Von Susanne Schulte
Seitdem American Football im Hoeschpark gespielt wird, läuft es für die Fußballer dort nicht mehr rund: Sie fühlen sich ins Abseits gedrängt. Mindestens dreimal in der Woche, so Mustafa Güner, Trainer bei DJK Saxonia, gebe es eine Doppelbelegung in den Umkleidekabinen.
Durch die Football-Spieler wird die Nutzung der Umkleiden eingeschränkt
Die American Football-Spieler der Giants würden ihre Sachen nicht aus den Kabinen mit zum Platz nehmen, was heiße, die zumeist jungen Spieler der DJK hätten keine Möglichkeit, sich umzuziehen.
Zwar gebe es mehrere Kabinen – gleich neben dem Eingang über den Toiletten, im Haus neben dem ehemaligen Sportlertreff und auf dem oberen Platz neben dem Kindergarten – aber die seien unterschiedlicher Qualität und zudem müssten sich ja die Mädchen auch irgendwo umziehen können.
Vereine mussten sich während der Umbauzeit ein Ausweichquartier in anderen Stadtteilen suchen
Zur Erinnerung: Die Stadt hat den unteren Aschenplatz zu einem Football-Spielfeld mit Kunstrasen umbauen lassen, damit die Dortmund Giants eine Heimat haben. Bisher haben sie in der Mendesportanlage am Freudenbaum trainiert und gespielt.
Der obere Aschenplatz ist ebenfalls mit Kunstrasen belegt worden, ein weiteres, halbes Spielfeld davor, wurde angelegt.
Während der Umbauarbeiten mussten die dort trainierenden und spielende Vereine, das sind das Mädchenfußball-Team Asteria, MSV Dortmund, Hannibal, DJK, African United, die Alten Herren vom BVB sowie diverse Betriebsmannschaften und Hobbykicker sich andere Plätze suchen. Die DJK kam bei der ÖSG in Körne unter.
Footballer sollen ihr Training auch auf den Rasen im Leichtathletik-Rund ausweiten wollen
Nach dem Umbau nun, sind die Fußball-Trainingsplätze im Hoeschpark weniger geworden. Das Giants-Spielfeld ist für die Fußballer tabu. „Noch geht das“, so Güner, „aber wenn die nächste Saison beginnt und wir mit vier Teams trainieren, weiß ich nicht, wie das funktionieren soll.“
Von der Stadt Dortmund hat er die Erlaubnis bekommen, zurzeit auch den Rasenplatz neben dem Baseball-Stadion zu nutzen. Aber wie lange diese Möglichkeit besteht, dazu hat er keine Aussage erhalten.
Er hat nur gehört, dass die Footballer auch ein Auge auf diesen Rasenplatz für ihr Training geworfen haben.
„Aber wenn die Footballer einmal hier trainiert haben, dann kann man nur noch Kartoffeln unter dem Rasen pflanzen“, sagt er und meint, dass der Untergrund durch den anderen Sport sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.
Für die Fußballer der DJK ist der Hoeschpark „unsere Heimstätte“ – Großer Wunsch: ein Vereinsheim
Mustafa Güner und die Fußballer der DJK sehen den Hoeschpark als „unsere Heimstätte“ an und finden es selbstverständlich, ab Sommer hier wieder trainieren zu können.
Wie die anderen Fußballvereine auch, hofft er, dass im Hoeschpark in absehbarer Zeit ein Vereinshaus nur für die Fußball-Vereine gebaut wird.
Erste Gespräche darüber mit der Stadt hat es bereits gegeben. Bis dieser Wunsch jedoch Wirklichkeit wird, müssten in den Umkleideräumen eben alle zusammenrücken. „Dann verlange ich, dass alle ihre Sache aus den Kabinen mit zum Platz nehmen“, kündigt Güner an.
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Reaktionen
Sascha
Da kommt wieder die altbewährte Aussage das Football dem Rasen mehr schadet als Fußball… Ich kann die Leier nicht mehr hören. Für mich hört sich das sehr stark nach Mimimi an und nicht teilen wollen. Alleine schon die Aussage „ein Vereinsheim nur für Fußballer“. Zum Glück gibt es genug andere Vereine wo das Zusammenleben zwischen diversen Sportarten besser klappt.
Roman
Interessant was Herr Güner alles so hört und zu wissen glaubt.
Anstatt sich mal zu informieren, ob die Problematik wirklich bei den Footballspielern liegt und nicht vielleicht bei den Freizeitkickern die regelmäßig den Platz bearbeiten, wird einfach wieder platt behauptet Football macht aus jeder Wiese einen Kartoffelacker. Aber jemand der so etwas behauptet hat sicher fundiertes Wissen und den Platz vor und nach einem Footballtraining begutachtet.
Gott sei Dank ist es einfacher sich bei sämtlichen Leuten zu beschweren, als das offene Gespräch mit Verantwortlichen zu suchen.
Und nebenbei: Ich habe gehört die Footballer haben ein Auge auf die Räumlichkeiten des Bundestages geworfen. Als Tagungsraum. Aber Pssst.