanagement gern informiert. Behlau geht es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um die damit verbundene Verbesserung der Lebensqualität im Viertel.

Klima ist nicht nur ein Thema des Körpers, sondern auch der Psyche

Wie sehr Klima und Lebensqualität zusammenhängen, darüber kann auch Bernd Rethemeier berichten. Er ist Geschäftsführer der Halte-Stelle, einem Verein der sich um Menschen mit psychischen Erkrankungen kümmert.

Geschäftsführer Bernd Rethemeier im Garten des Halte-Stelle e.V. Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Der kleine Hof, die Pflanzen und Sitzgruppen auf der Rückseite des Gebäudes an der Blücherstraße, sind ein wichtiger Ort der Begegnung. Hier wird gegrillt, hier kann man aber auch einfach mal nur sitzen, ins Grüne schauen und die Seele baumeln lassen.

„Klima, das ist nicht nur ein Thema des Körpers. Es ist auch ein Thema der Psyche“, erklärt Rethemeiner. Die Hitze, vor allem die letzten tropischen Nächte, waren eine große Belastung sowohl für die Patient:innen als auch das Pflegepersonal. „Ein bis zwei Grad können da schon für eine Entlastung des gesamten Systems sorgen, von Psyche bis Organ.“

Neu erschienen: Der Hitzehelfer für Dortmund

Die Hitze trifft alle, aber vor allem besonders empfindliche, kranke Menschen und zum Beispiel auch Senior:innen. Sophie Arens, vom Umweltamt der Stadt Dortmund und Renate Lahnwert-Kuhn vom Seniorenbüro der Innenstadt-Nord stellen daher beim Rundgang auch den „Hitzehelfer Dortmund“ vor.

Sophie Arens, Stadt Dortmund und Renate Lahnwert-Kuhn, Seniorenbüro, v.l. Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Die Broschüre gibt Tipps, auch bei spezifischen Krankheiten, informiert über ein Hitze-Telefon, die Bedeutung von Trinkpausen und vieles mehr.

Wissen zu vermitteln, Nachbarschaftshilfe anzuregen, Trinkbrunnen zu installieren – all dies gehört zu einem größer angelegten „Hitze-Aktionsplan“ der Stadt, der weiter ausgerollt wird und Lahnwert-Kuhn freut sich, dass die Erfahrungen aus zahlreichen Nordstadt-Projekten hier einfließen werden.

Sie ist überzeugt, dass „mehr in die Information der Bürger investiert werden muss“, sonst drohten „hohe Folgekosten durch gesundheitliche Schäden.“

Die Veränderungen sind messbar und auch spürbar

Aber sind so ein kleiner Garten oder die Dachbegrünung auf dem Carport nicht nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“? Lassen sich die Folgen solcher Maßnahmen überhaupt belegen? Dafür sind Swantje Maurer und Charlotte Hüser beim Rundgang mit dabei.

Messbar kühler: Studentin Charlotte Hüser erhebt Klimadaten für die Stadt. Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Die beiden studieren Klimatologie an der Ruhr Universität Bochum und arbeiten mit an der Entwicklung eines Messnetzes für ganz Dortmund. Hier werden nicht nur Temperatur-, Luft-, Feuchtigkeits- oder Winddaten erfasst, sondern als Indikatoren für den „thermalen Komfort“ genutzt. „Menschen verschätzen sich eher und Temperaturempfinden ist ja auch sehr unterschiedlich“, erläutert Maurer.

Unterschiede zwischen gemessener und gefühlter Temperatur sind  bereits Teil der Wetterkommunikation, aber auch so etwas wie eine allgemeine „Wohlfühltemperatur“ lässt sich erforschen.

Und auch wenn bei diesem Rundgang kaum die Sonne hervor kam und Strahlungsdaten unberücksichtigt blieben, ergeben die Messdaten am Ende ein klares Bild: zwischen 0,8 und 2 Grad ist es in den Höfen und unter den grünen Dächern kühler, als auf der Straße zwischen den Häuserblocks.

Klimaschutz braucht privates und öffentliches Engagement

Zum Finale gehts dann noch mal vorbei an einer phantasievollen Fassadenbegrünung in der Scharnhorststraße, in einen Innenhof, in dem sogar eine Palme wächst und schließlich um die Ecke in den „Garten der 7000 Schmetterlinge“ (Kesselstraße/Ecke Landwehrstrasse).

Originelle Fassaden-Begrünung in der Scharnhorststraße Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Auf einer ehemaligen Brache ist ein wilder Garten entstanden, der nicht nur ein Ort für Menschen ist. Den ehrenamtlichen Gärtner:innen geht es in erster Linie um den Erhalt der Biodiversität und den Schutz von Insekten. Hier wird nichts gemäht, hier gibt es Totholz, Kräuter, Wildblumen und Workshops zum Thema Bienen. Die Gäste des Rundgangs konnten sich zum Abschluss ein von Kindern gebasteltes Insektenhotel mitnehmen.

Nach zwei Stunden Rundgang sind alle um zahlreiche Informationen und Ideen reicher. „Wir müssen etwas tun“, zieht ein Vater Bilanz, der mit seiner Tochter am Rundgang teilgenommen hat. Ein anderer Teilnehmer findet, Klimaschutz sei doch auch Aufgabe der Stadt und dürfe nicht auf private Investor:innen abgewälzt werden.

Die Lösung findet sich wie so oft vermutlich irgendwo in der Mitte. „Es ist eine große Aufgabe, die vor uns liegt, das geht nur miteinander“, sagt Sophie Arens vom Umweltamt und setzt bei der Suche nach Lösungen auf „kleinteiliges und dezentrales Engagement.“ Die Förderprogramme sind da, Ideen und Engagement gibt es auch, aber die Zeit läuft.

Weitere Informationen:

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Reaktionen

  1. „Beat the Heat“: Grünflächen gegen Nordstadt-Hitze – Vorträge und Spaziergang mit „Hochschule vor Ort“ der FH Dortmund (PM)

    Wer: Fachhochschule Dortmund (Hochschule vor Ort)
    Was: Beiträge zur Veranstaltungsreihe „Grüne Nordstadt“
    Wann: 17. bis 31. August 2023 (mit Aktionen am 22., 23. und 30. August)
    Wo: Nordstadtgalerie, Bornstraße 142, 44145 Dortmund

    Was fehlende Grünflächen mit Hitze zu tun haben, thematisiert die „Hochschule vor Ort“ der Fachhochschule Dortmund in ihrer öffentlichen Veranstaltungsreihe „Grüne Nordstadt“ an drei Terminen unter dem Titel „Beat the Heat“. Die Teilnahme an zwei Vorträgen in der Nordstadtgalerie und an einem Spaziergang ist kostenfrei.

    Warum ist es in Städten tendenziell heißer als auf dem Land? Wie entsteht das Phänomen der „urbanen Hitze-Insel“ in bebauten Gebieten, beispielsweise in der Dortmunder Nordstadt? In zwei Vorträgen geht es am 22. und 23. August, jeweils von 18 bis 20 Uhr, um die Hintergründe städtischer Wärmebelastung, ihre Auswirkungen auf die Umwelt und das menschliche Wohlbefinden. Und am 30. August startet Quartiersmanager Till Blackstein um 16 Uhr an der Nordstadtgalerie einen Sparziergang, der dazu dient, heiße und kühle Orte zu entdecken.

    Vorträge im Überblick:

    Dienstag, 22. August: „Wie hängen Grünflächen, Hitze & soziale Lage zusammen? Eine räumliche Untersuchung“ von Florian Klopfer (Fakultät Raumplanung an der TU Dortmund) und Hannah Rosenbaum (Bezirksbürgermeisterin der Innenstadt-Nord)

    Mittwoch, 23. August: „Steigende Hitze: Chancen und Herausforderungen in der Nordstadt“ von Sophie Arens (Umweltamt der Stadt Dortmund)

    Außerdem sind vom 17. bis 31. August in den Räumen und Fenstern der Nordstadtgalerie an der Bornstraße auf Postern und Plakaten nützliche Tipps zum Umgang mit Hitze zu finden. Wer erholsame Abkühlung sucht, kann sich auf einem Stadtplan von Dortmund nach nahegelegenen Parkanlagen umsehen. Zusätzlich gibt es Hinweise auf Mitmach-Projekte, die sich für eine nachhaltig grüne Nordstadt einsetzen.

    Mehr zur Nordstadtgalerie: http://www.fh-dortmund.de/nordstadtgalerie

  2. Umweltamt geht mit 11 Förderprogrammen aktiv in Richtung Klimaschutz (PM)

    Sechs Förderprogramme rund um Klima und Gebäude bietet das Umweltamt über das städtische Beratungszentrum „dlze – Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz“ zurzeit bereits an. Ein Förderprogramm ist aktuell ausgeschöpft. Weitere vier Förderprogramme wurden vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen und werden in den kommenden Monaten für Bürger*innen verfügbar sein. Damit wird ein Gesamtvolumen von über 3,5 Millionen Euro fürs Dortmunder Klima in den nächsten Jahren bereitgestellt.
    Die Stadt Dortmund hat mit dem Handlungsprogramm Klima-Luft 2030 zahlreiche Maßnahmen und Projekte erarbeitet, mit denen die Klimaschutzziele in Dortmund erreicht werden können. Dazu zählt auch die Schaffung finanzieller Anreize für die unterschiedlichen Dortmunder Akteur*innen, um klimafreundliche Investitionen voranzutreiben. Aus diesem Grund stellt die Stadt Fördermittel für klimaschutzrelevante Maßnahmen sowie für Vorhaben im Rahmen der Klimafolgenanpassung bereit.

    Die Zuschüsse bzw. Förderanträge können beim „dlze – Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz“, dem Beratungszentrum des Umweltamtes, beantragt werden, welches mit seiner kostenlosen Energieberatung Gebäudeeigentümer*innen bei der eigenen Energiewende unterstützt.

    Diese Wege gibt es: per E-Mail an dlze@stadtdo.de oder per Post bzw. per Einwurf in einen städtischen Briefkasten. Weitere Förderbedingungen und die Antragsformulare sind auf den Internetseiten des dlze unter http://www.dortmund.de/dlze erhältlich. Für Fragen interessierter Bürger*innen steht gibt es folgende Kontaktmöglichkeiten: Stadt Dortmund – Umweltamt, dlze – Dienstleistungszentrums Energieeffizienz und Klimaschutz, 0231 50-26580, dlze@stadtdo.de.

    Bestehende Programme des Umweltamtes:

    Begrünungsförderung

    Mit diesem Förderprogramm fördert die Stadt Dortmund klimawandelgerechte Investitionen für die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie für die Entsiegelung befestigter Flächen. So soll eine Entlastung überhitzter Bereiche und eine Verbesserung des natürlichen Wasserhaushalts erreicht werden. Für das Förderprogramm Grün, das seit Juli 2022 besteht, ist am 26.04.2023 eine überarbeitete Förderrichtlinie in Kraft getreten.

    Bei der Dach- und Fassadenbegrünung werden hier bis zu 50 %, höchstens jedoch 50 Euro pro Quadratmeter begrünter Fläche, der anerkannten Planungs- und Ausführungskosten gefördert. Für die Flächenentsiegelung werden ebenfalls 50 % der förderfähigen Kosten, jedoch maximal 20 Euro pro Quadratmeter gefördert. Das Fördervolumen des Programms beläuft sich auf 650.000 Euro, wovon ca. 130.000 Euro bereits bewilligt wurden.

    Antragsberechtigt sind Gebäudeeigentümer*innen, deren zu begrünendes Gebäude bzw. die zu entsiegelnde Grundstücksfläche sich in einem klimatischen Lastraum befinden. Das trifft für den Großteil der Gebäude in Dortmund zu. Die Klimakarte des RVRs kann online auf dortmund.de/dlze eingesehen werden.

    Förderung PV für Vereine

    Dortmunder Vereine, die einen Beitrag zur Energiewende in Dortmund leisten wollen, unterstützt die Stadt Dortmund bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Vereinsgebäuden. Diese Anlagen verringern strombedingte Treibhausgasemissionen und gleichzeitig kann die finanzielle Situation der Vereine in Anbetracht der steigenden Energiekosten verbessert werden.

    Die Stadt Dortmund fördert 50 % der als förderungsfähig anerkannten Kosten, jedoch maximal 15.000 Euro je Verein, für die Errichtung von neuen Photovoltaikanlagen auf Vereinsgebäuden sowie die damit verbundene Planung. Das Fördervolumen beläuft sich auf je 200.000 Euro für die Jahre 2023, 2024 und 2025. Nachdem das Förderprogramm ruhte, läuft es mit einem aufgestockten Fördertopf und neu überarbeiteten Richtlinien wieder an.

    Gefördert werden nicht wirtschaftliche Vereine des privaten Rechts, die Eigentümer, Pächter oder Mieter von Vereinsgebäuden innerhalb des Stadtgebiets von Dortmund sind. Außerdem muss ein entsprechender Eintrag im Vereinsregister vorliegen.

    Förderprogramm Geothermie

    Die Stadt Dortmund unterstützt Gebäudeeigentümer*innen oberflächennahe Erdwärme für die Heizung und Warmwasserversorgung zu nutzen. Damit sollen der Ausbau erneuerbarer Energien in Dortmund vorangetrieben und Treibhausgasemissionen reduziert werden.

    Gefördert werden 15 % der förderfähigen Kosten, jedoch maximal 10.000 Euro je Antragssteller*in. Für das seit Oktober 2022 bestehende Förderprogramm wurde der Fördertopf auf ein Fördervolumen von 250.000 Euro aufgestockt. Das Förderprogramm läuft nach einer Ruhepause mit neu überarbeiteten Richtlinien wieder an.

    Antragsberechtigt sind Privatpersonen sowie freie Träger sozialer oder gemeinnütziger Einrichtungen, die Eigentümer*innen von Gebäuden innerhalb des Stadtgebiets Dortmund sind.

    Förderung von Schallschutzfenstern

    An vielbefahrenen Straßen sind die Anwohner einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Wo aktive Schallschutzmaßnahmen nicht möglich sind, bleibt häufig dann nur der Einbau neuer schalldämmender Fenster als mögliche Maßnahme übrig. Die Stadt Dortmund unterstützt ihre Bürger*innen mit dem Förderprogramm Schallschutzfenster dabei, diese Maßnahmen zu ergreifen und damit gleichzeitig Energie einzusparen.

    Gefördert werden der Austausch von Schallschutzfenstern, bzw. Balkon- und Terrassentüren sowie die nachträgliche Dämmung von Rollladenkästen an stark befahrenen Straßen, soweit sie sich in Wohn- oder Schlafräumen befinden. Auch der Einbau von schallgedämmten Lüftern in Schlafräumen ist zuwendungsfähig.

    Die Förderung erfolgt als Zuschuss und beträgt maximal 75% der förderfähigen Kosten bis zu einer Höchstgrenze von 4.000 Euro je Haus bzw. Wohnung. Je Eigentümer ist eine jährliche Förderhöchstgrenze von 20.000 Euro festgelegt.

    Antragsberechtigt sind Grundstücks-, Haus- oder Wohnungseigentümer von besonders vom Verkehrslärm betroffenen Gebäuden. Mieter sind nicht antragsberechtigt. Die Prüfung, ob Anspruch auf eine Zuwendung besteht, erfolgt durch das Umweltamt (umweltamt@stadtdo.de; 0231 50-25422).

    Förderprogramme in Kooperation mit dem RVR

    Die Stadt Dortmund kooperiert außerdem mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) im Projekt „Energiesparhaus Ruhr“. Die aus der Kooperation entstandenen Förderungen laufen seit Juni 2023. Gefördert werden folgende Maßnahmen:

    Förderprogramm Heizungsoptimierung

    Nicht alle bestehenden Heizungsanlagen können und sollten direkt ersetzt werden. Durch diverse Maßnahmen wie zum Beispiel einen hydraulischen Abgleich des Heizungssystems, Einstellung der Heizkurve, Dämmung von Rohrleitungen oder Austausch der Heizungspumpe kann die Energieeffizienz optimiert werden. Im Förderprogramm Heizungsoptimierung werden Maßnahmen in Einfamilienhäusern an bestehenden Heizungsanlagen, welche die Energieeffizienz verbessern, mit einem Zuschuss gefördert.

    Die Gesamtkosten aller durchgeführten Energieeffizienzmaßnahmen an der bestehenden Heizungsanlage müssen zusammen mindestens 500 Euro betragen und von einem Fachunternehmen ausgeführt werden Der Zuschuss beträgt 250 Euro. Das Fördervolumen beläuft sich auf 17.500 Euro.
    Antragsberechtigt sind Eigentümer*innen von Einfamilienhäusern innerhalb des Stadtgebiets von Dortmund. Je Antragsteller*in und Gebäude ist lediglich ein Antrag förderfähig. Der Wärmeerzeuger muss mindestens 2 Jahre alt sein.

    Gutscheine für Energieberatung

    Ebenso fördert die Stadt Dortmund in Kooperation mit dem RVR Gutscheine im Wert von bis zu 100 Euro für eine professionelle Energieberatung vor Ort. Die Gutscheine sollen dabei helfen, einen ersten Einstieg in die Thematik „Gebäude-Sanierung“ zu bekommen und professionell unterstützt zu werden. Das Fördervolumen beläuft sich auf 5.000 Euro.

    Antragsberechtigt sind Eigentümer*innen von Ein- und Zweifamilienhäusern. Das Gebäude muss sich im Stadtgebiet Dortmund befinden. Die Beratungen erfolgen ausschließlich durch Berater*innen der Verbraucherzentrale NRW, gelistete Energieeffizienz Expert*innen auf energie-effizienz-experten.de oder des Bundesverbands GIH Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerk e.V..

    Kommende Förderprogramme des Umweltamtes:

    Neben den laufenden Förderprogrammen werden aktuell weitere vom Rat beschlossene Förderprogramme mit ihren konkreten Förderrichtlinien erarbeitet, die voraussichtlich in den nächsten Monaten von Bürger*innen beantragt werden können. Sobald diese verfügbar sind, wird dies über die Presse und auf der Internetseite des „dlze- Dienstleistungszentrum Energieeffizienz und Klimaschutz“ veröffentlicht.

    Förderung von Photovoltaikanlagen für Privathaushalte

    Der Rat der Stadt hat ein Förderprogramm mit einem Volumen von 500.000 Euro zur Unterstützung der Anschaffung und Installation von Photovoltaikanlagen an und auf Dortmunder Gebäuden beschlossen. Der maximale Gesamtförderbetrag pro Antragsteller*in soll 1.000 Euro betragen. Pro Haushalt soll maximal eine Anlage gefördert werden. Das Programm soll so gestaltet werden, dass Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen bis zu 75.000 Euro für Ledige und bis zu 150.000 Euro für zusammen Veranlagte gefördert werden können. Eine Förderung von Mini-Photovoltaikanlagen soll über dieses Förderprogramm ausgeschlossen werden.

    Förderung von Mini-Photovoltaikanlagen

    Durch die kommende Förderung von Mini-Photovoltaikanlagen (sogenannte Balkonkraftwerke) fördert die Stadt Dortmund auch den Ausbau von erneuerbaren Energien bei Mieter*innen. Das kommende Förderprogramm ist mit einem Fördervolumen von 200.000 Euro angekündigt. Dabei beläuft sich der Höchstbetrag pro geförderte Anlage auf 500 Euro. Für einkommensabhängige Transferleistungsempfangende werden für dieses Förderprogramm spezielle Förderbedingungen mit einer erhöhten Förderquote erarbeitet.

    Energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern

    Die Stadt Dortmund wird mit einem kommenden, neuen Förderprogramm die Sanierung von privaten Mietwohngebäuden fördern. Fördergegenstände werden bei diesem Programm Maßnahmen zur Dämmung der Gebäudehülle, effiziente Nutzung von Heizung und Lüftung sowie der Einbau solarthermischer Anlagen sein. Das Fördervolumen des kommenden Förderprogramms beläuft sich dabei auf 500.000 Euro. Der maximale Förderbetrag wird sich pro Themengebiet auf 5.000 Euro belaufen.

    Förderung von Wärmepumpen bei privaten Immobilien

    Zur Förderung von Wärmepumpen bei privaten Immobilien ist ein Förderprogramm in Höhe von 300.000 Euro jährlich bis zum Jahr 2025 in Erarbeitung. Eine entsprechende finanzielle Bedarfslage wird anhand von Einkommensgrenzen nachzuweisen sein. Die maximale Fördersumme soll 3.000 Euro pro Gebäude betragen.

    Ausgeschöpftes Förderprogramm Lastenfahrräder:

    Die Stadt Dortmund hat am 30.06.2023 ein Förderprogramm für die Anschaffung eines Lastenfahrrads veröffentlicht. Das bereits am 05.07.2023 voll ausgeschöpfte Förderprogramm wies ein Fördervolumen in Höhe von 100.000 Euro über die Billigkeitsrichtlinie des Landes NRW und 8.000 Euro über nicht verbrauchte Ansätze der „Umsteiger“ – Kampagne des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes der Stadt Dortmund auf.

    Gefördert wurden Lastenfahrräder mit oder ohne elektrischer Antriebsunterstützung. Dabei wurden 45 % der förderfähigen Kosten, jedoch maximal 2.500 Euro bezuschusst. Transferleistungsempfänger*innen konnten mit einer Förderung von 75 % der förderfähigen Kosten und maximal 4.150 Euro rechnen.

  3. „Quartiersgespräch“ mit dem Thema „Energetische Schwachstellen von Gebäudehüllen“ (PM)

    Das Quartiersmanagement Nordstadt lädt Sie herzlichst zum nächsten „Quartiersgespräch“ mit dem Thema „Energetische Schwachstellen von Gebäudehüllen“ am Mittwoch, den 21.02.2024 von 17:30 – max. 21:00 Uhr ein. Treffpunkt 17:30 Uhr: Vor der Feldherrnstraße 5

    Energie ist ein kostbares Gut geworden. Viele Häuser haben energetische Schwachstellen an der Gebäudehülle, die man als Eigentümer*in oder Bewohner*in gar nicht kennt, die sich aber in der Energierechnung oder sogar in Form von Bauschäden bemerkbar machen und unter Umständen zu Feuchtigkeit oder Schimmel in der Wohnung führen können.

    Anhand von vier beispielhaften Gebäuden machen wir deshalb mit Hilfe von Wärmebildkameras die Wärmeverluste, bzw. die Schwachstellen unterschiedlicher Gebäude, bzw. Gebäudetypen und Baualtersklassen direkt vor Ort sichtbar.

    Wir können zeigen an welchen Bauteilen besonders viel Wärme verloren geht, wo Wärmebrücken liegen und wo ggfs. Bauschäden durch unzureichende Dämmung drohen. Natürlich zeigen wir auch auf was gegen Wärmeverluste und für energiesparendes Wohnen allgemein getan werden kann.

    Für jedes Gebäude möchten wir uns ein bisschen Zeit nehmen, um die Außenbauteile zu betrachten und alle Fragen der Teilnehmenden zu den „bunten Bildern“ zu klären. Im Anschluss des Rundgangs wollen wir beim AWO Bunker einkehren und uns bei einem Warmgetränk weiter austauschen, Sie über weiterführende Beratungsangebote und Fördermittel informieren und Ihnen kurz das international geförderte Projekt „Climate Adaptation through Thermographic Campaign and Heat mapping (CATCH4D)“ unter der Leitung des Instituts für Landes- und Stadtentwicklung (ILS) vorstellen. Ein spannendes Projekt bei dem u. a. an einem 3D Thermographiemodell für das gesamte Stadtgebiet Dortmund gearbeitet wird.

    Der Rundgang wird begleitet von Herrn Leibrandt (Energieberater) und unserem Quartiersarchitekten Herrn Redenz. Während des Rundgangs ist das Team des Quartiersmanagement Nordstadt erreichbar unter: 0151 22 28 01 53.

    Stationen

    17:30 Uhr Feldherrnstraße 5: Begrüßung und Einführung

    Im Anschluss Aufnahme und Besprechung von Wärmebildern der vorderseitigen Fassade der folgenden Beispielimmobilien:

    Ca. 17:40 Uhr Beispiel 1: Feldherrnstraße 5

    Ca. 18:10 Uhr Beispiel 2: Westerbleichstraße 70

    Ca. 18:45 Uhr Beispiel 3: Kurfürstenstraße 42

    Ca. 19:20 Uhr Station 4 : Kirchenstraße 24

    Ca. 20:00 Uhr Station 5: AWO Bunker, Blücherstraße 27: Nachbesprechung und informeller Austausch. Informationen über weiterführende Beratungsangebote und Fördermittel. Informationen zum Projekt CATCH4D.

    Max. 21:00 Uhr Ende Programm

    Bitte beachten Sie, dass die Strecke insgesamt ca. 15 Gehminuten umfasst und wir nicht wieder am Startpunkt des Spaziergangs enden. Teilnehmende, die schlecht zu Fuß sind, können sich gerne im Vorfeld bei uns melden. Gerne kann auch bei einzelnen Stationen dazu gestoßen werden (Erreichbarkeit unter: 0151 22 28 01 53).

    Wir bitte um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens 16.02. unter: hafen@nordstadt-qm.de
    Die Teilnehmer*innen-Zahl ist begrenzt und es geht nach den Eingängen der Anmeldungen.

    Bitte beachten Sie: Die Temperaturdifferenz zwischen Wohnräumen und Umgebung muss mindestens 10 – 15 °C betragen, damit die Thermografie-Bilder aussagekräftig sind. Sollte es an dem Tag außergewöhnlich warm sein, müssen wir den Rundgang leider spontan absagen.

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