„Print Print Print“ im Dortmunder U: Eine kleine, aber interessante Schaufenster-Ausstellung im Museum Ostwall

Die Macherinnen der Ausstellung „Print Print Print“ die Donnerstag im Museum Ostwall im U eröffnet wird. Fotos (3): Joachim vom Brocke
Die Macherinnen der Ausstellung „Print Print Print“, die Donnerstag im Museum Ostwall im U eröffnet wird.

Von Joachim vom Brocke

Überall Buchstaben. Selbst Nudeln werden nicht verschont. Doch zum guten Ton gehörte es für Kinder sonntags dazu, die kleinen Buchstaben aus der Rindfleischsuppe am Tellerrand zu irgendeinem Namen abzulegen. Ein Spiel. Für Johannes Cladders war es sogar „Poesie“, weil die Buchstaben bei Verzehr der Suppe „zum Ausgangspunkt poetischer Gedanken“ wurden. Zugleich zeigten sie die Allgegenwart von Buchstaben und Zeichen – selbst auf dem Esstisch.

Ausstellung im Museum Ostwall ist eine Kooperation mit der TU Dortmund

Wer kennt sie nicht: die beliebten Buchstabennudeln. (Foto: Museum)
Die beliebten Buchstabennudeln. (Foto: Museum)

„Print Print Print“ heißt eine kleine, aber interessante Schaufenster-Ausstellung, die am Donnerstag im Museum Ostwall im Dortmunder U  auf Ebene 5 eröffnet wird. Ohne „großen Bahnhof“, wie Museums-Vizechefin Regina Selter sagte. ___STEADY_PAYWALL___

Die Kuratorinnen Sarah Hübscher und Elvira Neuendank von der TU Dortmund seien da, Lisa Fischer (Szenografin, Fachhochschule Dortmund) seien ebenso ab 18 Uhr vor Ort wie Antje Utermann-Funke (Geschäftsführerin Freunde des Museums Ostwall) und Natalie Calkozan (wissenschaftliche Mitarbeiter Museum Ostwall).

Interessierte können sich an das Team der Ausstellung wenden. Denn beim Projekt handelt es sich um eine Kooperation des Museums mit der TU und wird gefördert durch die Freunde des Museums Ostwall.

Die Ausstellung thematisiert den Umgang mit Drucktechniken

Kleine Druckwerke können sich die Besucher*innen selbst herstellen.
Kleine Druckwerke können sich die Besucher*innen selbst herstellen. Fotos (3): Joachim vom Brocke

Gezeigt werden Kunstwerke aus der Sammlung des Museums, die nach Regina Selter sehr umfangreich ist, und den humorvollen, spielerischen und unerwarteten Umgang mit Drucktechniken, Typografieformen und Wortverwendungen thematisieren.

Völlig außen vor bleibt der Computer, der heute eine Vielzahl von Schriften möglich macht. Lediglich eine alte Reiseschreibmaschine lädt zu eigenen Gedanken ein. Daneben ein moderner Projektor, der zu eigenen Spielereien einlädt.

Zur Sammlung des Museums Ostwall gehören zahlreiche Drucke und Grafiken, die sich der Typografie und dem visuellen Experiment widmen. Darunter sind ungewöhnliche Buchobjekte von Dieter Roth, glänzende Siebdrucke von K.P. Brehmer oder mehrperspektivische Alphabet-Tafeln von Hansjörg Meyer.

Auch Kunst- und Pop-Ikonen sind unter der Schablone der (typo)grafischen Neukontextualisierung zu sehen: die Arbeiten „Marilyn Monroe“ (1974) und „David“ (1975) der italienischen Künstlerin Kitty La Rocca zeigen sehr nachdrücklich, wie Prozesse des Schreibens und der Umgang mit Buchstaben zu zeichnerischen Elementen auf dem gedruckten Untergrund werden. Vertreten sind darüber hinaus Emmett Williams, Paul de Vree, Heinz Gappmayr und André Thomkins.

Besucher*innen können sich in der Ausstellung selbst Magazine erstellen

Wort und Buchstabenspielereien am Overhead-Projektor.

Geboten wird museumspädagogische Arbeit auf kleinstem Raum. Die Kuratorinnen Sarah Hübscher und Elvira Neuendank und die Szenografin Lisa Fischer entwickelten ein Universum aus Zeichen und Buchstaben, Motiven und Flächen.

Dazu bietet das Museum Ostall im U auch Führungen und (Familien)Workshops sowie Workshops für Kindergartenkinder an. Darüber hinaus sind die Besucher*innen eingeladen, an den bereitgestellten Arbeitsplätzen zwischen Schreibmaschine, Projektor und Desktop eigene Magazine zu erstellen und im Raum zu platzieren.

Schließlich gibt es noch das Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund mit der Lehrveranstaltung „What the font?“ unter Leitung von Ilona Jablonski: In kurzen Videoclips steuern die Student*innen ihre künstlerischen Überlegungen zum Thema „Print Print Print“ bei und öffnen damit den Museumsraum als Denkraum. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 15. November. Der Eintritt ist frei.

 

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Reaktionen

  1. Kuratorinnen-Gespräch zur Ausstellung „Print Print Print“ im Museum Ostwall (PM)

    Kuratorinnen-Gespräch zur Ausstellung „Print Print Print“ im Museum Ostwall

    Die neue Ausstellung „print, print, print – Visuelle Poesie und Typografisches Experiment“ im Schaufenster des Museums Ostwall im Dortmunder U zeigt Kunstwerke aus der MO-Sammlung und ihren humorvollen, spielerischen und unerwarteten Umgang mit Drucktechniken, Typografieformen und Wortverwendungen. Am Donnerstag, 1. Oktober, 18 bis 20 Uhr stehen die Kuratorinnen der Ausstellung für Gespräche bereit und beantworten Fragen rund um die Ausstellung.

    Der Eintritt ist frei!

    http://www.mo.dortmund.de
    http://www.facebook.com/museum.ostwall

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